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Feuersang und Schattentraum (Die Sumpfloch-Saga) (German Edition)

Feuersang und Schattentraum (Die Sumpfloch-Saga) (German Edition)

Titel: Feuersang und Schattentraum (Die Sumpfloch-Saga) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Halo Summer
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und ich das Gefühl habe, du kommst nur aus Höflichkeit hierher, macht mich das nicht glücklich.“
    „Ich komme ganz sicher nicht aus Höflichkeit. Ich komme, um zu sehen, ob du endlich gesund genug bist, um mich in die Spiegelwelt zu lassen. Ich muss zurück in die tote Welt und meine Tante besuchen!“
    „So ist es schon viel besser.“
    „Wie findest du ihn eigentlich?“
    „Wen?“
    „Hanns!“
    „Ich hatte nie etwas gegen Hanns. Er ist immer sehr nett zu mir. Ganz am Anfang hat er mich mal gerettet, als mich die Bande erwischt hatte. Und als ich ihn im Winter darum gebeten habe, Kreutz-Fortmann wieder aufzuwecken, hat er es sofort getan.“
    „Hm.“
    „Solange die Tür in Hornfall offen ist, darf ich sowieso nicht zurück in die Spiegelwelt.“
    „Das war doch nur Spaß! Estephaga hat gesagt, du darfst in den nächsten vier Wochen auf gar keinen Fall in die Spiegelwelt gehen. Sie war in Sorge, ob du es überhaupt noch kannst.“
    „Die Sorge hatte ich auch. Ich habe dann mal probeweise einen Finger in den Badezimmerspiegel gesteckt. Mein Gesicht auch. Das ging. Drüben sah alles ganz normal aus.“
    „Wirklich? Aber es müssen mindestens hundert feindliche Soldaten in der Spiegelwelt eingesperrt sein.“
    „Wer weiß, wo es die hinverschlagen hat. Natürlich schaue ich nicht mehr nach drüben wegen der Tür in Hornfall. Es sollen ja nicht noch mehr reinkommen.“
    „Was würdest du eigentlich tun, wenn Hanns auf einmal besitzergreifend nett zu dir wäre?“
    „Ich würde mich sehr darüber wundern.“
    „Ich nicht“, sagte Gerald. „Aber er hat ja nur die besten Absichten. Angeblich.“
     
    Am nächsten Tag kam die Sonne wieder zum Vorschein und Maria stand zum ersten Mal für einen halben Tag auf. Außerdem kehrte Ritter Gangwolf von seiner Reise zurück. Noch bevor Grohann ihn zu sich zitieren konnte, bat ihn Gangwolf schon um eine Unterredung. Für seine Verhältnisse sah er überaus ernst und besorgt aus. Grohann stimmte das nicht milde.
    „Zwei Wochen!“, schimpfte er. „Sie müssen doch erfahren haben, was hier passiert ist? Wie kommt es dann, dass ich zwei Wochen lang nichts höre?“
    „Die Tür an der Ostküste war schnell erledigt. Danach bin ich in meine Heimatwelt gegangen und habe dort eine Tür geschlossen. Da ich sie nicht mehr benutzen konnte, musste ich mich zu einer anderen Tür durchschlagen. Das hat gedauert. Als ich dann in Amuylett ankam, bin ich nach Hause gereist, um mir ein Reittier zu organisieren. Erst dort habe ich gehört, was geschehen ist!“
    Ritter Gangwolf und Grohann befanden sich immer noch im Schulgarten, da Legionär hier gelandet war, doch ein unbelauschtes Gespräch war an diesem Ort nicht möglich. Die beiden Männer schwiegen sich also für den Rest des Weges an und setzten ihre Unterhaltung erst fort, als sie Viego Vandalez’ Arbeitszimmer erreicht hatten.
    Der Halbvampir begrüßte seinen besten Freund verhalten. Es hatte von Gerald längst erfahren, dass es Alabastras Tür gewesen war, durch die das Heer von Gorginster in die Spiegelwelt eingefallen war. Als dann die Tage verstrichen und Gangwolf nicht zurückkehrte, fiel es selbst Viego schwer, nicht an den Umtrieben von Ritter Gangwolf zu zweifeln.
    Nun saßen sie also zu dritt in dem winzigen, doch immerhin abhörsicheren Arbeitszimmer von Viego Vandalez und Ritter Gangwolf redete los, bevor ihm jemand eine Frage stellen konnte.
    „Ich fürchte, dass ich die ganze Zeit abgehört wurde“, sagte er. „Ich hatte eine Dose in meiner Brusttasche, die ich für Alabastra aufbewahren sollte. Da sie angeblich wichtige Informationen für einen Freund enthielt, war sie mit Zaubern geschützt und ich sollte sie immer bei mir tragen. Ich weiß, im Nachhinein klingt es lächerlich. Ich hätte es durchschauen müssen, aber dieser Frau habe ich mein Leben lang blind vertraut! Ich möchte ihr immer noch vertrauen, aber mittlerweile fällt es mir schwer und ich muss mich langsam daran gewöhnen, dass ich mich sehr wahrscheinlich in ihr getäuscht habe.“
    „Wie lange hatten Sie die Dose bei sich?“
    „Lange genug. Wer auch immer mich abgehört hat, weiß, dass es die zweite Fassung der Zeichen von Tann gibt und wer ihre Träger sind.“
    Grohann und Viego waren entsetzt.
    „Ist das sicher?“, fragte Viego.
    „Ich habe die Dose am Tag meiner Abreise aus Sumpfloch dem Freund von Alabastra übergeben. Ich nehme an, danach haben sie die Informationen, die mithilfe des Zaubers in der Dose gesammelt

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