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Feuersuende

Feuersuende

Titel: Feuersuende Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eve Silver
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den Raum sehen können, in dem sie sich befand. Das hat mir die Vorstellung verschafft, die ich brauchte, um das Portal zu öffnen.“
    Sie alle wussten, was gemeint war, denn das Phänomen, in die Träume ihrer Gefährtin gelangen zu können, kannten Alastor und Dagan auch.
    „Ich weiß nicht, wie uns das helfen sollte, Kollege“, meinte Alastor. „Calliope hat doch schon gesagt, dass dieMatriarchinnen dieses Schlupfloch inzwischen entdeckt haben. Das bringt uns keinen Schritt weiter.“
    Derweil konnte Dagan förmlich sehen, wie es in Calliopes Kopf arbeitete. Ebenso Malthus, der sie auch gleich fragte: „Willst du uns nicht verraten, was dich gerade bewegt, meine Schöne?“
    „Die Sicherheitsvorkehrungen und die Zugänge zum Unterschlupf der Matriarchinnen müssten mit denen in Bugaboo nahezu identisch sein.“
    „Woher willst du das wissen?“, fragte Dagan.
    „Die Anlage jeder ihrer Festungen überall auf der Erde ist immer dieselbe. Sie basiert auf der alten ägyptischen Zahlenmystik. Immer sieben Treppen aus Holz, dann sieben Treppen aus Stein, die, je weiter man gelangt, immer enger werden. Ich erinnere mich, dass der Gang am Schluss so eng war, dass ich die Wände links und rechts mit den Schultern streifte.“
    „Warum diese Enge?“
    „Damit man nur einzeln hintereinander hindurchpasst. Für den Fall, dass der Gang verteidigt werden muss.“
    „Nett.“ Dagan ging ein paar Schritte. Er begann, Möglichkeiten zu sehen, ans Ziel zu gelangen. „Diese Sieben, hat die Zahl etwas mit Zauberei zu tun?“
    „Nein. Bei den alten Ägyptern stand die Sieben für Erfolg, Vollendung, Ganzheit. Barrieren durch Magie und Zauberbann findet man eher in der Umgebung des Audienzsaals der Matriarchinnen. Ich bin dort zwei Mal gewesen und weiß, wie es dort aussieht. Und das wird hier das Gleiche sein. Vielleicht mit ein paar Abweichungen im Detail. Wenn ich den Ort jetzt genau beschreibe, könnte das genügen, um ein Portal zu öffnen?“
    Dagan fuhr sich nachdenklich mit der Hand übers Kinn. „Kann sein.“ Er blickte kurz auf Malthus, der nur die Achseln zuckte, und meinte: „Könnte klappen.“
    „Was könnte schlimmstenfalls passieren?“, erkundigte sich Calliope.
    „Dass wir ein Portal öffnen und in irgendeiner anderen ihrer Festungen landen, wenn die alle gleich aussehen“, erklärte Alastor. „Oder wir landen im Niemandsland, im Nichts.“
    Calliope runzelte die Stirn. „Klingt nicht so dramatisch.“
    „Wir sprechen wirklich vom Nichts , Calli“, setzte Malthus ihr auseinander. „Das kannst du dir so vorstellen, als ob du irgendwo ins verdammte Weltall geschossen wirst.“
    „Klingt doch dramatisch“, korrigierte sich Calliope.
    „Hat jemand einen besseren Plan?“ Als niemand darauf antwortete, setzte Alastor hinzu: „Dann nehmen wir Calliopes Vorschlag, Leute.“
    Malthus grinste. „Das Weltall hat mich schon immer brennend interessiert.“
    Las Vegas, Nevada
    „Komm rein.“ Boone öffnete die Seitentür der schwarzen Pyramide und machte eine einladende Handbewegung.
    „Ich weiß nicht so recht, was das für eine Party ist, zu der du mich einlädst“, meinte Lokan. „Ich stehe nicht so auf Überraschungen.“
    Boone lachte. „Bist du immer so schwierig? Es ist alles da. Ich habe für Essen gesorgt, das du bedenkenlos genießen kannst. Es gibt eine Dusche.“ Er betrachtete Lokan von oben bis unten. „Und etwas Vernünftiges zum Anziehen habe ich auch, es sei denn, du bestehst auf diesem Röckchen und dem schicken Halsband.“
    Lokan wusste selbst, wie er aussah und dass ein paar anständige Kleidungsstücke ihm gut zu Gesicht stehen würden. Er trug noch immer, was er aus der Unterwelt mitgebracht hatte, den Lendenschurz aus Leinen und um den Hals die schwere Goldkette. Essen und eine Dusche – das klang noch verführerischer. Aber er war nicht der Typ, der blindlings nach jedem Köder schnappte.
    „Warum sollte ich dir vertrauen?“
    Boone zuckte die Achseln. „Weil du nichts zu verlieren hast. Was sollte ich mit dir machen? Dich töten? Du bist schon tot, mein Freund.“
    Nicht zu bestreiten. Er war tot, sehr tot. Wie es aussah, vermochte er den Weg in die Oberwelt nicht zu finden, und ebenso wenig ein Tor, das in die Unterwelt führte. Auch wenn er hier vor dem berühmten Luxor in Vegas stand, konnte er sich nicht frei bewegen. Und obwohl sein Körper zu ihm zurückgekehrt war, steckte er möglicherweise noch immer im Niemandsland fest, nur dass er dort ein gestaltloser

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