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Feuerscherben

Feuerscherben

Titel: Feuerscherben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jasmine Cresswell
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Kappe und den gleichen Schal wie Andrew getragen hätte? Karierte Mützen und Schals werden nicht exklusiv für Andrew Campbell angefertigt.«
    »Ja, das wäre möglich«, gab Claire zu. »Aber von wem hätte Jenkins die Schlüssel für den Jeep bekommen sollen wenn nicht von Andrew?«
    »Das weiß ich nicht.«
    »Eben. Wenn du den Brand unbedingt Ted Jenkins anhängen willst, heißt das nichts anderes, als dass Andrew mich umbringen wollte und einen Trunkenbold anheuerte, der ihm die schmutzige Arbeit abnahm. Auf diese Weise hatte er ein perfektes Alibi.«
    »Halt, einen Moment bitte! Es gibt mindestens ein Dutzend Gründe, weshalb Andrew jemandem seine Wagenschlüssel überlassen haben könnte, ohne ihm Anweisungen für eine Brandstiftung zu geben.«
    Claire begann, verärgert auf und ab zu laufen. »Deine Vorstellung von Objektivität gefällt mir, Ben. Wenn Andrew Ted Jenkins den Jeep aus einem harmlosen Grund lieh, weshalb in aller Welt hat er dann nie etwas davon erwähnt?«
    Ben stutzte plötzlich. Das ist eine sehr vernünftige Frage, musste er zugeben, und der Schreck fuhr ihm durch Mark und Bein. Er wusste keine Antwort darauf, zumindest keine, die ihm gefiel. Trotz allem, was Claire erzählt hatte, glaubte er immer noch nicht, dass Andrew imstande wäre, seine eigene Tochter zu ermorden. Hatte er geschwiegen, weil die Bekanntschaft mit Tom Jenkins ein ungünstiges Licht auf ihn geworfen. hätte? Wäre es ihm unangenehm gewesen, wenn man erfahren hätte, dass er den Mann kannte? Nach der heutigen Fernsehsendung mit Steve Sterne war das nicht auszuschließen.
    Widerstrebend erzählte er Claire von seinem Verdacht. »Andrew hätte seine Beziehung mit Ted Jenkins auch verschweigen können, weil sie ihm peinlich war, und nicht, weil etwas Kriminelles dahintersteckte«, begann er. »Ich könnte mir vorstellen, dass ein Mann, der seinen Liebhaber vor einem Kriegsgericht im Stich lässt, keine Sekunde zögern würde, die unerhebliche, aber peinliche Bekanntschaft mit einem Brandstifter zu verschweigen. Das beweist Andrews moralische Schwäche, macht ihn aber nicht zu einem Mörder.«
    Er merkte, dass Claire ihm Recht gab. Ein Hoffnungsschimmer glomm in ihren Augen auf und verlosch wieder. »Ich könnte vielleicht glauben, dass Andrew nichts mit dem Brand in Vermont zu tun hat, wenn ich nicht beinahe sicher wäre, dass er Dianna Mason irrtümlich tötete in der Annahme, es handele sich um mich.«
    »Ich habe die Polizeiprotokolle über den Tod von Dianna Mason gelesen«, sagte Ben. »Die Behörden betrachteten ihn als normalen Verkehrsunfall.«
    Claire sah ihn beinahe mitleidig an. »Ich habe nie gesagt, dass Andrew ein Dummkopf ist«, erklärte sie gereizt. »Ich behaupte nur, dass er ein Mörder ist. Meinst du nicht, dass du den Zufall etwas überstrapazierst, wenn Dianna Mason – die aussieht wie ich und meinen Wagen fährt – tödlich verunglückt, weil ihre Bremsen auf der Autobahn von New Jersey versagen? Es passierte nur wenige Tage, nachdem mich ein Privatdetektiv aufgespürt hatte. Er erzählte, dass er seit zwei Jahren für meinen Vater arbeitete und Andrew überglücklich sein würde, dass ich gesund und munter wäre und in New Jersey lebte.«
    Ben wusste nicht, was er sagen sollte. Bis vor ein paar Stunden hätte er eingewendet, dass Dianna Masons Tod zu diesem Zeitpunkt zwar zu denken gäbe. Doch das Leben bestünde nun einmal aus Zufällen und seltsamem Zusammentreffen. Doch jetzt würde solch eine Antwort beinahe wie eine Ausflucht klingen. Claire hatte recht: Diannas Tod hatte etwas Unheimliches. Aber wie sollte man nach so langer Zeit die Wahrheit herausfinden?
    »Erinnerst du dich an den Namen des Privatdetektivs, der behauptete, für deinen Vater zu arbeiten?«, fragte er endlich.
    Claire nickte. »Sein Name war Daniel Webster. Er zeigte mir seine New Yorker Zulassung. Rückblickend nehme ich jedoch an, dass der Name und die Zulassung gefälscht waren. Auf jeden Fall hat der Mann nicht noch einmal versucht, Verbindung mit mir aufzunehmen. Das ist gewiss.«
    Ben wurde immer wütender und konnte nicht mehr an sich halten. »Meine Güte, Claire, was du erzählst, scheint alles zusammenzupassen und eindeutig gegen Andrew Campbell zu sprechen. Du erwartest, dass ich endlich einsehe, was für ein kühler berechnender Killer er ist. Aber ich kann nicht vergessen, um wen es hier geht. Ich arbeite seit sechs Jahren Seite an Seite mit deinem Vater. Soll ich wirklich glauben, dass er tagsüber ein

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