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Feuermale

Feuermale

Titel: Feuermale Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tami Hoag
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schwedische Masochist in mir sein.«
    »Sie sind genau die, die ich bei dieser Zeugin haben will, Kate«, sagte er, schob seine Brille die Nase hoch und lächelte wie ein Mann mit Zahnschmerzen. »Und wer ist jetzt der Masochist?«
    »Tut mir leid. Ich mag es nur nicht, wenn man mir das Gefühl gibt, ein wertloser Bauer im Spiel zu sein.«
    »Konzentrieren Sie sich auf den Ausgang. Wir haben gekriegt, was wir wollten.«
    Seine Beziehung zu Sabin war intakt. Ihre scheinbaren Grenzübertritte würden ihrer wohlbekannten Arroganz zugeschrieben werden. Sabin würde ihr vergeben, weil er geil auf sie war, und Rob würde hinterher dastehen wie ein Diplomat, wenn nicht wie ein Führer. Wieder einmal heiligte der Zweck die Mittel. Nichts war verletzt außer ihrem Stolz.
    »Ich bin einer Verschwörung nicht abgeneigt, wissen Sie«, sagte sie, immer noch eingeschnappt. Sie hatte klar die Absicht, Angie aus Sabins Klauen zu stehlen, und sie würde nie im Leben Rob Marshall in diesen Plan einweihen. Das war es, was ihr wirklich stank – daß Rob ihr einen voraus hatte. Sie wollte nie denken, daß er klüger oder geschickter oder ihr in irgendeiner Art und Weise überlegen wäre. Eine recht miese Einstellung gegenüber einem Boß.
    »Haben Sie irgend etwas von Ihren Freunden in Wisconsin gehört?« fragte sie.
    »Noch nichts.«
    »Es wäre nett herauszufinden, wer zum Teufel diese Kleine ist. Ich hab das Gefühl, ich arbeite bei ihr mit Augenbinde.«
    »Ich hab ein Videoband von Angies Interviews«, sagte er und stemmte die Hände in die Taille. »Ich dachte, es könnte vielleicht hilfreich sein, sich zusammenzusetzen und die nochmal durchzugehen. Vielleicht könnten wir Quinn auch dazunehmen. Ich möchte gerne seine Meinung hören.«
    »Ja, warum nicht«, sagte Kate resigniert. »Lassen Sie mich wissen, wenn Sie das organisiert haben. Ich muß jetzt zum Gericht.«
    An manchen Tagen war es anscheinend die bessere
    Option, zu Hause zu bleiben und sich mit dem Hammer auf den Daumen zu schlagen. Zumindest war das ein Schmerz, von dem sie sich leicht erholen konnte. John Quinn war eine ganz andere Angelegenheit. »Ich hatte Angst, Sie kämen nicht«, sagte David Willis mit betont vorwurfsvoller Stimme. Er stürzte auf Kate zu, als sie den Knoten von Anwälten im Korridor vor den Strafkammern umrundete.
    »Tut mir leid, Mr. Willis. Ich war in einer Besprechung mit dem Bezirksstaatsanwalt.«
    »Wegen meinem Fall?«
    »Nein, für Ihren Fall ist alles abfahrbereit.«
    »Ich werde nicht aussagen müssen, richtig?«
    »Heute nicht, Mr. Willis.«
    Kate dirigierte ihren Klienten in Richtung Gerichtssaal.
    »Das ist nur eine Anhörung. Der Ankläger, Mr. Merced, wird nur soviel Beweismaterial vorlegen, daß Mr. Zubek offiziell der Prozeß gemacht werden kann.«
    »Aber er wird mich nicht als Überraschungszeugen
    aufrufen oder sowas?«
    Er sah aus, als wisse er nicht, ob er sich davor fürchten oder darauf freuen sollte.
    Irgendwie wußte Kate, daß David Willis genauso in seinem High School Jahrbuch in den Siebzigern ausgesehen hatte. Altmodischer Messerschnitt und Trottelbrille, Hosen in einem seltsamen Grün, etwa drei Zentimeter zu hoch in der Taille. Menschen hatten ihn in seinem Leben wahrscheinlich mit steter Regelmäßigkeit angegriffen.
    Zur Feier seiner Anhörung trug er die schwarze Hornbrille, die bei dem Überfall zerbrochen worden war. Sie wurde an zwei Stellen von Klebeband zusammengehalten.
    Sein linkes Handgelenk steckte in einem gegossenen Plastikgips, und er trug eine Halskrause wie einen dicken Rollkragenpullover.
    »Überraschungszeugen gibt es nur bei Matlock«, sagte Kate.
    »Weil ich nämlich dafür einfach noch nicht bereit bin.
    Ich muß mich darauf einstellen, wissen Sie.«
    »Ja, ich glaube, dessen sind wir uns alle bewußt, Mr. Willis.«
    Weil er nämlich seit einer Woche täglich angerufen hatte, um sie daran zu erinnern: Kate, Ken Merced, Kens Sekretärin, die Empfangsdame von Legal Services.
    »Ich werde doch nicht in körperlicher Gefahr schweben, oder? Er wird in Handschellen und Fußeisen sein, richtig.«
    »Sie werden vollkommen sicher sein.«
    »Weil, müssen Sie wissen, Situationsstreß kann Leute außer Kontrolle bringen. Ich habe es nachgelesen, treu und brav den Treffen der Opfergruppe beigewohnt, in die Sie mich eingeführt haben, Mrs. Conlan, und ich habe alles, was ich über den verbrecherischen Verstand in die Finger kriegen konnte, gelesen und über die Psychologie von Opfern und

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