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Feuersang und Schattentraum (Die Sumpfloch-Saga) (German Edition)

Feuersang und Schattentraum (Die Sumpfloch-Saga) (German Edition)

Titel: Feuersang und Schattentraum (Die Sumpfloch-Saga) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Halo Summer
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hätten uns im Steinbock getäuscht.“
    „Ja, fast“, sagte Gerald. „Aber wir sollten uns nicht einlullen lassen.“
    „Das sehe ich auch so. Wir müssen auf der Hut bleiben. Ach – und Maria, erinnere mich daran, dass ich morgen noch mal vor dir und Thuna auf die Knie falle und euch um Verzeihung bitte. Mir war nie klar, dass sie euch zu Schlüsseln verarbeiten wollte!“
    „Lass es lieber“, sagte Maria nachsichtig. „Ich will gar nicht mehr darüber nachdenken.“
     
    Die Nacht zog sich hin. Es sah ganz so aus, als hätten Gangwolf und Scarlett besonders komplizierte Zeichen erhalten. Lisandra bekam ihren Zettel mithilfe von Grohann nach zwei Stunden in den Griff und wurde, nachdem sie ihn verbrannt hatte, etwas melancholisch, da sie Haul nichts davon verraten durfte. Aber es war nicht Lisandras Art, lange zu grübeln. Sie ging dazu über, Maria auszufragen, warum es in ihrem Schloss keine Schlafzimmer gab mit gemütlichen Betten, in die sich müde Kriegerinnen legen konnten, nachdem sie ellenlange Zeichen auswendig gelernt hatten.
    „Ich brauchte noch nie eins“, sagte Maria. „Das wird der Grund sein. Ich wette, ich finde eins, wenn ich schlafen möchte.“
    „Und wenn ich schlafen möchte?“
    „Leg dich doch auf ein Sofa“, sagte Berry. „Davon gibt es genug.“
    „Hast du schon mal versucht, eine Waffenkammer zu finden?“, fragte die neugierige Lisandra. „Oder eine Schatztruhe? Oder eine Küche mit einem gut gefüllten Vorratsraum? Oder in deinem Fall vielleicht eine Kommode mit goldenen Haarklammern?“
    „Nein“, sagte Maria. „Ich habe hier noch nie etwas gesucht. Außer vielleicht den neunten Band von ‚Das versunkene Land der Piraten’, aber ich fürchte, den gibt es nicht. Ich habe ihn jedenfalls nicht entdeckt.“
    In den frühen Morgenstunden waren schließlich auch die Zeichen von Gangwolf und Scarlett im Kamin in Feuer aufgegangen. Lisandra wurde geweckt (sie hatte dann doch mit dem roten Sofa vorlieb genommen), ebenso wie Berry und Thuna, die sich in ihren Sesseln zusammengerollt hatten und nur schwer wach zu bekommen waren. Grohann versammelte sie alle noch einmal, um ihnen zu erklären, wie man die Zeichen zusammenfügte und an das Wissen gelangte, das sie schützten. Mindestens drei Zeichenträger mussten ihre Zeichen zusammentun, um sich das Wissen zu erschließen.
    War das Archiv einmal geöffnet, konnten die Gedanken darin spazieren gehen. Das war eine Technik für sich, die Grohann ihnen zeigte. Er ließ es jeden Zeichenträger einmal ausprobieren. Scarlett erklärte Maria und Thuna später, es sei, als ob man in seinem Gehirn durch tausend Regale spaziere, auf der Suche nach dem richtigen Buch. Wenn man es gefunden habe, müsse man sich das Wissen aneignen – und das dauerte nicht weniger lange, als ein echtes Buch zu lesen.
    Das Archiv schloss sich von alleine wieder, wenn man eine Weile nichts darin suchte oder darin las. Erst wenn man erneut die Zeichen von drei Trägern zusammenfügte, öffnete es sich wieder. Nachdem sie das alle begriffen und ausprobiert hatten und der Morgen vor den Fenstern des Schlosses dämmerte, entließ Grohann die neuen Zeichenträger und die anderen Eingeweihten aus der Spiegelwelt. Müde schleppten sich die Mädchen in ihre Zimmer und schliefen, bis die Sonne ihren höchsten Stand erreicht hatte.

Kapitel 24: Der letzte Satyr
     
    Gerald war sehr zuversichtlich gewesen, als er erneut in die tote Welt aufgebrochen war. Er hatte geglaubt, er werde seine Aufgabe bald lösen. Doch mittlerweile waren zwei Wochen verstrichen, in denen er täglich in die tote Welt gegangen war, ohne dem Ziel auch nur einen einzigen Schritt näher gekommen zu sein. Er übte und arbeitete unermüdlich. Doch er kam nicht voran.
    Es lag daran, dass Grohann ihm eingeschärft hatte, er dürfe sich nie wieder so verausgaben, wie er das getan hatte, als er zum ersten Mal die Panzerstadt erreicht hatte.
    „Das war lebensmüde, Gerald, es hätte dich umbringen können! Du musst es langsamer angehen und deine Kräfte schonen.“
    Das tat Gerald, doch auf eine langsamere Weise erreichte er kaum den Rand der Panzerstadt. Jedes Mal, wenn er die Berge hinter sich gelassen hatte und die Ausläufer der Panzerstadt erblickte, war seine Zeit um und er musste zurückkehren. Er hatte schon vieles probiert, um die Entfernung schneller zu überbrücken, ohne seine Kraftreserven zu plündern. Doch vergeblich. Zwei Wochen lang mühte er sich ab und kam kein einziges Mal bis zu

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