Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Feuerscherben

Feuerscherben

Titel: Feuerscherben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jasmine Cresswell
Vom Netzwerk:
dauert höchstens zwanzig Minuten.«
    »Einverstanden.«
    Dianna streifte seinen Arm ab und ging einige Schritte voraus. Hal folgte ihr zum Haus und betrachtete ihre schwingenden Hüften, während sie über den gepflasterten Innenhof lief. Die Frau hatte einen großartigen Hintern. Wohl zum hundertsten Mal überlegte er, wie es wäre, wenn er ihr die Kleider abstreifte, sein Gesicht zwischen ihren weichen Brüsten barg und spürte, wie sie sich unter ihm auf den zerknüllten Laken eines großen Bettes hin und her warf.
    Ohne über Dianna herzufallen, würde er es wahrscheinlich nie erfahren. Und Vergewaltigung war nicht sein Stil. Er mochte fröhlichen Sex, bei dem auch ein bisschen Gefühl mitspielte. Mit Gewalt hatte er nichts im Sinn.
    Vielleicht ist Dianna lesbisch, überlegte er. Es gab keinen Zweifel, dass- ihre beste Freundin Sonya Frauen bevorzugte. Das würde erklären, weshalb Dianna sich nie an ihn herangemacht hatte. Die meisten Frauen in ihrer Lage würden bestimmt versuchen, sich mit einigen sexuellen Vergünstigungen bei ihm einzuschmeicheln. Stirnrunzelnd betrachtete er ihre Figur.
    Wenn sie tatsächlich lesbisch ist, wäre es eine entsetzliche Verschwendung ihres fantastischen Körpers, dachte er.
    Dianna betrat das Gästehaus, und Hal folgte ihr. Erleichtert genoss er den kühlen Luftstrom der Klimaanlage.
    »Ich ziehe mich schnell um«, sagte Dianna und lächelte erneut so höflich und reserviert, dass er fast verrückt wurde. »Falls man den gewöhnlichen Werktätigen, die hier zu Besuch sind, die Benutzung des Swimmingpools gestattet, würde ich gern ein paar Runden schwimmen.«
    »Eine großartige Idee. Ich komme mit.« Lesbisch oder nicht, schon der Gedanke, Dianna in einem Badeanzug zu sehen, erregte Hal. Obwohl sie seit sechs Wochen ständig zusammen waren, hatte er bisher kaum einen Blick auf ihren Körper werfen können. Zwar teilten sie sich wegen ihrer heiklen finanziellen Lage ein Motelzimmer. Doch Dianna schlief in weiten Baumwollpyjamas, die aussahen, als hätte sie die Dinger in einem Kloster des neunzehnten Jahrhunderts erstanden.
    Es war mehr als einmal vorgekommen, dass Hal auf eine Frau scharf war, die er für seine Machenschaften brauchte. Seine Exfrauen würden ihm niemals glauben, dass er nächtelang eine Handbreit neben einer entzückenden Beinahe-Blondine in einem Motelbett gelegen hatte, ohne einen einzigen ernsthaften Annäherungsversuch gemacht zu haben. Er konnte es ja selber kaum glauben. Was war mit ihm los?
    Ich sollte aufhören, der nette Junge zu sein, überlegte Hal, nachdem auch die kühle Luft seine Verärgerung nicht lindern konnte. Vielleicht sollte er seinen Widerwillen gegen harten Sex verdrängen und diese hochnäsige Dame einfach aufs Bett werfen. Er würde ihr schon beibringen, wer hier der Boss war. Wenn er es genau bedachte, konnte Dianna es sich gar nicht leisten, ihn zurückzuweisen. Er wusste viel zu viel von ihr.
    Die Telefonanlage der Campbells entsprach dem modernsten elektronischen Standard. Jedes der drei Telefone in dem Gästehaus hatte beinahe ebenso viele Knöpfe wie das Kontrollboard eines Jumbojets. Auf einem sauber gedruckten Zettel, der an dem Hörer klebte, wurden die Gäste gebeten, ausgehende Gespräche auf der zweiten Leitung zu führen. Dianna fand die Leitung, und nach einigen vergeblichen Versuchen gelang es ihr sogar, dem Apparat den Freiton zu entlocken.
    Rasch wählte sie Sonyas Nummer, lehnte sich in dem gepolsterten Rattansessel zurück und wartete aufgeregt auf die vertraute Stimme der Freundin. Nichts verleiht der einfachsten Handlung mehr Würze als ein schlechtes Gewissen, dachte sie kläglich.
    Sie saß im Wohnzimmer. Hal oder jeder andere, der an die Vordertür des Gästehauses kam, würde sie sofort sehen. Wenn sie hier telefonierte und nicht in der Abgeschiedenheit ihres Schlafzimmers, vergaß sie wenigstens nicht, dass sie vorsichtig mit allem sein musste, was sie sagte. Zwar hatten sie festgestellt, dass weder das Haus noch die Telefone mit Wanzen versehen waren. Trotzdem konnte jeder im Haus das Gespräch mithören. Er brauchte nur einen anderen Hörer abzunehmen. Zum Glück hatten Sonya und sie für solch einen Fall vorgesorgt.
    Das Telefon hatte schon fünfmal geläutet. Einmal noch, und der Anrufbeantworter würde sich einschalten. Komm doch endlich, Sonya. Nimm ab!, flehte Dianna stumm.
    »Hallo, bleiben Sie bitte am Apparat. Ich bin sofort zurück.«
    Der Hörer schlug mit einem dumpfen Knall auf den Tisch oder

Weitere Kostenlose Bücher