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Feuersuende

Feuersuende

Titel: Feuersuende Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eve Silver
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haben.“
    „Meinst du? Sie haben schon einmal falschgelegen.“ Dagan fiel es schwer, seinen Unwillen zu unterdrücken. Trotzdem nahm er sich zurück, denn das Letzte, was er wollte, war, Malthus zu verärgern, indem er sich mit dessen Freundin anlegte. „Waren sie es nicht, die behauptet haben, dass der Verräter, der Lokan tötete, einer von Sutekhs Söhnen gewesen sein sollte?“
    Calliope warf Malthus einen bitterbösen Blick zu.
    „Stimmt“, sagte der. „Ich habe es ihm gegenüber erwähnt.“
    Dann wandte sie sich wieder an Dagan. „Das stimmt so nicht. Die falsche Schlussfolgerung stammte nicht von ihnen, sondern von mir. Sie hatten nur gesagt, dass der wahre Verräter höher im Rang stehe als Gahiji. Daraus hatte ich geschlossen, dass es einer von Sutekhs Söhnen sein müsste, weil in der Hierarchie sonst niemand über Gahiji stand. Dazu haben sie sich aber nicht geäußert, und so nahm ich an, dass meine Vermutung richtig war. Dass es Sutekh selbst sein könnte, ist mir nie in den Sinn gekommen.“
    „Richtig. Uns auch nicht.“ Dagan musste zugeben, dass er deshalb Calliope den Irrtum auch nicht vorwerfen konnte.
    Wieder entstand eine Pause, in der man nur den Wind in den Felswänden heulen hörte.
    „Ich hätte einen Vorschlag“, erklärte Calliope dann. „Was, wenn wir uns, statt am Haupteingang zu klopfen, direkt in die Festung zu den Matriarchinnen begeben?“
    „Dazu müssten wir die Festung erst einmal gefunden haben“, bemerkte Malthus.
    Sie nickte. „Stimmt, müssten wir.“
    „Wissen sie eigentlich, dass wir hier sind?“, fragte Dagan.
    „Vermutlich. Sie sind sehr mächtig. Und im Zweifel recht nachtragend.“
    „Isis und Izanami waren ja wohl beide in die Entführung von Roxy und Naphré verstrickt“, warf Malthus ein. „Hältst du es für möglich, dass Izanami es zulässt, dass einer ihrer Nachkommen etwas geschieht?“
    „Nein“, antwortete Calliope. „Aber die Matriarchinnen hätten sicher keine Bedenken, mich zu opfern. Sie betrachten mich als Verräterin.“ Sie verstummte einen Moment. Dann fügte sie hinzu: „Und ich bin tatsächlich eine.“
    „Aber wieso?“, wandte Alastor ein und trat einen Schritt vor. „Weil du mit einem Seelensammler zusammen bist? Nach der Logik wären Naphré und Roxy auch Verräterinnen. Das klingt in meinen Ohren nicht gerade beruhigend.“
    Ohne Calliopes Antwort darauf abzuwarten, fuhr Malthus dazwischen und meinte zu Calliope: „Solltest du damit tatsächlich recht haben, hältst du dich hier zurück. Ich werde nicht zulassen, dass du dich einem Risiko aussetzt.“
    Calliope sah ihn von der Seite an. Eine Braue zuckte in die Höhe. „Das hast du nicht zu bestimmen.“
    Daran war nicht zu rütteln. Dagan konnte sich vorstellen, wie sehr Malthus diese Feststellung gegen den Strich ging. Aber alle drei Brüder hatten sich willensstarke Frauen ausgesucht, die sich nicht hineinreden ließen, was immer wieder zu interessanten Verwicklungen führte, wenn sich bei einem der Männer der Beschützerinstinkt meldete.
    „Wir dürften einige Schwierigkeiten haben, überhaupt in die Festung zu gelangen. Es gibt jede Menge technische Sicherheitsschleusen, dazu versperren magische Barrieren jedem Eindringling den Weg. Die Matriarchinnen verstehen sich bestens darauf. Ihre Zauberkräfte sind schier unerschöpflich.“
    „Ich habe diese Sperren überwunden“, erinnerte Malthus. Er hatte sich durch sein Portal Zugang zu Calliopes Zelle in der Bergfestung der Isisgarde im Bugaboo Provincial Park verschafft und auf demselben Weg seine Freundin befreien können. „Gegen unsere Portale sind ihre Sicherheitsvorkehrungen wirkungslos.“
    „Aber diese Lücke im System ist jetzt bekannt, und die Matriarchinnen haben sie inzwischen wahrscheinlich geschlossen. Nur …“ Calliope verstummte mit einem pfiffigen Lächeln auf den Lippen.
    „Nur … was?“, fragte Alastor.
    „Was, wenn sie die Lücke nicht geschlossen haben? Aber das ist eben auch der Haken an der Sache. Um ein Portal zu öffnen, braucht ihr einen genauen Bestimmungsort. So ist es doch, oder?“
    „Genau“, bestätigte Dagan. „Entweder müssen wir dort, wohin wir gelangen wollen, schon einmal gewesen sein. Oder wir brauchen eine präzise Ortung des Ziels oder wenigstens ein Bild, eine konkrete Vorstellung davon.“
    Alastor überlegte. „Malthus, wie hast du das eigentlich geschafft, als du in die Festung eingedrungen bist?“
    „Ich war in Calliopes Träumen und habe mit ihren Augen

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