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Feuerschwingen

Feuerschwingen

Titel: Feuerschwingen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeanine Krock
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einem bösen Lächeln drehte sich Jeeves um und sagte über die Schulter: »Ach, und noch etwas: Deine kleine Freundin hat gerade bei den Feuerakrobaten eine ausgesprochen überzeugende Vorstellung als erotischer Engel gegeben. Hätte nicht gedacht, dass sie das in sich hat.«

23
    S eine Finger hielten ihr Handgelenk so fest, als hätte er ihr eiserne Fesseln umgelegt, und Mila blieb nichts anderes übrig, als gute Miene zum unguten Spiel zu machen. Mit falschem Lächeln schritt sie neben Lucian her, der nicht er selbst zu sein schien – und dies nicht nur, weil er aussah wie ein italienischer Gigolo.
    »Lass mich los!«, zischte sie ärgerlich. Was bildete er sich ein, sie so zu behandeln?
    Wehr dich, und ich stecke dich in eine Zelle, bis du zu Verstand gekommen bist , drohte er und nickte dabei einem hochgewachsenen Mann zu, der ihnen entgegenkam. »Monsignore.«
    Sie glaubte, ihren Augen nicht trauen zu können. »Ist das Juna, die der Typ da hinter sich herzerrt?«
    »Halt den Mund!« Er drückte sie an einen Baum und küsste sie mit einer Vehemenz, die sie sofort alles vergessen ließ. Von einem Augenblick zum anderen schoss heiße Leidenschaft durch ihre Adern, und sie ergab sich bereitwillig Lucians lustvollem Verlangen. Der Kuss war beinahe brutal, seine Hände schienen überall zu sein, und es war offensichtlich, dass er keine Aussprache im Sinn hatte.
    Nur zu gern hätte sie ihrem eigenen wachsenden Begehren nachgegeben, aber dafür war jetzt keine Zeit. Entschlossen drehte sie den Kopf beiseite und sagte: »Ben.«
    Sofort ließ er von ihr ab. Der Blick, mit dem er sie bedachte, war mörderisch.
    Eindringlich fuhr sie fort: »Er will den Tod seines Bruders rächen. Heute, während des Feuerwerks!«
    Langsam schien Lucian zu sich zu kommen. »Wer ist Ben?«, fragte er scharf, aber immerhin fragte er überhaupt.
    »Ich habe dir von ihm erzählt, erinnerst du dich nicht mehr?«
    »Ich erinnere mich sehr gut. Aber woher weißt du, was er vorhat?«
    Sie berichtete ihm von dem Anruf, von Bens Racheplänen, seiner Warnung und wie sie anschließend Juna überzeugt hatte, sie zu begleiten.
    »Das musst du Arian auch sagen. Bitte. Sie kann nichts dafür, ich wäre auf jeden Fall hergekommen.« Sie stockte. »Du meine Güte, dieser Monsignore, das war doch nicht etwa er?« Juna tat ihr leid. Der Engel schien ebenso wütend gewesen zu sein wie Lucian, der immer noch finster auf sie herabblickte.
    »Und was willst du nun von mir?«
    Fast beiläufig fuhr er über ihre Brustspitzen und lächelte zufrieden, als sie scharf den Atem einsog. »Außer dem Offensichtlichen, meine ich.«
    Nachdem sie einmal tief durchgeatmet hatte, um das Flattern in ihrem Bauch zu beruhigen, gelang es ihr immerhin, mit ruhiger Stimme zu antworten. »Du musst verhindern, dass ein Unglück geschieht.« Ratlos sah sie ihn an. Hatte er nicht verstanden, was Ben vorhatte?
    »Mila, Mila. Ich bin nicht für das Glück der Menschen verantwortlich. Sie werden dir gern bestätigen, dass sogar das Gegenteil der Fall ist«, fügte er nicht ohne Selbstironie hinzu.
    »Mag sein.« Sie hatte eine Idee und bemühte sich, so gleichgültig wie möglich zu klingen. »Aber der Elf war gar nicht begeistert, als er Juna und mich entdeckt hat. Er hat behauptet, wir seien ihm etwas schuldig. Wohl, weil wir ungefragt auf seiner Veranstaltung aufgetaucht sind. Deshalb blieb uns nichts anderes übrig, als zu tun, was er von uns verlangte.«
    »Er hat euch zu diesen Auftritten gezwungen?« Lucians Stimme klang mörderisch.
    »Das zu behaupten, wäre übertrieben, aber Juna wollte auf keinen Fall in seiner Schuld stehen.«
    »Und recht hat sie damit.«
    Was hatte es bloß mit den Feen auf sich, dass niemand gern näher mit ihnen zu tun haben wollte? Die Frage musste warten, Lucian war immer noch ärgerlich. Besser, sie ließ die seltsame Bemerkung des Elfs unerwähnt, die er über ihre vermeintliche Nähe zum Feuer gemacht hatte. Konnten diese Feen mehr sehen als Engel oder Dämonen? Immerhin hatte er ihr unbewusst ein gutes Argument geliefert, um Lucian doch dazu zu bringen, Ben vor einem womöglich tödlichen Fehler zu bewahren. Also sagte sie mit kleiner Stimme: »Stell dir vor, sein Fest würde von einem meiner Bekannten ruiniert werden. Nicht auszudenken, was er dann von mir verlangte!«
    »Netter Versuch. Ich weiß genau, was du beabsichtigst.«
    Sein Lächeln, das er nur für sie reserviert zu haben schien, ließ ihr den Atem stocken. Wie sehr sie ihn liebte!
    Er

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