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Feuerprobe der Liebe - 1 Teil der Miniserie The great London fire - Historical Bd 217

Feuerprobe der Liebe - 1 Teil der Miniserie The great London fire - Historical Bd 217

Titel: Feuerprobe der Liebe - 1 Teil der Miniserie The great London fire - Historical Bd 217 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Claire Thornton
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es Euch sagen. Als ich Euch das erste Mal begegnete, fielen mir die Narben auf. Doch von dem Moment an, da Ihr die Pistole auf mich gerichtet hattet – da habe ich sie nie wieder bemerkt.“
    „Ihr hattet Angst, ich könnte Euch töten“, flüsterte Desirée und blinzelte, um die Tränen zurückzudrängen. „In einer solchen Situation achtet niemand auf das Aussehen anderer.“
    „Euer Aussehen hat mich sehr interessiert“, erwiderte Jakob. „Der Ausdruck Eurer Augen war mein einziger Hinweis darauf, ob Ihr mich wirklich erschießen würdet oder nicht.“
    „Wenn Ihr nur einen Schritt näher gekommen wärt, hätte ich es getan.“
    „Ich weiß. Ihr seid eine sehr tapfere Frau. Entschlossen, stark – gelegentlich sehr verwirrend.“
    Desirée schniefte. „Von einer Verschleppten könnt Ihr nicht erwarten, dass sie süß und liebenswert ist“, sagte sie, doch ihre Abwehr wirkte bestenfalls halbherzig. Sie war zu müde und zu erschöpft, um eine weitere hitzige Diskussion durchzustehen.
    „Eure Augen sind sehr schön, Mylady“, sagte Jakob einfach. „Euer schönes Haar lockt einen Mann, es zu berühren. Schöne Lippen, die jeden vernünftigen Gedanken vergessen machen, wenn ein Mann ihnen zu nahe kommt. Einen schönen Körper, der in Samt und Seide gehüllt werden sollte oder – besser noch – überhaupt nicht verhüllt. Das ist es, was ich sehe, wenn ich Euch betrachte.“
    Desirée gab einen klagenden Ton von sich und bedeckte ihr Gesicht mit den Händen. Niemand hatte ihr jemals gesagt, dass etwas an ihr schön war. Ganz bestimmt hätte sie nicht erwartet, solche Worte von Jakob zu hören. Tränen stiegen in ihr auf, und als er sie an der Schulter berührte, riss sie sich los, weil sie um ein Haar in seiner Gegenwart geweint hätte. Sie lief an ihm vorbei, flüchtete aus dem Zimmer, vorüber an mehreren erschrockenen Dienstboten, hinein in die Abgeschiedenheit ihres Schlafgemachs.
    Als Desirée auf Zehenspitzen an ihre Tür schlich, war es still im Haus. Einen Moment lang zögerte sie und nahm all ihren Mut zusammen für das, was sie jetzt tun wollte. Bis Jakob sie gewaltsam aus Godwin House entführt hatte, hatte sie ihr Heim niemals ohne eine Eskorte verlassen. Die Vorstellung, auf eigene Faust nach London zurückzukehren, erschien beängstigend, aber ihr blieb keine andere Wahl.
    Was genau Jakob mit ihr vorhatte, wusste Desirée nicht, doch zweifelte sie nicht daran, dass sie fliehen sollte. Sie verfügte weder über die Fähigkeiten noch über die Kraft, gegen die Strömung nach London zurückzurudern, deswegen hatte sie versucht, sich die Stunden zu merken, die seit dem letzten Gezeitenwechsel vergangen waren. Wenn sie sich jetzt beeilte, dann könnte sie die Ebbe ausnutzen, um nach Hause zu gelangen.
    Während Jakob das kleine Boot festgemacht hatte, hatte sie den Schlüssel aufgehoben und ihn in ihrem Rock verborgen. Wäre sie erst einmal sicher in Godwin House, dann könnte sie auf Arscott oder einen anderen Angehörigen ihrer Dienerschaft warten. Selbst wenn das Haus abgebrannt sein sollte, konnte sie sich im Garten verbergen, bis man sie fand. Bestimmt würde Arscott zurückkommen, sobald er ihr Fehlen bemerkte.
    Sie biss sich auf die Lippe und fragte sich, ob Jakob sie wohl für einen Feigling halten würde, wenn sie sich wie ein Dieb in der Nacht davonschlich. Er hatte gesagt, sie hätte schöne Lippen und Augen, die einen Mann gefangen nehmen konnten…
    Niemand – kein Mann – hatte jemals so etwas zu ihr gesagt. Und schon gar nicht, dass es ihm gefallen würde, sie ohne Kleider zu sehen…
    Darüber wollte sie später nachdenken. Jetzt war es zu gefährlich, an dergleichen Dinge zu denken.
    Lautlos öffnete sie die Tür und lauschte auf irgendein Anzeichen menschlicher Gegenwart. Der Korridor lag im Dunkeln. Als sie nichts hörte, öffnete sie die Tür weit genug, um hindurchzuschlüpfen.
    „Tretet nicht auf mich“, sagte Jakob aus der Finsternis zu ihren Füßen.
    Gerade war sie im Begriff gewesen, einen Schritt vor zu machen, und war zu erschrocken, um noch innezuhalten. Mit einem erstickten Schrei stolperte sie über seine Beine und stürzte neben ihm zu Boden.
    Als ihr Ellenbogen seine Brust traf, stöhnte Jakob tief.
    Vor Angst und Überraschung schlug Desirées Herz schneller. In dem geborgten Rock hatten sich ihre Beine verfangen. Auch ihre Arme konnte sie nicht befreien, um sich von Jakob wegzuschieben. Weil es so dunkel war, konnte sie nur seinen Umriss erkennen, als er

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