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Feuersang und Schattentraum (Die Sumpfloch-Saga) (German Edition)

Feuersang und Schattentraum (Die Sumpfloch-Saga) (German Edition)

Titel: Feuersang und Schattentraum (Die Sumpfloch-Saga) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Halo Summer
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wäre, würde ich mir um die vielleicht Sorgen machen, aber so …“
    Sie standen vor der Tür und schwiegen. Und warteten. Nach einer ganzen Weile sagte Thuna:
    „Du Maria, darf ich dich was fragen?“
    „Ja, was denn?“
    „Bedrückt dich etwas?“
    Maria machte einen riesigen Schritt zur Seite, um den Abstand zwischen sich und Thuna zu vergrößern, und fuhr diese an:
    „Thuna! Du hast versprochen, nicht in meinen Gedanken herumzuschnüffeln!“
    „Mach ich doch auch gar nicht“, versicherte Thuna. „Aber Gefühle bemerke ich nun mal. Ich habe nicht nachgeforscht, warum du bedrückt bist, deswegen frage ich dich ja! Es tut mir leid, Maria, aber so was kriege ich mit, ob ich will oder nicht!“
    „Und was hast du sonst noch mitgekriegt?“
    „Nichts! Ich schwör’s!“
    Eine Pause trat ein, in der keine von ihnen etwas sagte. Bis Thuna den Mut fand, noch einmal zu fragen.
    „Es stimmt also. Warum willst du mir nicht sagen, was los ist?“
    Marias Ärger hatte sich gelegt. Sie versuchte es Thuna zu erklären.
    „Weil es vorbeigehen wird. Ganz sicher. Es ist eine vorübergehende … Verwirrung.“
    „Hängt es damit zusammen, dass du in der Erdenwelt warst?“
    „Ja“, sagte Maria, dankbar dafür, dass ihr Thuna eine so gute Erklärung lieferte. „Seitdem habe ich so etwas wie Heimweh. Verstehst du?“
    „Ich glaube schon. Es würde mir wahrscheinlich genauso gehen.“
    „Nein, würde es nicht“, sagte Maria etwas zu schnell und zu heftig. „Du wärst nicht so albern und sentimental wie ich. Aber ich arbeite daran, es geht vorbei. Bestimmt!“
    „Das ist vielleicht nicht die richtige Methode“, gab Thuna zu bedenken. „Vielleicht solltest du deine Gefühle nicht verurteilen.“
    „Doch, sollte ich“, sagte Maria so niedergeschlagen, dass Thuna sich veranlasst sah, neben ihre Freundin zu treten und ihr tröstend die Hand auf die Schulter zu legen.
    „Es ist bestimmt nicht leicht, nach Hause zu kommen und wieder zu gehen“, sagte Thuna. „Bestimmt merken unsere Körper, wo wir eigentlich hingehören. Und das nagt jetzt an dir.“
    „Da, wo mein Körper mich gerade hinzieht, gehört er garantiert nicht hin. Ich war sehr zufrieden, bevor das alles passiert ist, und so soll es auch wieder werden.“
    „Hoffentlich wird es das“, meinte Thuna. „Wollen wir jetzt einen Versuch wagen? Mir ist diese Stille da drin unheimlich!“
    Maria nickte.
    Vorsichtig machten sie die Tür zum Krankenzimmer auf und schauten um die Ecke. Da saßen Trischa und Rackiné nebeneinander auf der Bettkante und betrachteten gemeinsam etwas, das Trischa in der Hand hielt. Das verbeulte Diadem lag neben ihnen auf der Bettdecke und sah erstaunlich billig aus.
    Es war die Sorte Ramsch, die man in jedem Krimskramsladen für einen halben Floh erstehen konnte, und das war höchst verwunderlich, hatte Trischa doch von ihrem Vater immer nur das Beste und Teuerste geschenkt bekommen. Noch erstaunlicher war, dass Trischa das billige Diadem Tag und Nacht tragen wollte und daran hing wie eine Besessene.
    Trischa war guter Dinge und redete auf Rackiné ein, während dieser in angespannter Haltung und mit leicht zittrigen Ohren neben dem Mädchen saß. Wer ihn kannte, wusste: Er fürchtete sich!
    „Guck mal, Hasilein, das ist meine Mutter!“
    Sie hielt ihm das Innere eines flachen Medaillons unter die Nase, das normalerweise Bestandteil des Diadems war. Man konnte es aus der kleinen Krone lösen und aufklappen.
    „Ist sie nicht wunderschön?“
    „Sie ist nicht hässlich“, sagte der Hase.
    Maria und Thuna sahen sich an: Rackiné konnte ja ganz normal sprechen! Was so eine Schock-Therapie nicht alles zu bewirken vermochte!
    „Meine Mama war die klügste, liebste, eleganteste und besonderste Frau der Welt. Und ich bin genauso wie sie, sagt mein Papa. Ich sehe auch genauso aus!“
    Rackinés Barthaare zuckten.
    „In Tolois wurde schon ein Brunnen nach mir benannt. Und eine Schule und ein Kaffeehaus!“
    „Im bösen Wald haben sie eine Sickergrube nach mir benannt, weil ich da mal reingefallen bin“, erzählte Rackiné. „Niemand wollte mich retten, weil es da so stinkt. Ich musste drin liegen bleiben, bis mich ein kräftiger Regen an die Oberfläche gespült hat.“
    Thuna und Maria staunten abermals. Diese Geschichte hatten sie ja noch nie gehört! Vermutlich, weil Rackiné sie soeben erfunden hatte.
    „Immer, wenn ich Geburtstag habe“, plapperte Trischa weiter, ohne auf das Gerede des Hasen zu achten, „spielt eine

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