Feuerteufel: Roman (German Edition)
Teetasse auf den Empfangstresen und folgte Barbros Blick.
»Ich kann nicht begreifen, dass Maud Pehrsson tot ist«, sagte Magdalena. »Das kann einfach nicht wahr sein.«
»Nein, das ist wirklich seltsam.«
Barbro beugte sich vor, um zu sehen, wie das Auto mit dem Logo von Radio Värmland über die Bodenwellen schaukelte.
»Eigentlich habe ich es ihr zu verdanken, dass ich Journalistin geworden bin«, sagte Magdalena und nahm noch einen Schluck aus der Tasse.
»Ach, ehrlich?«, fragte Barbro, ohne den Blick vom Fenster zu wenden.
»Ich hatte in den Aufsätzen in der Oberstufe fast immer eine Eins oder eine gute Zwei. Einmal hat sie zu mir gesagt, sie sei sicher, dass ich eines Tages ein Buch schreiben würde. Aber als ich dann anfing, im Rathaus herumzuschnüffeln, hat sie den Satz sicher oft bereut.«
»Ja, allerdings, das kann ich mir denken«, meinte Barbro.
Magdalena ahnte ein Lächeln in Barbros Mundwinkel, das sie ein wenig frischer aussehen ließ.
»Als Reporterin war ich eben nicht so nett zu haben wie als stille Schülerin«, sagte sie. »Oha, gleich fängt die Pressekonferenz der Polizei an. Ich muss los.«
Sie kippte den letzten Rest Tee und eilte aus der Tür. Barbro sah weiterhin aus dem Fenster.
Im Besprechungszimmer der Polizeistation waren fast alle Plätze an dem großen Tisch besetzt. Sven Munther saß mit einem Stapel Papiere vor sich am Kopfende. Christer, Petra und Folke Natt och Dag, der Jens ein hingebungsvolles Grinsen aufs Gesicht zauberte, lehnten sich an die Wand.
Magdalena setzte sich neben Linus Saxberg auf den einzigen freien Platz. Er nickte ihr zu, fasste seine blonden Dreadlocks zusammen und schob sie über die Schulter.
»Ganz schön viele Leute«, flüsterte sie und nahm Block und Stift aus der Tasche.
Saxberg grinste.
»Kann man wohl sagen. Jetzt können wir denen mal zeigen, was hier geht.«
Die drückende Luft stand still.
»So«, begann Sven Munther und räusperte sich. »Ich begrüße Sie. Wie Sie wissen, stehen wir hier vor einer großen Herausforderung. Innerhalb von kurzer Zeit sind drei Häuser abgebrannt, und es scheint, als handele es sich in allen drei Fällen um Brandstiftung. Vier Personen sind ums Leben gekommen. Ich kann mir denken, dass Sie viele Fragen haben. Zwar fürchte ich, dass ich nicht viele Antworten haben werde, aber ich werde mein Bestes tun.«
Linus Saxberg war der Erste, der sich meldete.
»Die Spur mit diesem finnischen Kriminellen, wie …«
»Ich möchte nicht näher darauf eingehen, welche Spuren wir verfolgen, aber man kann sagen, dass sie sich als nicht so wichtig erwiesen hat.«
»Nach dem Brand bei Pehrsson?«, fragte Linus nach.
»Unter anderem.«
»Ist der Finne völlig aus der Ermittlung raus?«, fragte Magdalena.
»Nein, nicht völlig.«
Munther nickte einen kleinen, runden Mann mit aufgeknöpftem Hemd und Sakko zu, der sich über den Tisch gelehnt hatte.
»Gillis Hedberg, Expressen . Haben Sie denn im Moment irgendwelche konkreten Spuren oder Theorien?«
»Es ist uns gelungen, gewisse technische Beweise zu sichern«, sagte Munther. »Nun versuchen wir, einen gemeinsamen Nenner zwischen diesen drei Bränden zu finden, aus dem sich ein Motiv ergeben könnte.«
»Was für eine Art technischer Beweis ist das?«, fragte Magdalena. » DNA ? Schuhabdruck?«
»Darauf kann ich nicht näher eingehen.«
Eine junge Frau im weißen Spitzentop wedelte mit ihrem Stift.
»Werden Sie das alleine schaffen, oder werden Sie die Kriminalpolizei in Stockholm um Hilfe bitten?«
»Im Moment arbeiten wir allein. Wir müssen sehen, wie sich der Fall weiterentwickelt.«
»Haben Sie einen Rat für unsere Mitbürger?«, fragte Magdalena.
Munther dachte nach.
»Es ist nicht wünschenswert, wenn die Bürger in Panik geraten, auf keinen Fall. Aber es wäre gut, wenn wir alle besonders aufmerksam sind, was spätabends oder nachts um uns herum geschieht. Bei der Polizei sind alle Hinweise willkommen.«
Munther stand auf, um zu verstehen zu geben, dass die Pressekonferenz beendet war, und es fing an, im Raum zu summen, als alle Journalisten seinem Beispiel folgten und ihre Handys einschalteten.
Magdalena steckte Block und Stift in die Tasche zurück. Nein, da hatte die Polizei wirklich nicht viel zu bieten gehabt.
Als Magdalena von der Pressekonferenz zurückkam, ging sie sofort in ihr Büro und setzte sich vor den Computer. Die Brände waren immer noch die Top-Nachricht auf den meisten Seiten, auch der überregionalen Zeitungen. Die
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