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Feuersang und Schattentraum (Die Sumpfloch-Saga) (German Edition)

Feuersang und Schattentraum (Die Sumpfloch-Saga) (German Edition)

Titel: Feuersang und Schattentraum (Die Sumpfloch-Saga) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Halo Summer
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Glas Wasser und lass es Thuna trinken.“
    Ritter Gangwolf tat inzwischen sein Bestes, um Trischa ihr Diadem abzuluchsen. Ohne Erfolg. Sie behandelte ihn wie Luft und gab stattdessen einem von Estephagas Schwefel-Olmen eine Spritze. Zum Glück war der Olm schon lange tot.
    „Bitten Sie sie, Ihnen das Foto zu zeigen!“, sagte Thuna vom Bett aus. „Das Foto ihrer Mutter.“
    Der Halbvampir setzte sich zu Trischa und Ritter Gangwolf auf den Boden und gemeinsam mühten sie sich, Trischas Gunst zu gewinnen. Zehn Minuten später nahm sie ihr Diadem vom Kopf und holte das flache Medaillon heraus.
    „Sehen Sie? Ist sie nicht hübsch?“
    „Meine Güte!“, rief Viego Vandalez aus. „Ich glaube, ich bin benommen … von der Schönheit dieser Frau natürlich, aber auch von den Zaubern, mit denen dieses Medaillon umwickelt ist. Was um Himmels willen hat sich Präsident Mohikan dabei gedacht? Dem Kind muss ja permanent schummrig sein mit dieser geballten Magikalie auf dem Kopf!“
    „Ich merke nichts“, sagte Ritter Gangwolf. „Aber ich bin ja auch ein Erdenkind. Glaubst du, er hat ihr so ein billiges Ding auf den Kopf gesetzt, damit es nicht geklaut wird?“
    „Du meinst: Hat er es mit einem solchen Tarnzauber versehen, damit es nicht geklaut wird? Vermutlich. Dieses Diadem besteht aus einer Adamast-Gold-Legierung und ist mit mindestens fünf echten Diamanten besetzt!“
    „Wirklich?“
    „Ja, wirklich. Aber man sieht es kaum. Sag mal, kleine Trischa … hat dir deine Mama eigentlich eine Widmung auf das Foto geschrieben? Irgendwas, das auf der Rückseite des Fotos steht?“
    „Oh, das weiß ich nicht!“, rief Trischa mit großen Augen. Es gefiel ihr, dass sie endlich mal im Mittelpunkt stand. Oder saß. „Ich schau mal nach!“
    Sie löste das Foto aus dem Medaillon und drehte es um.
    „Hm“, machte sie. „Hm, hm, hm.“
    Viego Vandalez musste sich sehr zusammenreißen, dass er Trischa nicht das Foto aus der Hand riss. Schon von Weitem erkannte er, dass die Rückseite des Fotos verdächtig flimmerte. Da war etwas, verborgen unter vielen Schichten von Magikalie.
    „Ich sehe nichts“, meinte Trischa schließlich.
    „Aber ich sehe etwas“, sagte er. „Darf ich es mir mal näher anschauen?“
    Trischa reichte ihm vertrauensvoll das Foto und Viego Vandalez betrachtete es mit vor Anstrengung zusammengekniffenen Augen.
    „Wo ist Grohann jetzt?“, fragte er in verändertem Tonfall.
    „Wollte heute ein bisschen notregieren, zusammen mit seinen Krisenstab-Kumpels!“, erklärte Ritter Gangwolf. „Er bat sich aus, dass wir ihn nur in sehr dringenden Fällen stören!“
    „Das ist ein solcher Fall. Holst du ihn?“
    „Wenn du mir verrätst, warum?“
    „Ich glaube, ich halte gerade die goldenen Zeichen von Tann in der Hand!“
     
    Als Ritter Gangwolf nach Einbruch der Nacht in den Schulgarten trat, um mit Legionär auszufliegen, war aus dem heftigen Regen ein undurchdringlicher nasser Nebel geworden. Drei Schritte durch diesen Dunst und man wurde klatschnass bis auf die Haut. Ritter Gangwolf machte das nichts aus. Er sattelte Legionär, der sich aufgeregt auf den Ausflug freute, und flog im Schutz der überaus schlechten Sicht über den bösen Wald hinweg.
    Stunden später erreichte er das unwegsame Gelände, in dem er mit Geraldine gelebt hatte, bevor sie nach Sumpfloch zur Schule gegangen waren. Die Spinnenfrau erwartete den Ritter im sanften Licht ihrer Behausung, hoch oben in den Bäumen.
    „Gangwolf, mein Lieber! Gibt es etwas Neues von unserer Geraldine?“
    „Nein“, antwortete der Ritter und nahm das fein gewebte Handtuch entgegen, das sie ihm reichte, damit er sich abtrocknen konnte. „Gerald wird erst morgen wieder in die tote Welt aufbrechen, um nach der Wunde zu suchen. Mir ist etwas mulmig dabei, aber es muss ja sein.“
    „Die Teichmelonen sind reif. Ich habe dir schon welche kühlen lassen.“
    Ritter Gangwolf lachte.
    „Wie eine Mama! Aber sie schmecken auch nirgendwo so gut wie hier.“
    „Das macht das Klima. Es ist für vieles schlecht, aber für die Teichmelonen gut.“
    Etwas später saßen Ritter Gangwolf und die Spinnenfrau auf den seidigen Kissen, die ihre gesamte Behausung schmückten, und Ritter Gangwolf hielt eisgekühlte, blaugrün leuchtende Melonenstücke in den Händen. An der Art und Weise, wie er das Melonenfleisch von der Schale knabberte, ohne alles vollzutropfen, erkannte man, dass er viel Übung darin hatte.
    „Es gibt gute und schlechte Neuigkeiten“, erzählte

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