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Feuerschwingen

Feuerschwingen

Titel: Feuerschwingen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeanine Krock
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reichlich Bein zeigte, und rief über die Schulter: »Wir haben heute Abend Gäste, du kannst jetzt Feierabend machen.« Als sich Anthony ihr nicht gleich anschloss, blieb sie in der Tür stehen. »Kommst du? Ich will dir rasch den Text für die Dankschreiben an unsere großzügigen Spender diktieren.«
    Lautlos formte sein Mund die Worte: »Ich melde mich nachher, okay?« Und fort waren sie.
    Gerade wollte Mila das Geschirr hineintragen, da erschien der Butler in der Tür. »Bitte sehr«, sagte er nur und verschwand mit dem Tablett in den Tiefen des Hauses.
    Zwei Stunden später, Mila bereitete sich ein Abendessen vor, kam er. Mit einem Gebinde aus Gerbera in der Hand und einem schiefen Grinsen im Gesicht. Zur Begrüßung gab Anthony ihr einen leichten Kuss auf die Lippen, und sie konnte nicht umhin, an den Ring in seiner Jackentasche zu denken.
    »Ich mache mir Bliny, möchtest du auch welche?«
    »Für mein Leben gern«, sagte er, legte theatralisch die Hände auf die Brust und zwinkerte ihr zu. »Leider werde ich gleich drüben im Herrenhaus erwartet.«
    Erst jetzt fiel ihr auf, dass er einen eleganten Abendanzug trug. Anthony legte immer besonderen Wert auf gepflegte Kleidung, aber heute sah er formidabel aus. Sie pfiff durch die Zähne.
    »Nun sieh sich einer das an. Pass bloß auf, dass du Lord Hubert nicht in den Schatten stellst.« Als hätte sie Ahnung von wertvollen Anzugstoffen, befühlte sie den Ärmel. »Edel. Ist der neu?«
    Kurz erstrahlte sein Gesicht voller Stolz, doch schnell legte er die Stirn in Falten, was ihm einen sympathisch zerknirschten Gesichtsausdruck gab.
    Manchmal kam er ihr vor wie ein kleiner Junge. »Also, raus damit: Was hast du angestellt?«
    »Nichts, ich … Ach, du willst mich auf den Arm nehmen.«
    Immer noch hielt er das Gebinde in der Hand, und sie nahm es ihm sanft ab. »Für mich?«
    Die Stiele waren inzwischen warm geworden. Im Küchenschrank fand Mila eine Vase, füllte sie mit frischem Wasser und steckte die Gerbera hinein. Das Ganze stellte sie möglichst nahe ans Fenster. Vom Duft dieser Blumen wurde ihr immer ein wenig übel, was wahrscheinlich nur daran lag, dass Mila sie nicht mochte.
    »Was ist los, Anthony?«
    »Ich weiß, dass ich mich in letzter Zeit wie ein Idiot benommen habe. Es tut mir leid, Mila.«
    Erstaunt drehte sie sich um. Er wollte sich entschuldigen?
    Jetzt, da er den Anfang gemacht hatte, sprudelte es aus ihm heraus. »Maggy, ich meine, Lady Margaret, kann mitunter ziemlich anstrengend sein, und sie plant doch dieses Fest am Ende der Saison.« Er verzog das Gesicht zu einer komischen Grimasse. »Lord Hubert hat mich ihr ausgeliehen, kannst du dir das vorstellen?«
    Lachend strich sie ihm über die Wange. »Du hast es nicht leicht.«
    »Stimmt. Nein, im Grunde geht es mir gut. Es ist ja mein Job.« Er fasste nach ihrer Hand und legte sie auf seine Brust. »Du bist mein Anker in dieser Welt, weißt du das eigentlich? « Er sah in die Ferne, und als spräche er zu sich selbst, sagte er kaum hörbar: »Hin und wieder frage ich mich, worauf ich mich eingelassen habe.«
    »Wie meinst du das? Lord Hubert ist doch ganz in Ordnung.« Sie dachte an ihr Gespräch mit dem Viscount am Vormittag. Da lachte sie und entzog ihm ihre Hand, weil ihr Anthonys Pathos etwas zu heftig erschien. »Es ist ja nicht so, als hättest du einen Pakt mit dem Teufel geschlossen.«
    »Was sagst du da?«
    Kurz glaubte sie, Panik in seinem Blick aufblitzen zu sehen, aber das war natürlich Unsinn. Die dunklen Ringe unter seinen Augen bewiesen, wie erschöpft und überarbeitet er war. Sanft sagte sie deshalb: »Kann ich dir irgendwie helfen?«
    »Nein. Ich fürchte, da kannst du wenig tun. Aber ich weiß deine Hilfsbereitschaft zu schätzen.«
    Nun klang er schon wieder wie der alte, selbstbewusste Anthony, der, wie sie plötzlich erkannte, ebenfalls eine Art Anker in ihrem Leben war und dessen Nähe ihr Ruhe und Geborgenheit gab, etwas, nach dem sie sich mehr sehnte als nach allem anderen. Mehr noch als nach der großen Liebe? , wollte die kritische Stimme in ihrem Inneren wissen. Vielleicht , dachte Mila.
    Zu ihrer Überraschung griff Anthony in seine Brusttasche und zog ein cremefarbenes Couvert hervor. »Du träumst doch immer vom Fliegen, und da dachte ich, dies hier könnte dir Freude machen.«
    »Was ist das?« Hastig riss sie den Umschlag auf und zog einen Gutschein hervor. »Ein Tandemsprung!«
    Als sie in sein erwartungsvolles Gesicht sah, brachte sie es nicht fertig, ihm zu

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