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Feuerscherben

Feuerscherben

Titel: Feuerscherben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jasmine Cresswell
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renoviert worden war.
    Leider lag sein Zimmer auf der Südseite des Hauses, sodass er das Ergebnis seines Werks kaum sehen konnte. Er musste den Hals im rechten Winkel drehen und hatte selbst dann nur einen Blick auf die geschwärzte Ecke des Wohnzimmers mit den bodenlangen Vorhängen, die sich nass in der Nachtluft blähten.
    Trotzdem war er sehr zufrieden mit dem Verlauf des nächtlichen Dramas. Das Feuer war ein ganz spontaner Einfall gewesen. Aber er hatte schon immer ein besonderes Improvisationstalent besessen. Die praktischen Einzelheiten für den Brand hatten ihm keine Schwierigkeiten bereitet. Allerdings war sein Terminkalender im Haus bekannt und ließ ihm normalerweise nicht viel Spielraum für persönliche Unternehmungen. Zum Glück hatte Dianna Masons Ankunft alle ein bisschen verwirrt. Deshalb war es einfacher gewesen, als er vermutet hatte, sich zwanzig Minuten ins Gästehaus zu stellen und die Rauchdetektoren außer Kraft zu setzen. Dabei war ihm zugute gekommen, dass er den Einbau der Feuermelder und der Alarmanlage seinerzeit persönlich überwacht hatte. Für einen erfahrenen Brandstifter wie ihn war die Angelegenheit heute Abend ein Kinderspiel gewesen.
    Er hatte Diannas Reaktion auf den Brand beobachtet, so gut es ging, ohne die Aufmerksamkeit auf sich zu lenken. Ihr entsetztes Gesicht war leichenblass gewesen, und sie hatte immer wieder gezittert. Obwohl er so tun hatte müssen, als beteilige es sich ebenso eifrig wie andere an der Bekämpfung der Flammen, war ihm nicht entgangen, wie sehr sie litt. Leider hatte er nicht bleiben und seine freudige Erregung über ihre Angst ausgiebig genießen können.
    Und daran war Ben Maxwell schuld. Weshalb, zum Teufel, musste der Kerl sich zu Dianna Masons Beschützer aufschwingen? Ben war ihr nicht von der Seite gewichen und hatte es jedem unmöglich gemacht, sich Dianna unbemerkt zu nähern. Manchmal hatte es den Anschein, als besäße der Mann einen unfehlbaren Instinkt, seine Nase zum ungelegensten Zeitpunkt in die privaten Angelegenheiten anderer Leute zu stecken. So angenehm es war, dass Ben das Vermögen der Familie gerettet hatte, vielleicht war es an der Zeit, den Mann loszuwerden. Leiden konnte er ihn sowieso nicht.
    Er lief in seinem Zimmer auf und ab und schwankte zwischen Verärgerung und der Erregung, in die ihn das Feuer versetzt hatte. Er hatte nicht den geringsten Zweifel, wer Dianna Mason war, denn er hatte sie auf Anhieb wieder erkannt. Weshalb ist sie ausgerechnet jetzt hier aufgetaucht?, überlegte er. Dafür konnte es zahlreiche Gründe geben, und alle bedeuteten Ärger. Auch deshalb hatte er das Feuer gelegt. Es hatte nur eine kleine freundliche Warnung sein sollen, eine Erinnerung daran, was Leuten passierte, die sich irgendwo unerwünscht einmischten.
    Verschwinde, hatte seine Botschaft gelautet. Versuch ja nicht, dich in die Familie einzuschmeicheln, oder du wirst es ewig bereuen.
    Das Feuer zu legen, hatte Spaß gemacht. Allerdings musste er zugeben, dass es auf lange Sicht keine Lösung für seine Probleme brachte. Er war stolz darauf, unbarmherzig selbstkritisch zu sein, und die Wahrheit war, dass er heute Nacht eher aus Eigennutz gehandelt hatte. Die Aussichten, dass Dianna Mason bei dem Brand ums Leben kommen würde, waren ziemlich gering gewesen.
    Aber er hatte ihr eine Warnung zukommen lassen. Beachtete sie die Botschaft nicht, mussten Hal und sie sterben. Diese Erkenntnis bereitete ihm nicht die geringsten Gewissensbisse. Dianna hatte kein Recht, ihren Anspruch auf das Vermögen der Campbells anzumelden. Und Hals moralische Haltung war eine Beleidigung für jeden, der auch nur einen Funken von Anstand besaß.
    Aber er musste behutsam vorgehen und sich rechtzeitig ein Alibi besorgen, falls der Tod der beiden erforderlich wurde. Weitere Brande kamen bedauerlicherweise nicht infrage. Die Leute könnten sonst anfangen, einige sehr unangenehme Fragen zu stellen.
    Im Moment war er absolut sicher. Niemand verdächtigte ihn. Niemand hatte ihn gesehen. Nicht einmal Dianna, obwohl sie einen geradezu unheimlichen Uberlebensinstinkt besaß. Er hatte schwören können, dass sie geschlafen hatte, als er sich in ihr Zimmer schlich. Wie in aller Welt hatte sie es geschafft, rechtzeitig wach zu werden und außerdem noch Hal Doherty zu wecken? Er runzelte die Stirn. Es war ausgesprochen ärgerlich, dass die beiden nicht einmal eine leichte Rauchvergiftung bekommen hatten.
    Das Feuer hatte Spaß gemacht. Doch die Nacht wäre doppelt so

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