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Feuersee

Titel: Feuersee Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Weis , Tracy Hickman
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selbstsüchtig sein und
Eure Untertanen im
    Stich lassen, wenn sie Eurer am dringendsten
bedürfen.«
    Der Schemen waberte, verblaßte und wurde zu dem
vagen Schatten, der er vorher gewesen war. Dann, innerhalb eines
Augenblicks,
war er ganz verschwunden.
    Haplo kniff die Augen zusammen, einmal, zweimal,
denn er glaubte wieder, daß das grelle Licht ihnen Streiche
spielte. Er schaute
zu den anderen, ob sie dasselbe gesehen hatten wie er.
    Alfred starrte wie betäubt auf den weißen
Holztisch. Jonathan half dem neubelebten Leichnam, vom Boden
aufzustehen.
    Würde es jemandem auffallen, wenn ein Mann, der
am hellen Tag die Straße entlanggeht, keinen Schatten wirft?
    »Mein Volk«, sagte der Leichnam.
»Ich muß zu
meinem Volk zurückkehren.«
    Es waren dieselben Worte, aber sie wurden anders
gesprochen. Der Unterschied war subtil, eine Veränderung im
Tonfall. Der tote
Prinz begriff den Sinn der Worte. Die vorher blicklosen Augen fixierten
die
Lazar mit nachdenklichem Zweifel. Haplo verstand, wohin Edmunds Schemen
verschwunden war – er hatte sich wieder seines
Körpers bemächtigt.
    Ein Blick auf die Lazar zeigte ihm, daß sie es
gleichfalls bemerkt hatte und nicht erfreut darüber war.
    Haplo hätte der Gemütszustand der Untoten
nicht
gleichgültiger sein können. Merkwürdige
Dinge hatten sich in diesem Raum
zugetragen, und es schien, daß sich eine Fortsetzung
anbahnte. Er fühlte sich
zunehmend unbehaglich. Gefallen hatte ihm dieser Ort von Anfang an
nicht. Es
mußte doch eine Möglichkeit geben, diese verdammten
blauen Lichter zu dämpfen …
»Der Tisch«, sagte Alfred plötzlich.
»Der Tisch ist der Schlüssel.« Er ging
darauf zu, wobei er vorsichtig über die Gerippe hinwegstieg.
Haplo schritt
neben ihm her. »Und sieh dir das an! Die Skelette um den
Tisch liegen da, als
hätten sie ihn verteidigt.«
    »Und sie waren diejenigen ohne Waffen«,
fügte
Haplo hinzu.
    »Heilige Runen, ein Tisch, den zu verteidigen
diese Leute gestorben sind. Wären es Nichtige gewesen,
würde ich sagen, dieser
Tisch ist ein Altar.« Seine und Alfreds Augen trafen sich. In
beiden stand
dieselbe Frage: Die Sartan hielten sich für Götter.
Wen hätten sie anbeten
sollen?
    Er und Alfred standen jetzt an dem rätselhaften
Tisch. Jonathan betrachtete ihn mit gerunzelter Stirn. Als er die Hand
ausstreckte, rief Alfred: »Nicht berühren!«
    Der Herzog riß die Hand zurück.
»Wie? Warum
nicht?«
    »Die Sigel. Kannst du sie nicht lesen?«
    »Nicht sehr gut.« Jonathan wurde rot.
»Es sind
alte Runen.«
    »Sehr alt«, stimmte Alfred ernst zu.
»Ihre Magie
hat mit der Verständigung zu tun.«
    »Verständigung?« Haplo war
enttäuscht und
verärgert. »Ist das alles?«
    Alfred erklärte ihm seinen Gedankengang.
»Dieser
Tisch ist alt. Er stammt nicht aus dieser Welt. Sie brachten ihn aus
der alten
Welt mit, der untergegangenen Welt. Sie brachten ihn mit und stellten
ihn in
diesen Raum, in dem ersten Gebäude, das sie in dieser neuen
Welt errichteten.
Zu welchem Zweck? Was würden diese Sartan damals als
allererstes versucht
haben?«
    »Kontakt aufzunehmen!«
    »Ja. Nicht mit den anderen Städten und
Siedlungen hier, dazu waren sie mit ihrer Magie in der Lage. Sie
versuchten,
sich mit den anderen Welten in Verbindung zu setzen.«
    »Ein Versuch, der fehlschlug.«
    »Wirklich?« Alfred musterte den Tisch. Er
streckte die Hände aus und hielt sie mit gespreizten Fingern
über die Platte.
»Einmal angenommen, daß sie bei dem Versuch, die
anderen Welten zu erreichen,
plötzlich auf etwas anderes gestoßen sind?«
    Die Macht, die sich uns entgegenstellt, ist
uralt und sehr stark. Man kann sie nicht bekämpfen, nicht
versöhnen. Tränen
beeindrucken sie nicht, noch all die Waffen, die uns zu Gebote stehen.
Zu spät
fanden wir uns bereit, ihre Existenz zu akzeptieren. Wir verneigen uns
vor ihr

    Diese Worte fielen Haplo ein, obwohl er sich
nicht erinnern konnte, wo er sie gehört hatte. Auf einer
anderen Welt? Arianus?
Pryan? Das Bild eines Sartan, der sie zu ihm sprach, kam ihm in den
Sinn, doch
bevor es ihn in diese Welt verschlug, hatte er nie mit einem Sartan
gesprochen,
von Alfred abgesehen. Statt Licht ins Dunkel zu bringen, trug diese
Erinnerung
noch zu seiner Verwirrung bei.
    »Wird derjenige uns verraten, wie wir auf dem
schnellsten Weg hier wegkommen?« erkundigte sich Haplo.
    Alfred, der trotz der leichthin gesprochenen
Worte den

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