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Feuersang und Schattentraum (Die Sumpfloch-Saga) (German Edition)

Feuersang und Schattentraum (Die Sumpfloch-Saga) (German Edition)

Titel: Feuersang und Schattentraum (Die Sumpfloch-Saga) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Halo Summer
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Schwammling zurückgekehrt, da Sumpfloch nach der Schlacht mit den giftigen Wandlern von der Regierung geschlossen worden war. Kein Sumpfloch, keine Schule. Tag für Tag hatte Lisandra im Haushalt des grässlichen Geldmorguls geschuftet, bis der heiße Sommer begann und mit ihm die Ferien, die eigentlich keine waren.
    Im Gutshof Schwammling wurde es zu dieser Jahreszeit stickig und es stank noch mehr nach Geldmorgul als sonst, denn bei hohen Temperaturen sonderte der verhasste, schleimige Gutsherr ein Sekret ab, gegen das die Tümpel von Sumpfloch wie teures Badewasser dufteten. Lisandra hatte sehr darauf gehofft, von ihren Freundinnen eingeladen zu werden, nach Moos Eisli oder ins Schloss Montelago Fenestra. Doch die herbeigesehnten Briefe blieben aus. Und das, obwohl Lisandra so tapfer und fleißig gegen ihre Abneigung, Briefe zu schreiben angekämpft hatte. Seit Beginn des Sommers hatte Lisandra nichts mehr von ihren Freundinnen gehört, was sie beunruhigte und melancholisch stimmte.
    Doch eines Morgens, als die Vögel wie wild zwitscherten und der Morgentau im ersten Sonnenlicht über den Blumenwiesen verdampfte, war Grohann im Gutshof Schwammling aufgetaucht. Er stellte sich bei Lisandras Mutter Kallima vor (sie musste extra in den Garten kommen, denn Grohann war für die Morgul-Behausung schlichtweg zu groß) und bat sie, Lisandra mitnehmen zu dürfen.
    „Die Schule war sehr lange geschlossen“, erklärte er ihr. „Deswegen möchten wir den Schülern während der Ferien Aufbaukurse anbieten.“
    Kallima war zutiefst eingeschüchtert von dem riesigen Regierungszauberer mit der tiefen Stimme und bedankte sich gleich mehrere Male.
    „Das ist sehr freundlich von Ihnen! Ich wünsche mir so sehr, dass Lissi genug lernt, um eines Tages auf eigenen Füßen stehen zu können und nicht als Dienstmagd arbeiten zu müssen!“
    „Ihre Talente weisen sicherlich in eine andere Richtung“, erwiderte Grohann diplomatisch.
    Kallima mochte eingeschüchtert sein, doch das Wohl ihres Ziehkindes ging ihr über alles. Daher wagte sie es, eine kritische Frage zu stellen:
    „Wir haben gehört, dass in Sumpfloch viel passiert ist. Sind die Schüler dort auch wirklich sicher?“
    „Die jüngsten Vorfälle in Sumpfloch müssen Sie nicht beunruhigen“, versicherte Grohann in dem Tonfall, mit dem er Leute in wohlige Träume und Gedanken einzulullen vermochte. Er wandte diese besondere Sprachmelodie nur selten an, aber wenn, dann war es faszinierend zu beobachten, wie er seinen Zuhörern durch seine Stimme jegliche Sorgen oder Bedenken zu nehmen vermochte.
    „Die Schule wurde gründlich inspiziert und magikalisch überholt. Für die Sicherheit der Schüler sind Maküle der Regierung verantwortlich, die wachsamer, effektiver und zuverlässiger arbeiten als jedes andere Wesen es könnte.“
    Oho, das war nun reichlich übertrieben, fand Lisandra. Doch sie behielt diese Meinung brav für sich und bestätigte ihrer Mutter noch einmal, dass die Maküle – die magikalischen künstlichen Lebensformen – wirklich sehr beeindruckende Apparaturen seien. Daraufhin ließ Kallima ihre Tochter ziehen, traurig über den Abschied, doch erleichtert, dass Lisandra nach Monaten des Tellerwaschens und Kellerputzens endlich mal wieder etwas lernen durfte.
     
    Zu ihrer übergroßen Freude traf Lisandra in Sumpfloch auf Maria, Thuna und Gerald, die Grohann schon einige Wochen zuvor nach Sumpfloch geholt hatte, um während der Ferien an dem Projekt Erdenkinder-retten-die-Welt zu arbeiten. Deswegen hatte Lisandra auch keine Briefe mehr erhalten – die Sache war streng geheim!
    Weit weniger freudig nahm Lisandra die Gegenwart von Viego Vandalez auf. Der Halbvampir hatte sich nämlich vorgenommen, Lisandra in diesen Sommerferien mit einem ganz persönlichen Aufbaukurs zu beglücken. Lisandras Leistungen in der Schule waren schon immer sehr dürftig gewesen und im letzten Halbjahr hatte man sie sogar vom Unterricht befreit, damit sie an den Kampfstunden bei Yu Kon teilnehmen konnte. Was bedeutete, dass sie hoffnungslos hinter die anderen Schüler ihres Jahrgangs zurückgefallen war.
    „Eigentlich müssten wir dich sitzen lassen, aber das ist strategisch ungünstig“, hatte Viego ihr erklärt und sie dabei mit seinem entschlossenen Vampirblick aus glühend schwarzen Augen fast durchlöchert. „Wir werden also jeden Tag pauken, bis ich dich guten Gewissens ins dritte Jahr schicken kann.“
    Diese Drohung hatte er wahr gemacht. Während also die anderen

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