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Feuerprobe der Liebe - 1 Teil der Miniserie The great London fire - Historical Bd 217

Feuerprobe der Liebe - 1 Teil der Miniserie The great London fire - Historical Bd 217

Titel: Feuerprobe der Liebe - 1 Teil der Miniserie The great London fire - Historical Bd 217 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Claire Thornton
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Vorzüge?“, wiederholte Jakob. „In Bezug auf was seht Ihr einen Vorteil darin, das Gesicht eines Engels und den Körper eines Kriegers zu haben?“
    „Für einen Soldaten ist es doch zweifellos von Vorteil, die Fähigkeiten eines Kriegers zu besitzen“, erklärte Desirée mit ernster Miene.
    „Und mein …, mein Engelsgesicht?“ Während er die Worte sprach, rümpfte Jakob ein wenig die Nase, ihre Antwort interessierte ihn allerdings zu sehr, um auf seine eigenen Empfindlichkeiten Rücksicht zu nehmen.
    „Nützlich, um den Feind zu täuschen“, erklärte sie. „Wie Ihr mich täuschen konntet, als ich Euch das erste Mal sah. Hätte ich Euch nicht für einen Engel gehalten, ich hätte niemals…“
    „Ihr habt was?“ Für sein schönes Gesicht hatte man Jakob schon oft Komplimente gemacht. Aber niemals hatte ihn jemand – nicht einmal für einen Augenblick – für einen echten Engel gehalten.
    „Ihr hieltet mich wirklich für einen Engel?“, fragte er ungläubig. Das schien so gar nicht zu Desirées bodenständiger Persönlichkeit zu passen.
    Errötend wandte sie sich ab. „Es lag an der Sonne“, murmelte sie verlegen. „Ihr schient zu leuchten – ganz in Gold getaucht. Wie ein Engel. Aber sobald die Sonne nicht mehr auf Euch schien, saht Ihr wieder aus wie ein ganz normaler Mann“, fügte sie hinzu. „Und dann stellte sich heraus, dass Ihr viel schlimmer wart als ein normaler Mann. Genau genommen wart Ihr…“
    „Ja, ja schon gut“, unterbrach Jakob hastig. „Darüber wollen wir jetzt nicht sprechen.“
    Er erinnerte sich, wie sehr Desirées anfängliche Reaktion auf sein plötzliches Erscheinen ihn überrascht hatte. Er hatte sich sogar gefragt, ob sie den Verstand verloren hatte. Nun hatte er wenigstens eine Erklärung für ihr seltsames Verhalten.
    Und sie glaubte, sein Gesicht und sein starker Körper gereichten ihm zum Vorteil. Er hatte gesehen, wie sie seine nackte Brust und seine Arme betrachtet hatte, während er ruderte. Er gefiel ihr. Diese angenehme Einsicht erfüllte ihn mit männlicher Befriedigung.
    „Lächelt nicht so …, so selbstzufrieden!“, fuhr Desirée ihn an. „Nie wieder werde ich den Fehler begehen und Euch für einen Engel halten!“
    „Das hoffe ich auch nicht“, gab Jakob zurück. „Wenn Ihr mich wie einen Mann behandelt, werden unsere Begegnungen weit eher zu Eurer Zufriedenheit ausfallen!“
    Bei seiner unverblümten Bemerkung rang sie nach Atem. Dann sah sie ihn empört an.
    „Macht Euch nicht über mich lustig! Und glaubt ja nicht – weil Ihr so schön seid und ich nicht –, dass es mir schmeichelt, die Zielscheibe solcher Grausamkeit zu werden. Andere Frauen mögen Euch zu Füßen sinken, ich werde das bestimmt nicht tun!“
    Sie stand auf und ging zum Fenster hinüber, den Rücken zu ihm gewandt.
    Nachdem das Essen serviert war, hatte Jakob die Dienstboten fortgeschickt. Jetzt war er nicht sicher, ob er über deren Abwesenheit froh sein sollte oder nicht. Wären sie anwesend, hätte das Gespräch nicht so außer Kontrolle geraten können, doch die Schuld daran lag mehr bei ihm als bei Desirée. Er war nicht gern zum Nichtstun gezwungen, wenn um ihn herum so viel Chaos herrschte, so viele Fragen unbeantwortet blieben und es so viel zu tun gab.
    Er stand auf und folgte ihr ans Fenster.
    Desirée starrte die Fensterläden an. Sie hatte die Arme vor der Brust gekreuzt und hielt den Kopf hoch erhoben. Wie dumm sie gewesen war! Niemals hätte sie verraten dürfen, dass sie Jakob für einen Engel gehalten hatte. Ebenso wenig hätte sie ihm von ihrer Absicht erzählen dürfen, Arscott zu heiraten. Nun, da er wusste, dass sie eine Ehe mit ihrem Verwalter in Erwägung zog, musste er glauben, dass sie verzweifelt auf eine Ehe aus war. Kein Wunder, dass er sich über sie lustig machte und sie verspottete, indem er auf seine männlichen Qualitäten anspielte.
    Hinter sich hörte sie Schritte, doch sie drehte sich nicht um. Mochte er ihr auch vorwerfen, dass sie sich versteckte, sie fühlte sich schutzloser denn je. Alle Sicherheiten und Gewissheiten ihres alltäglichen Lebens hatte sie verloren. Noch immer wusste sie nicht einmal, warum Jakob sie aus London entführt oder, wie er es nannte, sie gerettet hatte.
    „Ihr habt mir gesagt, wie ich in Euren Augen wirke – zum Teil jedenfalls. Ein Entführer, ein Engel…“
    Beim belustigten Klang seiner Stimme zuckte Desirée zusammen.
    „Aber Ihr wisst nicht, wie ich Euch sehe“, fuhr er fort. „Daher werde ich

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