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Feuerteufel: Roman (German Edition)

Feuerteufel: Roman (German Edition)

Titel: Feuerteufel: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ninni Schulman
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den Zettel, der auf dem Tisch lag.
    »Danke für gestern!! Das war außergewöhnlich schön. Kuss!«
    Am Donnerstagmorgen waren alle früh im Konferenzraum. Christer goss Kaffee in die Tasse von Urban, dann in seine eigene. Er fühlte sich immer noch wie unter Schock nach den Erlebnissen der Nacht, so als wäre er gleichzeitig todmüde und glasklar im Kopf.
    »Die ganze Nacht lang habe ich Maud Pehrsson schreien hören«, sagte er. »Das war nichts anderes als die reinste Todesangst.«
    »Ja, wie furchtbar, Munther hat erzählt, dass du hingefahren bist«, sagte Petra.
    Sie sah heute frischer aus, zum Glück erholte sie sich immer recht schnell von den Migräneanfällen.
    »Das waren jetzt zwei Brandeinsätze für dich«, ergänzte sie.
    Christer nickte.
    »Was hat Hed gesagt?«, fragte Urban. »Waren es diesmal auch Molotowcocktails?«
    Munther rief ihnen vom Whiteboard zu: »Kommt doch her und setzt euch, dann gehen wir alles gemeinsam durch.«
    Als sie alle um den Tisch versammelt waren, bat Munther Christer zu erzählen.
    »Das Haus stand im Grunde schon komplett in Flammen, als die Feuerwehr eintraf. Einer der Nachbarn hatte den Notruf getätigt, nachdem er es aus den Fenstern hatte qualmen sehen. Ich habe heute Nacht alle verhört, die direkt nebendran wohnen. Einer von ihnen meint, eine Person in Kapuzenpullover, Kappe und mit einer Art Sporttasche gesehen zu haben, die sich am hinteren Ende von Maud Pehrssons Grundstück an der Hecke herumgedrückt habe. Mal sehen, ob die Techniker neue Schuhabdrücke sichern können.«
    »Gut«, sagte Munther, »sehr gut. Also wieder die Kapuzenjacke. Und die Kappe.«
    Er machte eine neue Spalte auf dem Whiteboard auf und notierte.
    »Kann mir irgendjemand erklären, was hier abgeht?«, fragte Urban Bratt. »Hatte Maud Pehrsson auch was mit diesem finnischen Gerichtsverfahren zu tun? Ich kapiere grad gar nichts.«
    »Und da bist du nicht allein«, erwiderte Munther.
    Er schrieb weiter.
    Benzin.
    »Es war also diesmal auch Benzin?«, fragte Petra.
    Munther nickte.
    »Zwei zerbrochene Fensterscheiben und ein eindeutiger Benzingestank«, sagte Christer. »Mir war ja nicht klar, was für eine ungeheure Kraft das entwickelt.«
    Während Munther die Eintragungen auf dem Whiteboard um die neuen Nachrichten ergänzte, wurde es still.
    Wieder hörte Christer den Todesschrei von Maud Pehrsson in seinem Kopf, sah, wie sie zuckte und sich wand.
    »Besteht die Möglichkeit, dass Maud Pehrsson auch etwas mit diesem Gerichtsverfahren zu tun hatte?«, fragte Folke.
    »Wer weiß«, erwiderte Munther. »In den Unterlagen dazu gibt es nichts, was darauf hinweist, aber deshalb könnte sie trotzdem eine Verbindung gehabt haben.«
    Er steckte die Kappe auf den Filzstift und setzte sich.
    »Aber hätte sich Maud in dem Fall nicht selbst bei uns gemeldet?«, fragte Petra.
    »Bestimmt.«
    Munther sah die anderen an und machte eine hilflose Geste.
    »Könnte es ein politisches Motiv sein? Was meint ihr? Waren Mirjam Fransson und die Fridhems politisch aktiv?«
    »Es deutet nichts darauf hin«, sagte Urban, »zumindest nicht in der letzten Zeit. Natürlich weiß ich nicht, wie sich das in ihrer Jugend verhielt.«
    »Es gab also keine besondere Frage, für die sie sich engagiert haben?«, hakte Munther nach, »kein Protest gegen irgendwas oder so?«
    »Schwer zu sagen«, meinte Christer. »Maud Pehrsson war Gemeinderätin, die musste also kaum gegen etwas protestieren, sondern da waren eher andere, die gegen sie und ihre Parteikollegen protestieren konnten.«
    Es wurde wieder still.
    »Wie ihr euch sicher denken könnt, hat die Sache inzwischen das Interesse der überregionalen Medien geweckt«, sagte Munther. »Den ganzen Morgen haben Journalisten angerufen. Ich kümmere mich darum, im Laufe des Tages werden wir eine Pressekonferenz abhalten.«
    Alle wussten, wer was zu tun hatte, welche Routineaufgaben auf wessen Tisch lagen.
    »Jetzt gehen wir der Sache mal auf den Grund«, sagte Munther.
    Sehr überzeugend klang er allerdings nicht.
    Als Magdalena in die Redaktion kam, stand die Neuigkeit über den »Hagfors-Pyromanen« auf der ersten Seite beider Abendzeitungen, und auf dem Parkplatz vor der Polizeistation waren die Sendebusse vom Schwedischen Fernsehen und von TV 4 zu sehen. Die großen Drachen waren erwacht. Vor dem Rathaus wehte die Flagge auf halbmast.
    »Man könnte meinen, es sei Krieg«, sagte sie zu Barbro, die dasaß und aus dem Fenster starrte.
    »Ja, wirklich.«
    Magdalena stellte ihre

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