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Feuerschwingen

Feuerschwingen

Titel: Feuerschwingen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeanine Krock
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flogen. »Arian würde mich erwürgen, wenn er das hörte.«
    Man konnte es ihr einfach nicht übelnehmen, und so sagte Mila: »Das ist er. Bitte sei mir nicht böse, wenn ich nicht darüber sprechen möchte.«
    »Natürlich.« Juna sah sie mit schräg gelegtem Kopf aufmerksam an. »Dann ist es also etwas Ernstes«, stellte sie fest. »Auf dein Wohl!« Damit hob sie ihr Glas.
    Mila tat es ihr nach und dachte: An guten Wünschen kann ich alles gebrauchen, was man mir anbietet. Dabei wagte sie einen Blick in ihr Inneres. Die Dornröschen-Festung stand verlässlich und rosenumrankt wie zuvor, doch sie wusste, dass Lucian einen Weg hineingefunden und sie wachgeküsst hatte. Was bedeutete das für ihre Magie – war sie stärker oder schwächer geworden?
    Eine Kellnerin trat an den Tisch und unterbrach ihre Spekulationen. Sie gaben ihre Bestellung auf, und als die Frau außer Hörweite war, sagte Juna: »Du solltest vorsichtig sein. Nicht nur ich kann sehen, dass etwas Außergewöhnliches mit dir geschehen ist. Deine Aura hat sich verändert, sie vibriert vor Lebenshunger, und ich fürchte, damit ziehst du unerwünschte Gestalten an wie Honig einen Bären.«
    »Aber was soll ich tun?«
    »Hat er es dir wirklich nicht gesagt? Das finde ich ziemlich verantwortungslos. Eigentlich nicht seine Art.«
    »Ich kann mich irren, aber Lucian schien selbst ein bisschen überwältigt von dieser Entwicklung zu sein, und dann musste er weg. Irgendein Ärger in Katakomben oder so.«
    »Oh, oh!« Erschrocken sah Juna sie an. »Regel Nummer eins: Sprich nie über Dinge, die du in seinem Umfeld oder im Zusammenhang mit seinem Job hörst.«
    Wie peinlich. Sie hatte natürlich recht . Lucian vertraute ihr, und sie hatte nichts Besseres zu tun, als gleich ein Geheimnis auszuplaudern. Mit gesenkter Stimme sagte sie: »Nicht mal euch?«
    »Nein.« Juna Stimme klang sehr bestimmt. »Wir mögen Partner sein, und vielleicht verbindet uns darüber hinaus etwas, das man am ehesten als Freundschaft bezeichnen kann. Aber Arian und ich, wir sind Botschafter zwischen zwei Machtbereichen. Lucian ist, streng gesehen, nur unsere Kontaktperson und verfolgt andere Interessen als wir.«
    Allmählich begann sie zu verstehen . »Und du gehörst zu denen da oben .« Sie zeigte mit dem Daumen in den Himmel. »Arian nicht.«
    »Genau«, bestätigte Juna knapp. Es war ihr anzusehen, dass sie nicht mehr sagen wollte. »Jetzt aber zu dir.« Sie wollte ihre Hände nehmen.
    Schnell zog Mila sie zurück. »Besser nicht.«
    »Ich sehe, Lektion zwei kennst du bereits.« Der Engel lächelte, und Mila wurde ganz leicht ums Herz.
    »Versuchst du, mich zu manipulieren?«
    »Bravo! Den Test hast du auch bestanden. Jetzt zu deiner Aura. Du besitzt das Engelsfeuer und kannst damit umgehen, richtig?«
    Mila nickte zur Bestätigung.
    »Stell dir die Aura wie eine Energiehülle vor. Der Vergleich hinkt zwar, aber das ist jetzt gleich. Man kann sie nach seinem Willen formen. Sieh genau zu.«
    Ein flirrender Kranz aus weißem Licht hüllte Juna ein und verschwand sofort wieder.
    »Nach einer Weile funktioniert es wie ein Lichtschalter. Deine wahre Natur zu verbergen, kann überlebenswichtig sein. Lucian beherrscht diese Kunst meisterlich. Wenn er es darauf anlegt, halten ihn die talentiertesten Dämonen für einen durch und durch normalen Menschen.«
    Deshalb also wusste Margaret nicht, mit wem sie es zu tun hatte. Ähnliches musste auch Gabriels Schutzzauber bei ihr verursachen. Nun wurde es Zeit, dass sie sich selbst um diese Dinge kümmerte. Mila hatte schon den Mund geöffnet, um etwas in dieser Art zu sagen, da erinnerte sie sich an Junas Warnung und klappte ihn wieder zu.
    »Du lernst schnell. Sehr gut!«, lobte der Engel. »Nun probiere du, deine Aura zu beeinflussen.«
    Konzentriert versuchte sie, ihre Magie zu lokalisieren. Es war genau so, wie Juna es erklärt hatte. Eine Energie pulsierte in ihrem Inneren. Und als sie aufmerksamer hinsah, glaubte sie sogar, ein warmes Licht auf ihrer Haut zu bemerken. »Ist das meine Aura? Sie sieht anders aus als deine«, sagte sie fasziniert.
    Juna schien zu wissen, was sie meinte, und nickte. »Ehrlich gesagt habe ich so etwas noch nie gesehen. Als du angekommen bist, war sie ganz schwach und wäre von den meisten übersehen worden. Inzwischen ist sie stärker geworden. Als würde etwas in dir brodeln.«
    Mila ging nicht darauf ein – sie hatte eine Ahnung, worauf Juna anspielte und würde nicht darüber sprechen. Stattdessen öffnete

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