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Feuerschwingen

Feuerschwingen

Titel: Feuerschwingen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeanine Krock
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fernhalten muss?«
    Als hätte er es geahnt – der Mann war ihm verhasst, ohne dass sie sich je begegnet wären. »Wie lange kennen Maggy und er sich?« Lucian gab sich große Mühe, ruhig zu bleiben.
    »Keine Ahnung. Ich schätze mindestens seit ihrer Hochzeit mit dem Viscount. Anthony hat kurz vor dem Tod der ersten Frau bei ihm angefangen, glaube ich.«
    »Er war schon einmal verheiratet?«
    »Ja. Und es gab einen ziemlichen Skandal, als er so schnell wieder heiratete. Noch dazu eine Amerikanerin, eine Nackttänzerin aus Las Vegas . Diese Lady kämpft mit harten Bandagen um ihre Anerkennung in den besseren Kreisen.« Lachend verdrehte sie die Augen. »Frag doch Florence. Sie kennt alle Gerüchte der High Society.«
    Vielleicht sollte er das wirklich tun. »Was du da erzählst, klingt sehr nach Sukkubus-Taktik. Du weißt nicht zufällig, woran die erste Viscountess gestorben ist?« Energiedämonen arbeiteten gar nicht einmal so selten zusammen. Womöglich war dieser Anthony ein Inkubus, der von der Lebensenergie weiblicher Wesen lebte. Dann ging er zweifellos geschickter vor als seine Kollegin, denn an Mila oder Florence hatte er keine Anzeichen eines entsprechenden Angriffs entdecken können. Sehr wohl aber hätte ein Inkubus den Tod ihrer Konkurrentin als schwere Krankheit inszenieren können, um für Maggy den Weg freizuräumen.
    Es lief doch immer wieder aufs Gleiche hinaus. Sobald man Menschen eine gewisse Macht zugestand, hatten die meisten nichts Besseres zu tun, als sie zu missbrauchen.
    Mit ihrer Antwort erwies sich diese Theorie jedoch als unwahrscheinlich. »Soweit ich weiß, war es ein Unfall, aber das sollte sich herausfinden lassen. Du glaubst doch nicht, dass Margaret etwas damit zu tun hat? Was ist überhaupt so ein Sukkubus genau?«
    »Inkubi und Sukkubi sind niedere Dämonen, die sich als Sterbliche einer liebenden Seele gegenüber besonders niederträchtig verhalten haben«, erklärte er ihr. Mehr musste sie momentan nicht erfahren. Üblicherweise dauerte die Fron ein Millennium. Stellten Liliths Diener es geschickt an, durfte ihre Seele danach weiterreisen. Margaret war keine Kandidatin für eine baldige Erlösung, sondern eher für Luzifers sadistischen Spielplatz. Dafür würde er persönlich sorgen. Auch das behielt er für sich.
    Erschrocken sah Mila ihn an. »Wenn das so ist, dürfen wir Margaret nicht wissen lassen, dass sie enttarnt wurde. Wer weiß, vielleicht spielt sie eine Rolle in dem Komplott, den du untersuchst. Aber Anthony hat bestimmt nichts damit zu tun, dafür lege ich meine Hand ins Feuer.«
    Noch während sie das sagte, erkannte er den Funken des Zweifels in ihr. »Bist du dir sicher?« Ihr gequälter Blick tat ihm in der Seele weh.
    Zögernd sagte sie schließlich: »Vor ein paar Tagen wäre ich es noch gewesen. Jetzt weiß ich nicht mehr, was ich glauben soll. Erst Bens Anschuldigungen und nun Boris’ Aussage. Mir oder sonst jemandem, den ich kenne, hat er nie etwas getan, und ich finde, er hat es zumindest verdient, seine Sicht der Dinge schildern zu dürfen, bevor wir ihn verurteilen.«
    »Diese Gelegenheit wird er bekommen«, versprach Lucian grimmig. Sein Handy klingelte, und das Display zeigte an, dass Quaid etwas von ihm wollte. »Ach, verflucht sei diese Technik! Es ist leider wichtig«, fügte er entschuldigend hinzu. Ein vollkommen neues Erlebnis, auf die Gefühle anderer Rücksicht nehmen zu müssen. Der Klingelton wurde drängender.
    »Geh schon ran!« Mila lachte und stieg aus dem Bett, ohne ihre Blöße zu bedecken.
    Sie muss eine inkarnierte Liebesgöttin sein , dachte Lucian, und der Ärger darüber, dass er mit seinem ersten Offizier telefonieren musste, anstatt Mila in die Kissen zurückzuziehen, war deutlich zu hören, als er gleich darauf knurrte: »Bete, dass du einen trefflichen Grund hast, mich zu stören!«
    »Wir haben einen Dämon geschnappt, als er versucht hat, sich in die Katakomben zu schleichen.«
    »Verfluchte Plage! Unternimm nichts, bevor ich nicht bei euch bin.«
    »Du musst fort.« Die Unterlippe hatte Mila zwar schmollend vorgeschoben, aber ihr Tonfall signalisierte Verständnis.
    Lucian stockte der Atem. Von gazellengleicher Statur, die langen Glieder wie fürs Laufen geschaffen, das sie so sehr liebte und das sie zu einer ungewöhnlich geschmeidigen Bettgefährtin machte; mit einem üppigen Haarschopf und cremezarter Haut von den Göttern beschenkt, glühte ihr herrlicher Körper von der einzigartigen erotischen Begegnung der letzten

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