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Feuerprobe der Liebe - 1 Teil der Miniserie The great London fire - Historical Bd 217

Feuerprobe der Liebe - 1 Teil der Miniserie The great London fire - Historical Bd 217

Titel: Feuerprobe der Liebe - 1 Teil der Miniserie The great London fire - Historical Bd 217 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Claire Thornton
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Balston hat die ganze Nacht auf einer Bank in der Galerie geschlafen“, verkündete Lucy.
    „Was?“ Desirée drehte den Kopf, um ihre Zofe anzusehen. „Warum?“ Sie rieb sich die Schläfen. Sie selbst hatte ebenfalls wenig geschlafen und war gleichzeitig müde und aufgeregt wegen der Aussicht, ihre Pläne in die Tat umzusetzen. Was Jakob in der Galerie gesucht hatte, verstand sie nicht so recht.
    „Hat niemand ihm ein Gemach zum Schlafen angeboten?“, fragte sie. Sie war so wenig daran gewöhnt, Gäste zu haben, dass sie keinen Gedanken an seine Unterbringung verschwendet hatte. Für Lord Halross’ Männer hatte Benjamin gesorgt. Sie war davon ausgegangen, dass er dasselbe für Jakob tun würde. Offensichtlich war das nicht der Fall gewesen.
    Oje. Zwar hatte sie beschlossen, sich nicht Jakobs überheblichen männlichen Vorstellungen zu fügen, aber es zeugte nicht gerade von gutem Benehmen, ihren zukünftigen – möglichen – nun – eventuellen Bewerber auf einer Eichenbank zurückzulassen. Auch wenn es ihm recht geschah, nachdem er so unerträglich selbstgefällig gewesen war.
    „Man hat ihm ein Zimmer im zweiten Stock angeboten“, sagte Lucy, „aber er sagte, er wollte Euch bewachen.“
    „Mich bewachen?“
    „Für den Fall, dass jemand Euch in der Nacht rauben wollte“, sagte Lucy, und ihre Augen blitzten belustigt. „Es ist so romantisch. Findet Ihr nicht, dass er gut aussieht, Mylady? Und er ist so galant!“
    „Nun – ja“, sagte Desirée und fragte sich, wie galant er wohl zu ihrer Zofe gewesen war. Flirtete er denn mit jeder Frau, der er begegnete?
    „Mich bewachen? In meinem eigenen Haus?“ Die Vorstellung, wie Jakob vor ihrer Tür schlief, um sie zu beschützen, verursachte ihr ein Kribbeln im Magen. Natürlich lag er nicht unmittelbar vor ihrer Tür. Mit der Galerie war ihr Schlafzimmer durch einen kleinen Salon verbunden. Die ganze Nacht über waren zwei schwere Eichentüren zwischen ihnen gewesen. Trotzdem musste er in der vergangenen Nacht an sie gedacht haben, genau wie sie an ihn. Obwohl sich seine Gedanken vermutlich auf wüste Flüche beschränkt hatten – Eichenholz war unbequem.
    „Jawohl“, meinte Lucy. „In ihrem eigenen Schlafzimmer ist Lady Desirée doch gewiss sicher, sagte ich zu ihm. Aber er meinte, es ist ein großes Haus, und – ich will Euch nicht ängstigen, Mylady – es hat viele Räume und Korridore, in denen sich ein Schurke leicht verstecken kann, um nachts herauszukommen…“
    „Unsinn“, meinte Desirée. „Nun, vielleicht doch“, stimmte sie dann nach ein paar Augenblicken zu. Selbst unter normalen Umständen, wenn das Haus voller Dienstboten war, gab es viele Kammern, in die Desirée oder die Diener höchstens alle paar Wochen einen Blick warfen. Für einen Eindringling wäre es nicht schwer, tagelang unentdeckt zu bleiben. Bei der Vorstellung erschauerte sie.
    „Ich bin sicher, Colonel Balston übertreibt die Gefahren“, erklärte sie dennoch entschieden.
    „Und dann sind da auch die Geister“, fuhr Lucy fort. „Ich sagte Euch, dass ich sie gehört habe – wie sie hier herumschleichen.“
    „Lucy, du weißt, dass es nur eine Taube war, die durch einen offenen Fensterladen flog und nicht wieder hinausfand“, mahnte Desirée das Mädchen.
    „Sehr wohl, Mylady.“ Lucy wirkte nicht sehr überzeugt. „Heute früh geht Ihr nicht in den Garten, oder?“
    „Warum nicht?“ Tatsächlich hatte Desirée nicht die Absicht, im Garten zu arbeiten, sie fragte sich indes, warum ihre Zofe bei dieser Vorstellung so missbilligend wirkte.
    „Auf dem Dach ist es schmutzig, so dass Ihr das schöne blaue Kleid nicht tragen könnt“, antwortete Lucy. „Ihr seht so hübsch darin aus. Es ist genau das Richtige für eine Begegnung mit Colonel Balston.“
    „Danke.“ Das Lob ihrer Zofe rührte Desirée – und sie war erleichtert über diesen unverhohlenen Versuch, eine Ehe zu stiften. Offensichtlich waren Lucys romantische Absichten auf ihre Herrin gerichtet, nicht auf sich selbst.
    „Nein, aufs Dach gehe ich nicht, aber ich glaube auch nicht, dass ich das blaue Kleid tragen sollte“, sagte sie und bemerkte, wie Lucy eine trotzige Miene aufsetzte. „Was haben wir noch?“, fragte sie. „Ich weiß, dass wir die meisten meiner Kleider nicht fortgeschickt haben. Es gab so viel anderes, das in Sicherheit gebracht werden musste, so dass ich vergaß, mich wegen der Kleider zu sorgen. Ist denn das graue Seidenkleid nicht mehr da, das ich mir zur Zeit der

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