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Feuerschwingen

Feuerschwingen

Titel: Feuerschwingen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeanine Krock
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Sache nicht mehr sicher. Außerdem habe ich natürlich ein Alibi.«
    »Natürlich. Lord Hubert, nehme ich an?« Sie nahm etwas ganz anderes an und fragte sich, ob Lucian dem Stallmeister geraten hatte, seine Aussage zurückzuziehen.
    »So ist es.«
    Ein beinahe unmerkliches Flackern in seinem Blick sagte ihr, dass er log, aber sie widersprach ihm nicht. Hatte Margaret ihn bereits in ihre Gewalt gebracht? Sie betrachtete ihn genauer , um erste Anzeichen des Raubbaus zu finden, den der Sukkubus betrieben haben könnte. Erschöpft oder gar krank wirkte er jedoch nicht.
    »Und jetzt genug davon. Jeeves sagt, du warst heute Vormittag mit diesem Journalisten Shaley im Herrenhaus?«
    »Das stimmt. Er hat mich freundlicherweise rübergefahren.« Sie zeigte auf ihren Stock, den sie ausnahmsweise einmal nicht vergessen hatte und der an ihrem Stuhl lehnte. »Ich soll ja noch nicht so viel laufen. Dann hat der aufmerksame Butler dir sicher auch ausgerichtet, dass ich dich sprechen wollte.« Er konnte ruhig wissen, dass ihr nicht entgangen war , dass er nach seiner Ankunft in Stanmore keineswegs sofort an ihr Krankenbett geeilt war. »Wir brauchen dringend einen Abschlag, Anthony. Die Miete wird in der kommenden Woche abgebucht, und unser Konto ist am Limit.«
    »Ich bespreche das mit Lady Margaret.«
    »Warum mit ihr? Lord Hubert wollte doch schon längst etwas überwiesen haben.«
    »Sie kümmert sich jetzt um die Finanzen, und bisher hat sie noch kein Geld freigegeben.«
    » Diese dämliche Kuh ! Erst lässt sie das Haus vollkommen verunstalten, sodass es schon beinahe geschäftsschädigend ist, wenn herauskommt, welche Innenarchitektin für sie arbeitet. Und jetzt will sie nicht bezahlen? Ich gehe zu Lord Hubert. Gleich morgen, darauf kannst du Gift nehmen!«
    Den letzten Satz zischte sie nur noch, weil ihr auffiel , wie laut sie in ihrer Wut gesprochen hatte. Die Magie in Schach zu halten, verlangte nun all ihre Kraft, und sie stützte den Kopf in die Hände, um nicht zu verraten, was in ihr vorging.
    »Ich sehe, du bist wirklich noch nicht wieder ganz hergestellt. Sonst würdest du wegen dieser Kleinigkeit nicht so eine Szene machen. Ich kümmere mich um euer Geld, aber du wirst Lord Hubert nicht damit behelligen. Hörst du?«
    Sein durchdringender Blick verursachte ihr eine Gänsehaut, aber Mila schüttelte das unangenehme Gefühl ab und sah ihn kalt an. »Ich bitte darum.«
    »Gut. Und jetzt bringe ich dich nach Hause.« Er stand auf und stellte sich neben ihren Stuhl, als wollte er ihr beim Aufstehen behilflich sein.
    »Das ist nicht notwendig. Ich habe bereits eine Mitfahrgelegenheit.« Sie zeigte auf Juna, die zum Glück gleich begriff, dass Mila nichts von Lucians Wagen sagen wollte und zustimmend nickte.
    »Wenn das so ist. Wir sehen uns morgen.« Und diese Ankündigung klang wie eine Drohung. Offenbar hatte er seine guten Manieren vergessen. Anthony drehte sich auf dem Absatz um und fuhr kurz darauf mit aufjaulendem Motor davon.
    »Und das war jetzt dein Freund? «
    »Wir sind Freunde, aber nicht so, wie du denkst.«
    Zum ersten Mal verspürte Mila große Erleichterung, als sie die Worte aussprach. Wahrscheinlich hat sich das geplante Gespräch über eine Vertiefung unsere Beziehung nun erübrigt , dachte sie, war aber auch ein wenig verlegen. Anthony hatte sich zwar wie ein Idiot benommen, aber sie war auch nicht besonders freundlich gewesen. Irgendetwas musste geschehen sein, dass sie ihn plötzlich mit ganz anderen Augen sah. Womöglich war er immer schon so gewesen, und sie hatte sich von seinem Charme, den er zweifellos an besseren Tagen besaß, blenden lassen.
    Er ist doch ein Freund , glaubte sie das schlechte Gewissen sagen zu hören. Natürlich, vielleicht bedrückte ihn etwas.
    Sie nahm sich vor, ihn bei passender Gelegenheit darauf anzusprechen. So sollte eine Beziehung nicht auseinandergehen. Und es war eine Beziehung! , dachte sie trotzig.
    »Diese Lady Margaret scheint ziemlich unsympathisch zu sein.« Mit dieser Feststellung unterbrach Juna ihre Gedanken.
    »Das kann man wohl sagen.« Sie beugte sich vor. »Anthony hat sich zwar nicht gerade von seiner besten Seite gezeigt, aber ich mache mir Sorgen um ihn. Er ist ja nicht mehr er selbst. Ich fürchte, dass er unter ihrem Einfluss steht.« Und das konnte eine gute Erklärung dafür sein, dass er sich neuerdings so launisch zeigte.
    »Kennen er und Lucian sich?«
    »Also ehrlich gesagt wäre es mir lieber, wenn die beiden sich nicht begegneten.

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