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Feuerprobe der Liebe - 1 Teil der Miniserie The great London fire - Historical Bd 217

Feuerprobe der Liebe - 1 Teil der Miniserie The great London fire - Historical Bd 217

Titel: Feuerprobe der Liebe - 1 Teil der Miniserie The great London fire - Historical Bd 217 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Claire Thornton
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Krönung anfertigen ließ?“
    „Das weiß ich nicht mehr“, sagte Lucy, ging allerdings bereitwillig, um Desirées begrenzte Garderobe durchzusehen.
    „Seit du meine Zofe bist, habe ich es nicht mehr getragen“, fügte Desirée hinzu. Lucy stand erst seit knapp einem Jahr in ihren Diensten.
    „Meint Ihr dieses hier?“ Das Mädchen schüttelte die Falten eines schlichten grauen Kleides aus.
    „Genau das ist es.“
    „Es ist schön gearbeitet“, begann Lucy vorsichtig und wollte offenbar die Gefühle ihrer Herrin nicht verletzen. „Nur ist es nicht…“
    „Ich weiß“, erwiderte Desirée. „Es ist nicht annähernd so schön wie das blaue. Aber für das, was ich vorhabe, genügt es.“
    Sobald die Tür aufging, erhob Jakob sich. Es hätte die Zofe sein können, aber aus irgendeinem Grund wusste er genau, dass es Desirée war. Trotz seines Entschlusses, von jetzt an etwas förmlicher mit ihr zu verkehren, freute er sich, sie zu sehen. Die hochmütige Haltung ihres Kopfes erfüllte ihn mit Heiterkeit und gespannter Erwartung. Ganz offensichtlich hatte die Tochter des Earls heute Nacht einige Entscheidungen getroffen.
    „Guten Morgen, Mylady“, begrüßte er sie höflich. „Ich hoffe, Ihr habt gut geschlafen.“
    Sie warf ihm einen empörten Blick zu, doch ihre Miene blieb ernst.
    „Guten Morgen, Colonel Balston“, erwiderte sie kühl, ohne auf den zweiten Teil seiner Begrüßung einzugehen.
    Jakob amüsierte sich noch mehr. Offenbar hielt die Lady es für eine Unverschämtheit, wenn ein Schurke wie er sich nach ihrer Nachtruhe erkundigte.
    „Wenn Ihr Eure Nase noch höher haltet, werdet Ihr damit die Decke berühren“, sagte er.
    Sie senkte den Kopf, und jetzt sprach aus ihren Blicken nicht mehr Empörung, sondern blanker Zorn.
    „Ich habe Euch nicht darum gebeten, wie ein Hund vor meiner Tür zu schlafen!“ Sie sah ihn an. „Hattet Ihr Angst, ich könnte aus meinem eigenen Haus fliehen?“
    „Nein, Mylady. Ich bin nicht hier, damit Ihr bleibt, sondern damit andere nicht hereinkommen.“
    Sie holte tief Luft. Der Anblick ihrer Brüste, die sich in ihrem Mieder emporwölbten, lenkte Jakob ab. Vom Hals bis zu den Zehenspitzen war sie ganz in dunkelgraue Seide gehüllt. Er war sicher, dass es eines ihrer eigenen Gewänder war und keines, das sie von Athena geliehen hatte, denn es war ein wenig altmodisch, passte ihr aber perfekt. Außerdem sah es aus wie ein Kleid, das ein reicher, aber puritanisch gesinnter Mann an seiner Tochter zu sehen wünschte. Ganz gewiss war es nicht dazu geschaffen, die Lust eines Mannes zu wecken – doch es erregte Jakob. Der Schnitt betonte ihre schmale Taille, und er stellte sich vor, wie schön es wäre, ihr eng geschnürtes Mieder zu lösen.
    „Glaubt Ihr wirklich, dass die Gefahr besteht, irgendjemand – zum Beispiel Arscott – könnte versuchen, mich aus meinem Schlafzimmer zu entführen?“, fragte Desirée.
    „Vermutlich nicht“, stimmte er zu und schob die Vorstellung, Desirées Brust zu küssen, beiseite. „Aber Arscott kennt sich in diesem Haus ebenso gut aus wie Ihr. Und wir dürfen nicht vergessen, dass das Haus in den letzten zwei Tagen nur von wenigen Männern bewacht wurde. Am Dienstag hatte ich keine Schwierigkeiten, an denen vorbeizukommen und Euch vom Dach zu holen. Ich bin sicher, dass es Arscott gestern gelungen wäre, heimlich hereinzukommen.“
    Er sah, wie Desirée erbebte.
    „Ich halte es nicht für wahrscheinlich“, fügte er etwas sanfter hinzu. „Aber es ist besser, wenn wir auf der Hut sind, bis er gefunden ist.“
    „Ja, natürlich“, meinte sie, wirkte aber ein wenig hilflos bei diesem Gedanken.
    Für einen Moment vergaß sie, die hochmütige Lady Desirée zu spielen, um ihm seinen Platz zuzuweisen. In den vergangenen Tagen hatte sie alle Sicherheiten in ihrem Leben verloren, und ihre Miene verriet, wie einsam und verwirrt sie sich fühlte. Jakob unterdrückte den Impuls, einen Arm um sie zu legen und sie zu trösten.
    „Vielleicht stellt sich doch noch Arscotts Unschuld heraus“, hob sie an. „Bis dahin hoffe ich, Ihr findet die Bank nicht zu unbequem“, fuhr sie betont heiter fort. „Vielleicht kann Lucy für Euch ein paar Kissen oder ein Polster heraussuchen.“
    „Das ist nicht nötig“, erwiderte Jakob. „Ich will es nicht zu bequem haben.“
    „Nein, wohl nicht.“ Sie runzelte die Stirn. „Wenn Ihr einschlaft, könnte er Euch mit einem Degen erstechen!“, sagte sie plötzlich. „Mich braucht er lebend, um mich

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