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Feuersang und Schattentraum (Die Sumpfloch-Saga) (German Edition)

Feuersang und Schattentraum (Die Sumpfloch-Saga) (German Edition)

Titel: Feuersang und Schattentraum (Die Sumpfloch-Saga) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Halo Summer
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wassergrünblaubraungrauen Augen und schien abzuwägen, ob sie darauf eingehen oder es lieber ignorieren sollte. Sie entschied sich für irgendwas dazwischen.
    „Mein Leben ist langweiliger als du denkst, Gerald.“
    „Und ich sage dir noch mal: Ich glaub’s dir nicht.“
    Sie hob die Schultern, scheinbar hilflos gegenüber so viel Ignoranz.
    „Gehen wir?“, sagte sie. „Die anderen werden sich schon wundern, wo wir bleiben!“
    Sie war eine harte Nuss, das musste Gerald einsehen.
    „Wenn ich deinen Dickkopf hätte“, sagte er, „würden wir morgen früh noch hier stehen, aber ich kann ja nachgeben, im Gegensatz zu dir, Prinzessin.“
    Sie lächelte ihn versöhnlich an und hielt die Hand in den Spiegel.
    „Nach dir“, sagte sie.
    Er nickte übertrieben ergeben und leistete der Aufforderung Folge.

Kapitel 7: Seerosenzauber
     
    Als Maria und Gerald am Seerosenteich ankamen und dort auf einen singenden und tanzenden Rackiné mit kirschrot verschmiertem Hasenmund stießen, waren alle Bedrohungen, Gefahren und Rätsel vergessen. Thuna und Lisandra lagen lachend auf der Picknick-Decke und Lars, der Gärtnerjunge, stand staunend dabei, mit zwei Glupilla-Setzlingen in der Hand, die er gerade hatte einpflanzen wollen.
    „Wuhuuumihumihumihumihuuuu!“, sang Rackiné und machte dabei langsam stampfende Bewegungen, die ganz plötzlich in wilde Sprünge übergingen, bei denen er die Arme in die Luft warf. Es raste um den Teich, sprang auf der Stelle, drehte sich im Kreis – und dann, mitten in einem Sprung, verfiel er wieder ins Zeitlupentempo und vollzog seine Stampfschritte in einem hypnotisierend lahmen Rhythmus. „Hummmmiiii…hummmmiiii…!“
    „Ein Trolltanz“, sagte Maria. „Hat er mir auch schon mal vorgeführt.“
    „Hatte er da auch Schnapskirschen gegessen?“, fragte Thuna, heiser vor Lachen. „Nach Wanda Flabbis Geheimrezept?“
    „Du meinst, er ist betrunken?“, fragte Maria betreten, denn irgendwie fühlte sie sich immer noch für ihr ehemaliges Stofftier verantwortlich.
    Lisandra hatte Mühe, etwas zu sagen. Sie lag auf dem Rücken und kämpfte gegen ihre unkontrollierten Ausbrüche von Heiterkeit an.
    „Er hat … sich alle … Kirschen auf einmal ins Maul gestopft … wollte uns … keine abgeben!“
    Lars legte seine Glupilla-Setzlinge ins Gras und fragte besorgt:
    „Kann er denn schwimmen?“
    Aber da war es schon zu spät: Der Hase, versunken in seinen Trolltanz, bei dem er stampfend um sich selbst kreiselte, war gefährlich nahe an den Seerosenteich herangekreiselt, und als er von Neuem in wilde Sprünge ausbrach und die Arme in die Höhe riss, katapultierte ihn die eigene Sprungkraft mitten hinein in das eiskalte Wasser des Teichs, das aus einer unbekannten Quelle gespeist wurde und sehr, sehr tief war. Mit einem lauten „Aaargh“ und einem mächtigen „Blubb“ ging der Hase unter und das Gelächter auf der Picknick-Wiese erstarb schlagartig.
    „Rackiné!“, schrie Maria und wollte auf den Teich zustürzen, doch Gerald hielt sie am Arm zurück.
    „Lass mich!“, erklärte er, in der Absicht, selbst in den Teich zu springen.
    Thuna war noch schneller als er. Sie verschwand schon kopfüber im eiskalten Wasser und tauchte zwischen den blühenden Seerosen unter, bis sie nicht mehr zu sehen war. Für sie war es am einfachsten – sie konnte unter Wasser atmen, da sie die Feenbegabung besaß!
    Gerald lief trotzdem zum Rand des Teiches, wurde unsichtbar bis zur Unangreifbarkeit und sprang hinterher, um nachzusehen, ob Thuna Verstärkung brauchte. Zu seiner Verwunderung leuchtete das Wasser rund um ihn herum in einem hellen Blau, als habe jemand eine Unterwasserlampe angeschaltet. Es war aber keine Lampe, sondern Thuna selbst, die für dieses zauberhafte Licht sorgte. Ihre langen Haare schimmerten in flackerndem Türkis und Smaragdgrün, als seien sie genauso fluoreszierend, wie es die Blätter der Seerosen in den Nächten waren. Sie versuchte, unter Wasser nach Rackiné zu rufen.
    „Streck die Hand nach mir aus!“, wollte sie wohl rufen, doch das Wasser lief in Thunas Mund und verschluckte fast jeden Laut.
    Rackiné war in der Tiefe des Wassers kaum noch zu sehen. Gerald erkannte nur die fahlblauen Umrisse seiner Ohren, die Thuna gerade zu packen versuchte. Warum der Hase so schnell in die Tiefe gezogen wurde, war Gerald ein Rätsel. Zog ihn jemand? War die Strömung so stark? Er beschloss, tiefer zu tauchen, und Thuna zu helfen. Denn Rackiné hatte die Größe und das Gewicht

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