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Feuerscherben

Feuerscherben

Titel: Feuerscherben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jasmine Cresswell
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Hinweis darauf besaß, dass Sie Claire Campbell sind. Nach dem Feuer heute Nacht kann ich es ihm leider nicht mehr beweisen.«
    »Sie können Hal diesen Brand nicht anlasten«, antwortete Dianna heftig. Ihre Stimme wurde vor Zorn immer rauer. »Er schlief wie ein Murmeltier, als das Feuer ausbrach. Ich musste ihn mehrmals schütteln und anschreien, bevor er wach wurde. Er hat nichts mit dem zu tun, was heute Nacht passiert ist. Das kann ich beschwören.«
    Es ist nicht schwer, laut zu schnarchen oder sich schlafend zu stellen, überlegte Ben. Doch er sagte nichts. Dianna hatte schon genügend Sorgen, ohne sich Gedanken darüber zu machen, ob ihr Komplize sie reingelegt hatte. »Kann jemand bezeugen, dass Hal geschlafen hat?«, fragte er. »Hat jemand gesehen, dass Sie Mühe hatten, ihn zu wecken?«
    »Nur derjenige, der das Feuer gelegt hat«, antwortete sie. »Ich wette, er lauerte irgendwo im Gebüsch und weidete sich an unserer Angst. Das ist doch der halbe Spaß für den Brandstifter, nicht wahr? Zuzusehen, wie sich seine Opfer quälen und ihre Panik wächst, während das Feuer um sich greift.«
    »Das sagt man.« Ben schenkte zwei kleine Gläser Orangensaft aus einem Krug auf seinem Nachttisch ein und reichte Dianna eines. Ihre Hand zitterte, während sie ihm das Glas abnahm. »Hier, trinken sie. Ihr Hals muss ganz trocken sein«, sagte er freundlich. »Danke.« Gierig trank sie einen Schluck. »Das schmeckt gut.«
    Ben nickte. »Sie können froh sein, dass Sie so schnell aufgewacht sind, obwohl die Alarmanlage nicht funktionierte. Was hat Sie geweckt? Erinnern Sie sich?«
    Dianna schüttelte den Kopf. »Ich weiß es nicht. Allerdings habe ich nicht fest geschlafen. Unmittelbar bevor ich aufstand, hatte ich das seltsame Gefühl, jemand wäre in meinem Zimmer und beobachte mich im Schlaf. Dabei schlief ich gar nicht richtig … « Sie sprach nicht weiter. »Lassen wir das. Ich habe keinen schlüssigen Beweis für diese Behauptung.«
    »Bis jetzt nicht«, stimmte Ben ihr zu. »Aber die Untersuchungen haben noch nicht einmal begonnen. Wer weiß, was der Brandmeister herausfindet.«
    »Wahrscheinlich gar nichts. Sie haben Recht. Hal und ich sind die Hauptverdächtigen. Die Ermittlungsbeamten werden mir meine Version der Ereignisse sowieso nicht abnehmen. Weshalb sollten sie? Ich würde die Geschichte ja selber nicht glauben, wenn ich der Brandmeister wäre.« Dianna stellte ihr Glas auf das Tablett und lief wieder auf und ab. »Verdammt. Immer ist er mir einen Schritt voraus.«
    »Wer? Der Brandmeister?« Einen Moment konnte Ben ihrem Gedankengang nicht folgen. »Oder meinen Sie Hal?«
    Dianna hob ein Buch vom Nachttisch neben seinem Bett auf und legte es wieder hin, ohne auf den Titel zu schauen. »Ich meine überhaupt nichts. Es war nur so eine Bemerkung.« Sie lächelte freudlos. »Hören Sie das Geräusch?«
    »Nein. Welches Geräusch?«
    Ihr Lächeln wurde verkniffener. »Spitzen Sie die Ohren, Mr. Maxwell. Sie müssten es klar und deutlich hören. Ich glaube, die Gefängnistore schließen sich gerade hinter mir.«
    Ben hatte schon früher bemerkt, dass Dianna am unschuldigsten wirkte, wenn sie scheinbar die größte Schuld eingestand. Doch er war entschlossen, ihrer verlockenden rauen Stimme und ihren viel zu blauen Augen nicht zu erliegen. »Von mir können Sie keine Hilfe erwarten«, sagte er. »Gegen Hal und Sie sprechen eine ganze Reihe eindeutiger Umstände. Erstens können wir einen Brandstifter von außerhalb praktisch ausschließen. Nicht nur das Haus ist von einem elektronischen Sicherheitszaun umgeben. Das ganze Golfgelände wird von einer zweieinhalb Meter hohen Mauer umschlossen, und beide Eingänge werden rund um die Uhr vom Sicherheitsdienst bewacht. Seit die Anlage eröffnet wurde, ist noch niemand unerlaubt auf das Gelände eingedrungen.«
    »Sie brauchen mich nicht zu überzeugen«, sagte Dianna müde. »Wir wissen beide, dass der Anschlag von innen kam.«
    Ben ärgerte sich, dass Dianna gar nicht erst versuchte, etwas zu ihrer Verteidigung zu sagen. »Dann geben Sie also zu, dass Hal und Sie das Feuer gelegt haben?«, fuhr er sie an. – »Natürlich tue ich das nicht. Ich habe einfach keine Lust, mich mit jemandem zu streiten, dessen Meinung längst feststeht.«
    Ben holte tief Luft und zählte stumm bis zehn. »Bitte, üben Sie Nachsicht mit mir«, bat er. »Vergessen Sie nicht, dass ich nur ein dummer Firmenangestellter bin. Erklären Sie mir, wie jemand unbemerkt über einen zwanzig

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