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Feuersang und Schattentraum (Die Sumpfloch-Saga) (German Edition)

Feuersang und Schattentraum (Die Sumpfloch-Saga) (German Edition)

Titel: Feuersang und Schattentraum (Die Sumpfloch-Saga) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Halo Summer
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Kapelle vorm Staatspalast und ganz viele Leute stehen Schlange, nur um mir zu gratulieren!“
    Der Hase unterdrückte mühsam ein Gähnen. Dabei verzog er überaus niedlich sein Gesicht.
    „Du darfst heute Nacht in meinem Bett schlafen!“, verkündete Trischa.
    „Und wo schläfst du?“
    Trischa sah den Hasen verwundert an, wertete die Frage aber als Zustimmung.
    „Wollt ihr auch mal meine Mama sehen?“, fragte Trischa, da sie bemerkt hatte, dass Maria und Thuna an der Tür herumlungerten.
    Die beiden Mädchen näherten sich vorsichtig, beide in der festen Absicht, die Dame, die ihnen gleich gezeigt wurde, bezaubernd, wundervoll und überwältigend schön zu finden. Trotz aller guten Vorsätze kam es anders. Thuna setzte sich auf Trischas andere Seite, beugte sich über das Medaillon und berührte es, um es ein wenig in ihre Richtung zu ziehen.
    Sie kam nicht dazu, sich positiv über die weder hässliche noch besonders schöne Frau auf dem Foto zu äußern, da ein bisher ungekannter Schmerz ihre Hand durchfuhr. Thuna schrie gequält auf und schleuderte das Medaillon in die nächste Zimmerecke.
    „Ich fand sie jetzt auch nicht so toll“, raunte der Hase.
    Trischa war wütend, empört und fassungslos.
    „Du hebst das sofort wieder auf und bringst es mir!“, brüllte sie Thuna an.
    Thuna standen die Tränen in den Augen, nicht vor Reue, sondern vor Schmerz. An ihren Fingerspitzen bildeten sich dicke Brandblasen und ein schräges Klingeln läutete in ihren Ohren und brachte sie fast um den Verstand.
    „Hast du mich nicht gehört?“, kreischte Trischas Stimme am Anschlag. „Rede mit miiiiiir! Mach, was ich dir saaaaaaaage!!!!“
    Es war so schlimm, dass Rackiné vergaß, dass er seine Beine nicht benutzen konnte, und aufsprang, um aus dem Zimmer zu türmen. Maria ging währenddessen langsam und nachdenklich durch den Raum und hob das Medaillon auf, das sich in ihren Händen ganz normal anfühlte. Vielleicht ein bisschen kühl. Sie betrachtete das Foto darin und sah eine Frau unter einem Sonnenschirm aus weißer Spitze. Sie sah unscheinbar aus und lächelte nett.
    „Wann ist deine Mutter gestorben, Trischa?“
    Trischa vernachlässigte ihren lautstarken Wutausbruch, um Maria zu antworten.
    „Ich war noch ganz klein! Erst ein Jahr alt.“
    „Es ist schlimm, dass du sie verloren hast“, sagte Maria und in Gedanken fügte sie hinzu: ‚Sie hätte dich bestimmt zu einem umgänglicheren Menschen erzogen.’
    Trischa fühlte sich verstanden und ernst genommen.
    „Ja“, sagte sie, weinerlich und fast schluchzend, „Papa sagt auch immer, dass ich ein ganz armes Mädchen bin. Ein kleines Kind braucht seine Mamaaaa!“
    Trischa fing an zu heulen, doch es war ein relativ geräuscharmes Heulen, verglichen mit dem, was Trischa normalerweise an Quäl-Lauten von sich gab. Dennoch fasste sich Thuna an den Kopf und stöhnte leise.
    „Maria, kannst du zu Viegos Arbeitszimmer gehen und ihn holen? Er muss sich dieses Medaillon ansehen. Etwas stimmt nicht damit.“
    „Soll ich auch versuchen, Estephaga zu wecken?“
    „Nein, es wird langsam besser. Aber dieses Ding da berühre ich nie wieder!“
    Maria gab Trischa das Medaillon zurück, die es immer noch weinend zurück in ihr Diadem steckte. Fast rührte es Maria, wie traurig das Kind war, doch dieses Gefühl hielt nicht lange an, denn Trischa setzte sich das Diadem auf den Kopf und trat Thuna, die immer noch auf der Bettkante saß, mit voller Absicht gegen das Schienbein.
    „Doofe Ziege!“, schimpfte Trischa. „Dir zeig ich meine Mama bestimmt nicht mehr!“
    Wie Thuna reagierte, sah Maria nicht mehr, da sie sich beeilte, zu Viegos Arbeitszimmer zu kommen. Als sie in Begleitung vom Halbvampir und Ritter Gangwolf in die Krankenstation zurückkehrte, lag Thuna auf Rackinés Krankenbett mit einem kalten Lappen über der Stirn. Trischa hockte friedlich auf dem Fußboden und spielte mit Estephagas Untersuchungsbesteck. Das war höchst erstaunlich.
    „Wie hast du das gemacht?“, flüsterte Maria, als sie Thunas Bett erreichte.
    „Ich hab euch doch gesagt, dass ich am besten mit ihr klarkomme“, antwortete Thuna schwach. „Herr Vandalez, Sie müssen sich unbedingt Trischas Medaillon ansehen …“
    Doch Herr Vandalez sah sich erst mal Thuna an und stellte fest, dass sie unter einer Magikalie-Vergiftung litt. Anschließend untersuchte er Estephagas Medizinschränke, bis er ein Fläschchen fand, das er für angemessen hielt.
    „Hier, Maria! Gib davon zehn Tropfen in ein

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