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Feuersang und Schattentraum (Die Sumpfloch-Saga) (German Edition)

Feuersang und Schattentraum (Die Sumpfloch-Saga) (German Edition)

Titel: Feuersang und Schattentraum (Die Sumpfloch-Saga) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Halo Summer
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von Golding genommen hatte, ließen das Fröschchen mit Horn wachsen. Außerdem lief ihm jetzt wieder der ekelhafte Schleim-Sabber aus dem Maul, so wie früher. Hylda war darüber entzückt. Scarlett gab offen zu, dass diese Entwicklung in ihren Augen ein Rückschritt war.
    „Du leidest unter totaler Geschmacksverkorksung“, sagte Hylda daraufhin. „Ich frage mich, was dir zugestoßen ist, bevor du endlich zu wachsen angefangen hast.“
    Scarlett wusste, worauf Hylda anspielte. Sie hatten schon ein paar Mal darüber gesprochen. Niemand wusste, wie Crudas entstanden, ob sie von gewöhnlichen Menschen geboren wurden oder tatsächlich von Torck geschaffen worden waren, vor einer sehr langen Zeit. Sicher war, dass sie in einer fast unzerstörbaren Baby-Form über Jahrhunderte, wenn nicht sogar Jahrtausende existieren konnten. Wie sie sich in dieser Form ernährten, war unerforscht, doch sie überlebten so gut wie alles und brachten allem, was sich in ihrer Umgebung aufhielt, Unglück.
    Wenn sie an einen Ort gelangten, der ihnen sicher vorkam, und eine Person fanden, die sich aufopfernd um sie kümmerte, immun gegen all das Unglück, das sie verbreiteten, begannen sie zu wachsen. In Scarletts Fall war das Eleiza Plumm in einem Waisenhaus in Finsterpfahl gewesen. In Hyldas Kindheit hatte angeblich ein Drache diesen Job übernommen. Scarlett wusste nicht, ob sie Hylda diese Geschichte glauben sollte, da es schon lange keine Drachen mehr gab und Drachen auch keine fürsorglichen Geschöpfe waren, doch es war eine gute Geschichte, unterhaltsam und abwechslungsreich, und darum hatte Scarlett gerne zugehört.
    Es war so weit gekommen, dass Scarlett und Hylda nicht unbedingt ein freundschaftliches Verhältnis pflegten, doch immerhin miteinander redeten und sich über Cruda-Angelegenheiten austauschten. Wobei Hylda immer wieder feststellte, dass Scarlett vollkommen aus der Art schlug. Auf negative Weise, selbstverständlich.
    Scarlett ließ sie reden. Sie war glücklich, dass ihre Kräfte einen Schub bekommen hatten, sodass sie endlich in einer Schlacht neben Hanns kämpfen konnte, ohne sich wie ein kleines, unbegabtes Kind vorzukommen. Er konnte immer noch alles besser als sie, aber sie wuchs und würde immer weiter wachsen, bis sie ihm hoffentlich eines Tages das Wasser reichen konnte.
    Für den Moment war es aber genug. Sie musste sich erst mal in ihrer neuen magikalischen Größe einleben und herausfinden, wie sie ihr Wissen und Können am besten mit ihrer Persönlichkeit in Einklang bringen könnte. Talent war das eine, die Herausbildung ganz persönlicher Stärken das andere. So hatte es ihr auch Hanns erklärt. Man musste sich alles, was man konnte, auf eine ganz persönliche Art zu eigen machen. Kein anderer Zauberer konnte einem erklären, wie es ging. Man musste es selbst herausfinden und damit war Scarlett jetzt eifrig beschäftigt.
     
    Gangwolf hielt sein Versprechen und versetzte die Tür zwischen Hornfall und dem bösen Wald in einen so ruinösen Zustand, dass man es kaum wagen konnte, sie zu durchschreiten, ohne Schaden zu nehmen. Grohann kündigte dennoch an, dass er die entsprechende Tür in der Spiegelwelt noch versiegeln werde, sobald Marias Zustand eine solche Mission erlaube.
    Marias Zustand hätte es vielleicht schon früher erlaubt, doch Estephaga Glazard lief blau an und ihr Hals drohte zu platzen, als Maria nach drei Wochen andeutete, sie fühle sich jetzt stark genug, um wieder in die Spiegelwelt zu gehen.
    „Ich habe gesagt: Sechs Wochen! Sechs Wochen Erholung, nachdem du fast gestorben wärst! Ist das zu viel verlangt? Kannst du undankbares Mädchen nicht tun, was man dir sagt? Glaubst du, irgendwem wäre damit gedient, wenn du wieder zusammenklappst?“
    Maria wagte daraufhin keinen Widerspruch mehr und wartete die verordnete Zeit ab. An einem herbstlichen Morgen, an dem die Sonne aus kühlen Nebelschleiern stieg, war es dann endlich soweit. Lisandra und Haul waren als Wachen von Grohann geladen worden und auch Hanns stand im Trophäensaal bereit, da Grohann ihn gebeten hatte, mit ihm die Tür nach Hornfall zu versiegeln und auch die Siegel der Tür nach Gorginster zu erneuern.
    Gerald hatte nicht mit Hanns’ Anwesenheit gerechnet und so fühlte er sich regelrecht ertappt, als er mit Maria in den Trophäensaal geschlendert kam und sie dabei fragte, für wen sie sich eigentlich so schön gemacht habe – für General Kreutz-Fortmann, die Äffchen und Mäuschen oder den nächsten Pantol, der sie

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