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Feuermale

Feuermale

Titel: Feuermale Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tami Hoag
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sie aufgegriffen hatte. Sie waren das bereits einmal durchgegangen. Hatten das Band an wichtigen Stellen angehalten, wo Marshall und Sabin sich jedesmal umgedreht, Quinn angestarrt und auf eine Offenbarung gewartet hatten, wie die Jünger zu Jesus’ Füßen.
    »Hier ist sie ganz klar verängstigt«, sagte Marshall und wiederholte voller Autorität, was Quinn beim ersten Durchlauf gesagt hatte. »Man kann es in ihrer Stimme hören. Sie haben absolut recht, John.«
    John, mein Kumpel, mein Freund, mein Kollege, Die Vertraulichkeit stieß Quinn sauer auf, obwohl er das absichtlich pflegte. Er hatte die Leute satt, die vorgaben, ihn zu kennen, und noch satter hatte er Leute, die von ihm übermäßig beeindruckt waren. Er fragte sich, wie beeindruckt Rob Marshall wohl wäre, wenn er wüßte, daß er fast jede Nacht aufwachte, zitternd, geplagt von Übelkeit, weil er das alles nicht mehr ertragen konnte.
    Marshall drehte die Lautstärke um einen Punkt hoch, an der Stelle, wo das Mädchen die Fassung verlor und mit bebender Stimme schrie: »Ich kenn ihn nicht! Er hat eine Scheißleiche angezündet! Der ist so ein Scheißpsycho!«
    »Das ist nicht gespielt«, verkündete er leise und starrte mit zusammengekniffenen Augen auf den Bildschirm, als würde ihm das gestatten, in den Verstand des Mädchens zu sehen.
    Sabin sah verärgert aus, als hätte er einen Grund gesucht, das Mädchen auf die Streckbank zu bringen. »Vielleicht würde sie sich hinter Gittern sicherer fühlen.«
    »Angie hat nichts verbrochen«, sagte Kate in scharfem Ton. »Sie hätte nicht mal zugeben müssen, daß sie dieses Ungeheuer gesehen hat. Sie braucht Hilfe von uns, keine Drohungen.«
    Röte kroch vom Kragen des Bezirksstaatsanwalts den Hals hinauf.
    »Wir wollen hier keine kontroverse Situation, Ted«, sagte Quinn ruhig. Mr. Ganz kontrolliert. Mr. Cool.
    »Das Mädchen hat sich so etabliert«, warf Sabin ein.
    »Ich hatte von der ersten Sekunde an ein schlechtes Gefühl bei ihr. Wir hätten es darauf ankommen lassen sollen. Ihr zeigen, daß wir uns hier nicht verarschen lassen.«
    »Ich glaube, daß Ihr Umgang mit ihr perfekt war«, sagte Quinn. »Ein Mädchen wie Angie mißtraut unserem
    System. Sie mußten ihr einen Freund geben, und Kate war die perfekte Wahl. Sie ist echt, sie ist direkt, sie ist nicht voller Scheiß und falschem Mitgefühl. Überlaßt sie Kate.
    Mit Drohungen werdet ihr nichts aus ihr herauskriegen.
    Sie erwartet Drohungen, sie werden einfach von ihr abprallen.«
    »Wenn sie uns nichts gibt, was wir verwenden können, hat Kate auch nichts zu tun«, konterte Sabin. »Wenn sie uns nichts geben kann, dann hat es keinen Sinn, Countygelder an sie zu verschwenden.«
    »Das ist keine Verschwendung«, sagte Kate stur.
    »Was denken Sie denn hier, John?« fragte Marshall und zeigte mit der Fernbedienung auf den Bildschirm. Er hatte das Band wieder zurückgespult. »Ihr Gebrauch der Personalpronomen – ich kenne ihn nicht. Er ist so eine Art Psycho. Glauben Sie das könnte von Bedeutung sein?«
    Quinn atmete heftig aus, Ungeduld machte sich bei ihm breit. »Wie soll sie denn den Kerl nennen – es?«
    Einer von Kates Mundwinkeln zuckte.
    Marshall schmollte. »Ich habe Kurse in Psycholinguistik belegt. Der Gebrauch von Sprache kann sehr aufschlußreich sein.«
    »Dem stimme ich zu«, bot Quinn an, fing sich diplomatisch. »Aber es gibt so etwas wie überanalysieren. Ich glaube, das beste, was man mit diesem Mädchen machen kann, ist zurücktreten und sie Kate überlassen.«
    »Verdammt, wir brauchen einen Durchbruch«, sagte Sabin, fast zu sich selbst. »Sie hat heute der Skizze praktisch nichts hinzugefügt. Sie hat direkt daneben gestanden und hat diesen Typen angeschaut und das Bild, das sie uns gibt, könnte praktisch jeder sein.«
    »Vielleicht erlaubt ihr ihr Verstand nicht, mehr zu sehen«, sagte Kate. »Was wollen Sie denn von ihr? Daß sie einfach etwas erfindet, damit Sie glauben, daß sie sich mehr Mühe gibt?«
    »Ich bin überzeugt, daß Mr. Sabin das nicht vorschlagen wollte, Kate«, sagte Marshall vorwurfsvoll.
    »Ich hab versucht, witzig zu sein, um etwas zu unterstreichen, Rob.«
    »Trotz allem ist sie wertvoll für die Ermittlungen«, sagte Quinn.
    »Wir können sie als Bedrohung nutzen. Wir können
    Dinge an die Presse durchsickern lassen. Es so hinstellen, als hätte sie uns mehr gesagt, als sie es in Wirklichkeit hat.
    Wir können sie auf die verschiedenste Art benutzen. An diesem Punkt braucht sie keine

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