Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Feuersang und Schattentraum (Die Sumpfloch-Saga) (German Edition)

Feuersang und Schattentraum (Die Sumpfloch-Saga) (German Edition)

Titel: Feuersang und Schattentraum (Die Sumpfloch-Saga) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Halo Summer
Vom Netzwerk:
völlig erschöpft und mutlos.
    „Wir lassen ihn hier und holen ihn auf dem Rückweg ab“, erklärte Grohann seinen Mitstreitern. „Das Wichtigste ist, dass wir jetzt die Tür versiegeln. Gerald und Haul, ihr werdet Wache stehen, während Hanns und ich die Siegel anbringen. Es könnte gut sein, dass sie einen sechsten Nachtler im Treppenhaus zurückgelassen haben.“
     
    Gerald atmete erleichtert auf, als sie den grauen Ort hinter sich ließen und in die sonnigen Räume des Schlosses zurückkehrten. Selbst das Treppenhaus wirkte nach dem Kampf im Hof geradezu paradiesisch harmlos und friedlich.
    Die Versiegelung der Tür musste mit größtmöglicher Aufmerksamkeit erfolgen. Gerald hatte noch nie zwei so begabte und erfahrene Zauberer bei der gemeinsamen Arbeit gesehen und konnte nicht umhin, sie für ihre Fähigkeiten und ihre Geschicklichkeit zu bewundern. Hanns und Grohann verständigten sich mit wenigen Worten und ihre Zauber griffen präzise ineinander. Während Hanns ausschließlich mit Magikalie arbeitete, besaß Grohann neben seinen magikalischen Fähigkeiten diese zweite, noch viel stärkere Magie, die sich aus Naturkräften nährte. Sie verlieh dem Siegel eine Dimension und Tiefe, die es Dorn sehr schwer machen würde, den Zauber zu durchdringen. Er würde einen Weg finden, eines Tages, doch für ein paar Wochen musste dieses Siegel stark genug sein. Vorausgesetzt, es wurde regelmäßig überprüft, verstärkt und durch variierende Zauber ergänzt.
    Gerald war so fasziniert von dem, was er da beobachten konnte, dass er fast die schattenhafte Gestalt übersehen hätte, die sich langsam und fast unsichtbar den Flur entlangtastete. Als Gerald sie entdeckte, verließ er seinen Posten, lief zu Haul und wurde neben ihm sichtbar.
    „Ein Nachtler kommt gleich um die Ecke!“
    Haul zog mit jeder Hand einen Kurzspieß aus seinem Gürtel und stellte sich in Position, während Gerald wieder unsichtbar wurde. So flink, dass man es kaum sehen konnte, schaute der Nachtler um die Ecke und verschwand wieder.
    „Pass gut auf“, sagte Haul zu dem Nichts, das Gerald gerade war. „Sollte er mir entwischen und hier auftauchen, musst du die beiden rechtzeitig warnen.“
    Dann schoss er los und war weg. Gerald beobachtete den Gang in beide Richtungen, doch nichts Verdächtiges geschah. Nach ungefähr zehn Minuten tauchte Haul wieder auf.
    „Erledigt“, sagte er. „Kannst dich wieder blicken lassen.“
    Das tat Gerald auch. Vor allem deswegen, um Haul zu fragen, ob er jemals von Nachtlern gehört hatte, die zu siebt ausgezogen waren.
    „Nein“, antwortete Haul. „Es sind meistens fünf oder sechs. Manchmal auch weniger. Außerdem ist es unwahrscheinlich, dass sie hier mehr als einen Nachtler als Wachtposten zurückgelassen haben. Natürlich sollten wir aufpassen, aber ich glaube, es ist keiner mehr hier.“
    „Und weitere Ghule?“
    „Wären im Hof aufgetaucht, als der Tiger angegriffen wurde. Ich habe keinen gesehen. Du?“
    „Nein.“
    Sie erlaubten sich beide ein vorsichtiges Aufatmen. Bis jetzt war alles glatt verlaufen. Wenn man mal davon absah, dass gerade eine Menge Leichen in Marias Spiegelwelt herumlagen. Je schneller sie verschwanden, desto besser.
    All das – die Eindringlinge, die Kämpfe und die Toten – konnten für Maria nicht gut sein. Gerald fürchtete, dass die Barbareien, die hier stattfanden, ihrer Gedankenwelt und ihren Träumen Schaden zufügen könnten. Es wusste am Ende niemand, in welcher Weise Marias Seele mit diesem Ort verwoben war.
    Immerhin gab es jetzt das Siegel, das die Tür nach Gorginster verschließen würde. Doch wenn es Dorn und seinen Komplizen gelang, die Zeichen von Tann zu entschlüsseln, würden sie womöglich noch mehr Türen finden und öffnen können, die in die Spiegelwelt führten. Was dann passierte, mochte sich Gerald gar nicht ausmalen.
     
    In Sumpfloch ging es auf Mittag zu, als Grohann und Hanns die Arbeit am Siegel abgeschlossen hatten. Grohann entsandte Haul und Gerald zu Lisandra, damit sie Maria das Zeichen gab, in die Spiegelwelt zurückzukehren. Er und Hanns würden beobachten, ob das Siegel so funktionierte, wie sie sich das vorgestellt hatten, und würden anschließend den Gefangenen holen, um ihn nach Sumpfloch zu bringen.
    Gerald und Haul kehrten also zu dem Wohnzimmer zurück, in dem Lisandra auf sie wartete, und Gerald nutzte den gemeinsamen Weg, um das Super-Gespenst auszufragen. Er wollte wissen, mit wem er es zu tun hatte.
    „Du musstest also

Weitere Kostenlose Bücher