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Feuersang und Schattentraum (Die Sumpfloch-Saga) (German Edition)

Feuersang und Schattentraum (Die Sumpfloch-Saga) (German Edition)

Titel: Feuersang und Schattentraum (Die Sumpfloch-Saga) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Halo Summer
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fürsorglich:
    „Ich fühle mich immer ganz sicher in deiner Spiegelwelt. Du hast alles im Griff, davon bin ich überzeugt! Wenn du dich für unfehlbar halten würdest, wäre ich in Sorge. Aber so nicht!“
    Er ließ ihre Hand wieder los und sie schaute übers Balkongeländer, um seinem Blick auszuweichen.
    „Danke. Ich hoffe, du hast recht.“
    Sie hoffte außerdem, dass dieses Gefühl aufhören würde, das sie neuerdings in seiner Nähe überfiel und das mit jedem Tag in dieser Welt stärker geworden war. Es war kein unangenehmes Gefühl, aber es durfte nicht sein. Ganz und gar nicht. „ Du hast alles im Griff “, hatte er gesagt. Das musste unbedingt so bleiben, auch in dieser Hinsicht.
     
    Am nächsten Morgen stand der Mann vor der Tür, über den sie gesprochen hatten: Ritter Gangwolf. Er scherzte mit Lulu, sah darüber hinweg, dass Lisa bei seinem Anblick in ihrem Zimmer verschwand und nicht mehr herauskam, und ließ sich von Gerald einen Kaffee kochen.
    „Ist alles in Ordnung in Amuylett?“, fragte Maria.
    „Ein Ghul ist aufgetaucht, er stammt wohl aus der Spiegelwelt, aber sie haben ihn erwischt und eliminiert, wenn ich das richtig verstanden habe. Danach bin ich aufgebrochen.“
    „Es gab aber noch mehr Ghule in der Spiegelwelt“, sagte Gerald besorgt. „Hoffentlich sind die nicht auch noch aufgetaucht!“
    „Werden wir bald sehen“, erwiderte Ritter Gangwolf gelassen. „Hast du noch Bares? Ich bin blank, fürchte ich, und wir müssen uns bis nach Österreich durchschlagen.“
    Gerald knallte die Kaffeetasse vor seinem Vater auf den Tisch, lauter als nötig, und sagte:
    „Nein.“
    „Was ist mit der Tür in Augsburg?“, fragte Maria. „Wenn sie nicht in die Spiegelwelt führt, wo führt sie dann hin?“
    „Ich glaube, ich hätte Probleme sie zu öffnen“, sagte Ritter Gangwolf. „Sie ist schon ziemlich alt und da ist es nicht leicht, den Übergang zu finden, wenn man sie aufmacht. Aber es würde uns sowieso nichts bringen, denn wir kämen nur in eine Welt, in der man als Mensch nicht atmen kann. Was der Grund dafür ist, warum ich sie nie wieder benutzt habe. Leider gibt es keine Tür, die nach Amuylett führt und hier in der Nähe ist. Früher hatte ich noch eine in Baden-Württemberg, aber das Haus, in dem sie sich befand, wurde verkauft und dann abgerissen.“
    „Das war die Originaltür“, erklärte Gerald. „Die Tür, durch die sie ursprünglich nach Amuylett gekommen sind.“
    Ritter Gangwolf stand auf, die Kaffeetasse in der Hand, und setzte sich nach draußen auf den Balkon. Er sah müde aus, als hätte er die ganze Nacht nicht geschlafen. Erst jetzt merkten Maria und Gerald, dass Lulu leise vor sich hinweinte. Ihr Gesicht war tränenüberströmt.
    „Kommst du bald wieder?“, fragte sie Gerald.
    „Ja, Lulu. Wenn wir die Spiegelwelt zurückerobert haben und ich wieder die Tür in Augsburg benutzen kann, dürfte es nicht so schwierig werden. Dann komme ich zwischendurch vorbei.“
    Es tröstete Lulu ein bisschen, aber nicht viel.
    Sie zogen sich um, Maria kletterte wieder in ihre Amuylett-Kleidung und ließ die H&M-Klamotten in Lulus Schrank zurück, da Gerald ihr empfahl, so wenig wie möglich aus dieser Welt nach Amuylett mitzunehmen. Maria sah wehmütig zu, wie Lulu die Schranktür schloss und das T-Shirt, der Rock und die Sandalen darin verschwanden.
    „Ist nicht so schlimm“, sagte Lulu und klang dabei noch trauriger, als Maria sich fühlte. „Du kommst doch auch wieder, oder?“
    Maria nickte und umarmte das Mädchen von ganzem Herzen. Sie hatte Lulu sehr lieb gewonnen. Wenn ihr der Abschied schon so schwerfiel, wie musste es dann Gerald gehen? Sie verstand, dass er Lulu am liebsten mitgenommen hätte, aber es konnte ja nicht sein.
    Ein Abschied von Lisa fand nicht statt. Sie wollte es so, erklärte Gerald der verwunderten Maria. Sie verabschiedete sich nie. Sie blieb in ihrem Zimmer, bis Gangwolf, Maria und Gerald die Wohnung verlassen hatten. Es war ihr Weg, mit unerfreulichen Ereignissen zurechtzukommen.
     
    Sie erreichten Sumpfloch am späten Nachmittag. Ritter Gangwolf landete mit Legionär auf einer Wiese im Schulgarten und da der schwarze Lindwurm schon von Weitem gesichtet worden war, wurden sie bei ihrer Ankunft von Thuna, Scarlett und Berry umringt. Gerald sprang als Erster aus dem Sattel und wurde von Scarlett enthusiastisch empfangen. Der sehr ausführliche Begrüßungskuss, der folgte, brachte Maria durcheinander. Erstaunlich durcheinander!
    Sie schaute

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