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Feuersang und Schattentraum (Die Sumpfloch-Saga) (German Edition)

Feuersang und Schattentraum (Die Sumpfloch-Saga) (German Edition)

Titel: Feuersang und Schattentraum (Die Sumpfloch-Saga) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Halo Summer
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„Oder ich hole Wanda Flabbi! Sie hat die Kirschen selbst eingelegt. Nach einem Geheimrezept!“
    „ … des Wie-auch-immer-Vertrages am morgigen …“
    „Bitte, bitte, bitte, nur ein paar davon. Bitte!“
    „Nimm dir eine Tasse voll raus, meinetwegen, aber den Rest stellst du zurück!“
    „ … bla-bla-bla … Festveranstaltung im berühmten Botanischen Garten von Tolois-Park mit einer Feuerwerk-Symphonie des berühmten …“
    „Das hier auch noch, das hier auch noch!“, rief Rackiné, der hinter der Molchfrau aus der Kühlkammer gesprungen kam. „Passt auch alles rein?“
    Die Molchfrau packte den Picknickkorb mit Sachverstand und wusste die Köstlichkeiten so zu stapeln, dass sie auch fünfzehn Minuten später, als Lisandra und Rackiné mit dem Korb am Seerosenteich im Schulgarten ankamen, weder herausgefallen noch von Rackiné zerquetscht worden waren.
    Den politischen Teil von Wanda Flabbis Zeitung hatte Lisandra mitnehmen dürfen („den liest sie sowieso nicht“, sagte die Molchfrau) und so stürzte sich Lisandra, kaum dass sie die Decke am Teich ausgebreitet hatten, wieder auf die kleinen, schwarzen Buchstaben, während Rackiné den Korb auspackte. Wann immer Lisandra den Hasen verdächtig schmatzen hörte, schoss sie einen magikalischen Impuls aus ihrer Uhr in seine Richtung, was dieser überhaupt nicht ausstehen konnte.
    „Hör auf damit!“, schrie er, als sein Fell mal wieder laut knisterte und ihm gleichzeitig ein heißer Schauer über den Rücken krabbelte.
    „Gegessen wird erst, wenn die anderen da sind“, erklärte Lisandra, ohne von ihrer Zeitung aufzusehen. „Wie oft soll ich dir das noch sagen?“
    „Du bist so doof!“, rief Rackiné aus, doch er ließ die Pfoten vom Gugelhüpfer und legte die Sonnenblumen-Sülze brav auf den dafür vorgesehenen Teller. Oh – da war ja ein Stück abgebrochen, wie ärgerlich! Schnell ins Hasenmäulchen damit …
    „Auaaaa!“, schrie Rackiné, getroffen vom nächsten magikalischen Mini-Blitz.
    „Liegen lassen!“, ermahnte ihn Lisandra.
    „Magikalische Folter ist verboten!“
    „Das ist keine Folter. Das kitzelt doch höchstens. Und jetzt sei endlich still, damit ich in Ruhe lesen kann.“
    „Was ist der Unterschied zwischen einem Gespenst und einem faulen Ei?“, murmelte Rackiné gerade so laut, dass Lisandra es hören konnte. „Das Ei ist wenigstens ordentlich tot.“
    Doch Lisandra war so versunken in ihre Lektüre, dass sie das Gemurmel des ehemaligen Stoffhasen nicht zur Kenntnis nahm. Na gut. Rackiné pflückte ein paar Kleeblätter von der Wiese neben der Decke und kaute darauf herum, während er die dicken Goldbauchmücken über dem Seerosenteich beobachtete.
    An solchen heißen Sommertagen wie heute war es am Seerosenteich besonders schön. Das stets kalte, tiefe Wasser des Teichs sorgte für eine frische Brise und der Schatten der Falterbäume, die auf der Südseite des Teichs wuchsen, taten ihr Übriges, um die Hitze, die über dem Schulgarten flimmerte, abzuschwächen. Wenn es nicht gewitterte und kein Sommerregen auf den Garten niederprasselte, sondern der Himmel so blau war wie heute, dann trafen sich Rackiné, Lisandra, Thuna, Maria und Gerald an diesem wunderbaren Ort, um gemeinsam zu Abend zu essen.
    Doch von den Erdenkindern, die ihre Tage mit Grohann in der Spiegelwelt verbrachten, war heute noch keine Spur zu entdecken. Dafür sah Rackiné in der Ferne einen Gärtnerjungen in einem Beet knien und sein feines Näschen verriet ihm, dass es genau der Gärtnerjunge war, den er am allermeisten hasste. Alle Gärtner Sumpflochs waren Rackiné zuwider, liefen sie doch zur Sommerzeit in Scharen im Schulgarten herum und schreckten vor keinem Mittel zurück, das geeignet war, einen Stoffhasen mit einem gehobenen Geschmack von den köstlichsten Edelblümchen fernzuhalten, die jemals auf Erden gewachsen waren.
    Der Schulgarten von Sumpfloch war nämlich berühmt für seine seltenen, wertvollen und hervorragend gepflegten Blumen, Sträucher und Bäume. Entsprechend waren die Gärtner geschult und dazu befugt, die Pflanzen mit allen Mitteln zu schützen und seien sie noch so niederträchtig. Fallen, Zäune, Netze, wehrhafte Insekten, allesamt magikalisch verstärkt, hatten Rackiné schon so manchen Schmerz zugefügt. Manchmal, ganz selten, gelang es dem ehemaligen Stoffhasen, das eine oder andere begehrte Blütenblatt zu ergattern, doch die Blessuren, die er dafür zu erleiden hatte, waren den Preis am Ende kaum wert.
    Gärtner waren

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