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Feuermohn

Feuermohn

Titel: Feuermohn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Astrid Martini
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Von dem köstlichen Charisma zu kosten, das Aaron Vanderberg umgab? Und morgen, nach dem Interview, wieder zur Tagesordnung überzugehen? Etwas Gelassenheit und Ausgelassenheit konnte dem Interview nur zugute kommen. Und ihr auch!
    Innerlich angefüllt mit übersprudelnder Entschlossenheit beschloss sie, das Kleid anzuprobieren.
    Sie legte ihren Rock und ihre Bluse ab und wollte gerade zu der leise raschelnden Robe greifen, da klopfte es erneut an der Tür.
    Sie schaffte es gerade noch, sich das Ballkleid vor den Körper zu pressen, da flog auch schon die Tür auf.
    Ihre gerade noch so ausgelassene Stimmung kippte um in eine Mischung aus Erschrecken, freudigem Kribbeln und Unsicherheit, als sie den Eindringling sah. Anna warf ihrem Gegenüber strategisch vernichtende Blicke zu, wünschte sich aber gleichzeitig, er möge ihr das Kleid aus der Hand und sie in seine Arme reißen, um mit ihr dann zu machen, was er wollte!
    Verflixt, dieser Mann raubte ihr den Verstand. Ausgerechnet er!
    Wie sollte sie dagegen ankommen?
    Und überhaupt – wollte sie das überhaupt – dagegen ankämpfen?
    Er legte sich frech aufs Bett, verschränkte die Arme hinter dem Kopf, ließ sie keine Sekunde aus den Augen und grinste sie breit an. „Na, mein Schatz. Gefällt dir das Kleid?“
    Einen Moment lang stockte ihr der Atem. Sprachlosigkeit war das Einzige, was sie ihm in diesem Moment entgegenbringen konnte. Sprachlosigkeit gepaart mit seltsamer Erregung.
    „Keine Angst. Ich habe schon leicht bekleidete Frauen gesehen.“ Unverhohlenes Lachen war seiner Stimme zu entnehmen. Machte er sich etwa über sie lustig?
    Scheißkerl!
    Aaron spürte ihren aufkeimenden Ärger und schmunzelte. Die Zähmung einer Widerspenstigen war eine ganz neue Erfahrung für ihn, dem die Frauen normalerweise reihenweise zu Füßen lagen.
    Annas Augen blitzten. „Etwas anderes hätte ich Ihnen auch nicht abgekauft. Aber das ist mir egal. Mich jedenfalls werden Sie so nicht zu sehen bekommen.“ Sie drapierte das Ballkleid noch fester um ihren Körper. „Was wollen Sie?“
    „Ich war neugierig, wie dir das Kleid gefällt. Aber wenn du es genau wissen willst: Ich will dich; deine Lust und deine Gier.“
    Ihr Atem stockte. Nervös machte sie einen Schritt zurück. Sie hasste es, sich so unsicher zu fühlen, so sprachlos und kopflos, und ohne zu wissen, was ihr Gegenüber bezweckte und was als Nächstes kam. Hätte er sie in seine Arme gerissen und sie auf sinnlichem Wege wehrlos gemacht, damit hätte sie umgehen können. Sie hätte es wie süßen Honig und köstlichen Champagner genossen. So aber sah sie sich mit diesen eindeutigen Worten konfrontiert, ohne zu wissen, was er wirklich von ihr wollte.
    Verflucht. Wieso hatte dieser Kerl eine derartige Macht über sie? Und wie kam sie aus dieser Situation heraus, in der sie sich so hilflos fühlte wie ein Kaninchen vor der Schlange? Sie tat das, was sie am besten konnte: Angreifen.
    „Was fällt Ihnen ein, so mit mir zu reden, Sie …“
    Weiter kam sie nicht, denn Aaron unterbrach sie mit einem frechen Grinsen. „Dein Kleid! Es rutscht.“ Ungeniert musterte er ihre Brüste. „Wie ich sehe, trägst du tatsächlich einen Büstenhalter. Wusste ich doch, dass ich darauf irgendwann eine Antwort bekommen würde.“
    Hastig zog sie das Kleid bis zum Kinn hoch. Ihre Augen blitzten feurig.
    „Denken Sie bloß nicht, dass ich die gleiche seltsame Art von Humor besitze wie Sie.“
    Ihre Wangen waren von einer zarten Röte überzogen.
    Ihr Haar umkräuselte das erhitze Gesicht, und neben ihrem Mund tanzte ein Grübchen.
    Amüsiert starrte Aaron sie an. „Vorder- oder Rückenverschluss?“ Er lachte unverschämt, und Annas Wut wuchs. Wieder trug er dieses ironisch-süffisante Grinsen zur Schau. Eine Tatsache, die ihr Temperament nicht gerade gnädig stimmte. Ihr Blut kochte. „Ist Ihrem Schädel eigentlich auch noch was anderes zu entnehmen als anzügliche Bemerkungen?“
    Seine grauen Augen blitzten. Sie durchbohrten Anna bis auf den Grund ihrer Seele. „Es müsste eigentlich eine große Herausforderung für einen journalistischen Spürhund wie dich sein, das herauszufinden, oder nicht?“
    Er stand auf, näherte sich, ging so nah an ihr vorbei, dass er sie mit seinem Arm fast berührte.
    Diese Beinahe-Berührung jagte einen Schauer durch ihren Körper. Sie kämpfte mühsam gegen die Empfindungen an, die er in ihr auslöste.
    „Da könnte ich genauso gut nach der berühmten Stecknadel im Heuhaufen suchen. Finden

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