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Feuerschwingen

Feuerschwingen

Titel: Feuerschwingen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeanine Krock
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weit auf dem Boden entlangrutschte und schließlich über die ungesicherte Kante des Betonbodens fiel. Das nun folgende Geräusch hörte sich verdächtig danach an, als wäre ein nasser Sack aus großer Höhe hinabgestürzt.
    Doch selbst wenn der Mann nur ein oder zwei Etagen in die Tiefe gefallen sein sollte, käme für ihn vermutlich jede Hilfe zu spät. Mila war bei dem Geräusch zusammengezuckt, und nun standen ihr die Haare zu Berge. Dies hier war keine Übung, dies war das wahre Leben. Ihr neues Leben?
    Entweder die beiden anderen hatten nichts davon gehört, oder es war ihnen einerlei, was mit ihrem Kameraden passierte. In jedem Fall schien es für sie kein Grund zur Flucht, sondern vielmehr das Angriffssignal zu sein. Sichtbar entschlossen, den Eindringling zu überwältigen, stürzte sich einer von ihnen mit einem bemerkenswert langen und für Mila unverständlichen Fluch auf Lucian, während sich der andere lauernd von der Seite näherte.
    Entspannt wandte sich Lucian dem aggressiven Angreifer zu, ging dabei in die Knie, sprang federnd in die Höhe und stieß ihm seinen Fuß in die Brust. Für Mila – und wahrscheinlich auch für seinen Gegner – ziemlich überraschend zog er ein Schwert, das nicht einmal eine Sekunde später mit tödlicher Präzision sein Ziel fand.
    Woher kommt das bloß so plötzlich? Und damit nicht genug. Nun stieg ihr auch noch ein äußerst merkwürdiger Geruch in die Nase. Brennt es hier etwa?, fragte sie sich.
    Derweil hatte Angreifer Nummer drei allerdings einen funkelnden Energieball geformt und zog damit ihre Aufmerksamkeit auf sich. Nicht sicher, ob sie erleichtert oder beunruhigt sein sollten, erkannte Mila nun endlich, dass sie es keineswegs mit Sterblichen zu tun hatten.
    Dies warf allerdings weitere Fragen auf. Wer waren diese Leute? Wäre sie Zeugin einer Auseinandersetzung zwischen Dunklen Engeln gewesen, hätte sie Flügel sehen müssen. Doch weder Lucian noch das Trio zeigten Flagge. Ratlos wartete sie, was als Nächstes geschehen würde.
    Der enorm große Energieball flog direkt auf Lucian zu, der in letzter Sekunde einen Salto rückwärts machte und so dem tödlichen Geschoss auf äußerst elegante Weise entging.
    Fasziniert von der makabren Schönheit des Kampfes hätte Mila ihm am liebsten applaudiert, sie wurde jedoch von Lucians erstem Opfer abgelenkt, das sich mit schmerzverzerrtem Gesicht an der Kante hinaufzog, über die es vor weniger als einer Minute gestürzt war.
    Aufgeregt fasste sie den Griff ihrer Schaufel fester und wartete gespannt darauf, was nun geschehen würde. In diesem Augenblick legte sich eine Hand über ihren Mund.
    »Was haben wir denn da?«, flüsterte ihr jemand ins Ohr.
    O nein! Der schweflige Atem und die haarige Pranke auf ihrem Gesicht, das war doch nicht etwa ein Dämon? Übelkeit stieg in ihr auf, als er sie fest an seinen kräftigen Körper presste. Noch verletzlicher fühlte sich Mila, als sie sich daran erinnerte, dass sie nicht einmal Unterwäsche trug. Doch sie musste die Nerven behalten, um Lucian nicht durch eine unbedachte Reaktion abzulenken und damit in Gefahr zu bringen.
    Und tatsächlich. Ein hässlicher grünhäutiger Typ tauchte wie aus dem Nichts auf und warf mit voller Wucht etwas silbern Glänzendes, wahrscheinlich ein Messer, in Lucians Richtung. Der fing die Waffe in der Luft auf und schleuderte sie geschickt zurück. Sein Gegner war viel zu überrascht, als dass es ihm gelingen konnte, rechtzeitig auszuweichen. Stöhnend sank er zu Boden. Trotz der Hand auf ihrem Mund entschlüpfte Mila ein zufriedener Laut.
    Nur für die Dauer eines Winpernschlags war Lucian abgelenkt, aber das reichte, um dem Dämon, der sich inzwischen aus der nächsttieferen Etage heraufgeschwungen hatte, Gelegenheit zu geben, sich ihm auf gefährliche Weise von hinten zu nähern.
    Wild entschlossen, Lucian zu schützen, stieß Mila dem Dämon, der sie immer noch gefangen hielt, mit aller Kraft ihren Ellbogen in den Magen. Grunzend taumelte er zurück und schlug schwer am Boden auf.
    Hui, war ich das? Mit einem derartig umwerfenden Ergebnis hatte sie nicht gerechnet. Davon unbeirrt beschwor sie jedoch in der freien Hand eine der größten Kugeln aus Engelsfeuer, die sie jemals erschaffen hatte. Konzentriert zielte sie, holte aus und warf den knisternden Ball kraftvoll und mit erfreulicher Präzision auf den hinterlistigen Angreifer, der getroffen mit einem Schrei zu Boden sank. Ohne sich zu erlauben, ihren Triumph auszukosten, wirbelte sie

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