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Feuerprobe der Liebe - 1 Teil der Miniserie The great London fire - Historical Bd 217

Feuerprobe der Liebe - 1 Teil der Miniserie The great London fire - Historical Bd 217

Titel: Feuerprobe der Liebe - 1 Teil der Miniserie The great London fire - Historical Bd 217 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Claire Thornton
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entstanden, die sie in ihm weckte, aber er hatte die Worte schon bedauert, kaum dass er sie ausgesprochen hatte. Es war nicht recht von ihm gewesen, sie so zurechtzuweisen. Nur war es so leicht zu vergessen, wie unerfahren sie war, und ihre ehrliche Verwirrung mit den vorsätzlichen Provokationen einer erfahrenen Frau zu verwechseln.
    In dem Versuch, einen Teil der Spannung zu lösen, die ihn gepackt hielt, streckte er seine Arme und Beine aus. Als er nach England gekommen war, hatte er nicht erwartet, dass sein Leben so schnell so schwierig werden würde. Er war in Dover geblieben, weil er es nicht sehr eilig hatte, bei seinem Großvater vorstellig zu werden. Aber jetzt war seine Rolle als Lord Swiftbournes Erbe noch das geringste seiner unmittelbaren Probleme. Arscott musste gestellt, Desirée in Sicherheit gebracht werden, und dann drohte immer noch Gefahr durch das Feuer. Selbst ein Angriff durch die Franzosen oder die Holländer war möglich – obwohl er dazu neigte, Swiftbournes Quellen zu vertrauen, denen zufolge keine unmittelbare Gefahr bestand.
    Und inmitten von alldem konnte er nicht länger leugnen, dass er sich heftig zu Desirée hingezogen fühlte. Schon als er sie das erste Mal gesehen hatte, erhitzt und zufrieden inmitten ihrer Blumen, hatte er sie ausnehmend attraktiv gefunden. Dann hatte sie ihn mutig mit Potticarys Pistole in Schach gehalten und ihren aufgebrachten Haushalt daran gehindert, ihn zu lynchen. Außergewöhnliche Charakterstärke war erforderlich gewesen, um ihren Befehlen Nachdruck zu verleihen, vor allem, weil Arscott ihre Autorität mit widersprüchlichen Anweisungen an die Dienstboten untergrub, die normalerweise nur seinem Wort gehorchen mussten.
    Ihr verdankte er sein Leben. Er respektierte die Ehrbarkeit, die sie veranlasst hatte, ihn zu retten. Vor allem aber mochte er ihre Direktheit. Sie hatte einen Kuss von ihm gewollt, und sie war nahe daran gewesen, das auch auszusprechen. Die Erinnerung an ihre großzügige, wenn auch etwas vage formulierte Erlaubnis brachte ihn zum Lächeln. Und ihre Leidenschaftlichkeit stand ihrer Ehrlichkeit in nichts nach. Die Erinnerung, wie sie sich in seinen Armen angefühlt hatte, erregte ihn aufs Neue. Sein Lächeln verschwand, weil er sich daran erinnerte, was als Nächstes geschehen war. Doch so, wie er sie gerade behandelt hatte, konnte er ihr ihren Ärger kaum zum Vorwurf machen.
    Stirnrunzelnd betrachtete er ein mit Asche bedecktes Lavendelbeet. Nachdem er festgestellt hatte, dass er eines Tages den Titel seines Großvaters erben würde, war er fest entschlossen gewesen, irgendwann eine englische Gemahlin zu wählen. Er hatte gesehen, wie seine Mutter, die in Schweden geboren war, den Umzug nach England fürchtete, nachdem sein Vater den Titel erben sollte. Am Ende war ihr das erspart geblieben durch den unerwarteten Tod von James Balston bei einem Unfall, doch mehr als zehn Jahre hatte dieser Umzug als stete Bedrohung im Hintergrund gelauert. Mit diesem Beispiel vor Augen hatte Jakob nie den Wunsch verspürt, eine Familie in Schweden zu gründen, um sie dann eines Tages zu entwurzeln und in ein fremdes Land zu führen.
    Diese Entscheidung war ihm nicht schwer gefallen, denn als junger Mann war er noch nicht bereit für die Ehe gewesen, er war allerdings vorsichtig geworden. Sein ganzes Erwachsenenleben lang hatte er darauf geachtet, dass kein Flirt jemals zu ernsthaft wurde und keine Frau davon träumen konnte, irgendwann seine Gemahlin zu werden. Es war ihm zur Gewohnheit geworden, Frauen auf Distanz zu halten – und gleichzeitig bereitwillig zu nehmen, was sie zu geben bereit waren.
    Bei seinem Flirt mit Desirée war er unwillkürlich demselben Muster gefolgt. Die ungewöhnlichen Umstände ihres Kennenlernens und ihr ständiges Beisammensein hatten dafür gesorgt, dass die meisten Vorbehalte verschwunden waren, die eine wohlerzogene junge Dame gewöhnlich empfand. Es war nicht schwer, sie zu küssen, und außerdem war es sehr vergnüglich. Nur verstand Desirée die Regeln des Spiels nicht, das er gewöhnlich spielte. Wenn sie so weitermachten, dann lief er Gefahr, ihr mehr wehzutun, als Kilverdale es seinerzeit getan hatte – und überdies ihren Ruf zu zerstören.
    Er starrte in die Dunkelheit. Desirée gehörte zu genau der Sorte von wohlhabenden Adligen, die ein Mann sich für seinen Erben als Gemahlin wünschte. Jakob war fest davon überzeugt, dass Lord Swiftbourne im selben Moment begonnen hatte, die Vorteile einer solchen

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