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Feuermohn

Feuermohn

Titel: Feuermohn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Astrid Martini
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in ihren Gehörgängen bündelte.
    „Ein jämmerlicher Versuch, mich zu beeindrucken. War das schon alles?“
    „Ja … nein … ich meine …“
    „Drück dich gefälligst klar aus. Also noch mal: War das schon alles?“
    „Nein.“ Trotz mischte sich in ihre Stimme. Sie straffte die Schultern, reckte ihr Kinn vor. „Ich weiß nicht, was du von mir willst. Also drück du dich gefälligst ebenfalls klar aus.“ Ihr Trotz war nun deutlich zu hören.
    Aaron unterdrückte ein Auflachen. Gut, dass sie mich jetzt nicht sehen kann! Es amüsierte ihn gewaltig, wie diese kleine Person trotz ihrer devoten Ader und ihrer eher unsicheren Position gegen ihn aufbegehrte.
    Er bemühte sich um einen strengen Tonfall. „Zunächst einmal hast du dich um einen angemessenen Ton zu bemühen. Aufmüpfigkeit dulde ich nicht. Wenn du dich nicht daran hältst, werde ich gehen. Meine Zeit ist zu schade, um sie mit Stimmungen zu vergeuden, die mir nicht zusagen. Hast du das verstanden?“
    Annas Herz raste. Sie wollte nicht, dass er ging. Andererseits missfiel ihr, wie er mit ihr umsprang. Sie war hin- und hergerissen, öffnete den Mund, um etwas zu erwidern, doch es kam kein Ton heraus. Innerhalb von Sekundenbruchteilen jagten ihr tausend Gedanken durch den Kopf.
    Das, was sie hier erlebte, war genauso, wie sie es sich seit einiger Zeit erträumte, und dennoch begehrte etwas in ihr auf. Die konträren Gefühle überwältigten sie. Sie musste sich zusammenreißen, um nicht laut aufzuschreien, sich dabei gleichzeitig demütig zu ergeben … alles zu tun, was er verlangte. Sie wollte ihm die Meinung sagen und ihn zum Teufel wünschen. Doch konnte sie mit dem Ergebnis leben, dass er ging? Womöglich endgültig genug von ihr hatte? Dass ihre Zeit hier beendet war?
    Nein! Sie hatte sich schon viel zu weit vorgewagt, um jetzt umzukehren. Der Großteil ihres Inneren strebte danach, diese dunklen Pfade weiter zu beschreiten. Sie würde vergehen vor Sehnsucht, wenn alles vorbei wäre.
    Um klarer denken zu können, rief sie sich ins Gedächtnis, dass sie das alles hier freiwillig tat. Sie konnte jederzeit gehen, Schluss machen, beenden, was ihr nicht gut tat. Aber wollte sie gehen?
    „Ich habe verstanden“, antwortete sie gehorsam, neigte den Kopf, um ihre Worte zu bekräftigen.
    „Gut. Dann präsentiere dich mir. Mach mich heiß.“
    Annas Knie begannen zu zittern. So gern sie seinen Wünschen folgen wollte, die Hemmschwelle, die sich riesig vor ihr auftat, blockierte sie. Ihr Mund war trocken, ihre Lippen bebten. Ein kurzes Räuspern, dann machte sie ein paar ungelenke Schritte vor, drehte sich einmal um die eigene Achse.
    „Nicht so steif. Ich möchte, dass du deinen Hintern schaukelst, mich wie eine rollige Katze umschmeichelst.“
    Anna hätte sich am liebsten die Augenbinde vom Gesicht gerissen, ihm dabei vor die Füße gespuckt. Was dachte er eigentlich, wer er war?
    „Elender Macho“, zischte sie leise, widerstand dem Impuls, wütend mit dem Fuß aufzustampfen.
    Aaron lachte schallend auf. „Schimpf ruhig, kleine Lady. Vergiss aber nie, dass ich genau weiß, was du brauchst. Also schlaf nicht ein, sondern tu endlich, was ich von dir verlange.“
    Stur blieb Anna stehen – regungslos – das Kinn trotzig vorgereckt, die Lippen fest zusammengepresst.
    „Erbärmlich. Wirklich erbärmlich. Du gibst dir nicht einmal ansatzweise Mühe.“ Seine Stimme war emotionslos.
    Anna änderte nichts an ihrer Haltung. Erst der harte Griff in ihr Haar ließ sie zusammenzucken. „Dir liegt nicht genug an der Sache. Sonst würdest du dir mehr Mühe geben. Vielleicht aber bist du auch einfach nur zu verklemmt. Am besten, wir vergessen das alles.“ Er ließ von ihr ab, entfernte sich ein paar Schritte.
    Anna schluchzte auf. „Aaron … bitte …!
    „Ja?“
    „Bitte bleib!“
    „Wozu?“
    „Weil …“ Sie brach ab.
    „Ja, Anna?“
    Ihr Körper bebte. Er hatte recht. Er wusste genau, was sie brauchte, was sie wollte. Nur dauerte es manchmal, bis sie ihre Kontrolle abgeben, sich vollkommen in seine Hände geben konnte. Wie sollte sie ihm das erklären? Nun, wo seine Geduld am Ende war, und er doch etwas ganz anderes von ihr wollte als erklärende Worte.
    Tränen stürzten aus ihren Augen.
    „Es tut mir leid. Bitte, gib mir eine Chance.“
    „Du willst mir wirklich gefallen, Anna?“
    Schweigen … dann nickte sie.
    „Dann streng dich an!“
    „Und wenn ich gegen ein Hindernis renne? Schließlich sehe ich nichts.“
    „Du denkst zu viel. Tu

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