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Feuerteufel: Roman (German Edition)

Feuerteufel: Roman (German Edition)

Titel: Feuerteufel: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ninni Schulman
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was auch immer. Aber muss man Tabletten futtern, um in dem Ganzen hier einen Sinn zu sehen?«
    »Manchmal braucht der Körper Hilfe, um auf die richtige Spur zu kommen. Es ist in Ordnung, sich Hilfe zu holen, wenn es die Möglichkeit gibt. Schämen Sie sich, weil Sie Psychopharmaka nehmen?«
    »Ja, ich schäme mich, weil ich krank im Kopf bin.«
    »Sie sind nicht krank im Kopf.«
    »Doch, das bin ich. Ich denke Sachen, die man nicht denken sollte.«
    »Wollen Sie davon erzählen?«
    »Nein, wirklich nicht. Dann würden Sie mich einsperren lassen.«
    »Sie wissen, dass Depression eine der großen Volkskrankheiten ist. Und dass, wer eine Depression hat, nicht krank im Kopf ist.«
    »Aber dann stimmt doch mit der Welt irgendwas nicht, wenn sie so grässlich ist, dass die Menschen nicht mehr leben wollen. Oder mit der Gesellschaft.«
    »Da muss man wohl seine eigene Ansicht der Dinge finden.«
    »Und wenn einem das nicht gelingt? Was soll man dann tun? Ich kann bald nicht mehr. Ich sollte das nicht sagen, aber so ist es. Ich will mich einfach nur hinlegen, will mich in einem Haufen Schnee zusammenrollen und erfrieren.«

12
    Als Magdalena am Donnerstagmorgen in die Küche kam, sah sie, dass sie drei Anrufe in Abwesenheit von Jens und zwei neue Sprachnachrichten hatte. Was war das denn? Sie drehte das Handy herum, um zu sehen, ob sie es wieder versehentlich lautlos gestellt hatte, und ja, so war es.
    Während sie nach oben ging, um Nils zu wecken, rief sie die Mailbox an.
    »Ja, hier ist Jens. Es brennt echt schon wieder ein Haus. Angeblich wohnt hier die Gemeinderätin. Ruf mich so schnell wie möglich an!«
    Die zweite Nachricht enthielt hauptsächlich Brandgeräusche und ein schnelles: »Hier noch mal Jens. Melde dich. Hier herrscht Panik.«
    Brand bei der Gemeinderätin? Mein Gott.
    Sie holte tief Luft und lief in Nils’ Zimmer. Hoffentlich würde er nicht merken, wie verstört sie war und wie ihr Herz pochte.
    »Nils, mein Lieber«, sagte sie und setzte sich auf seine Bettkante.
    Das Adrenalin raste durch ihren Körper, und es fiel ihr schwer, ruhig zu sein.
    »Zeit aufzustehen, Liebling.«
    Nils drehte sich schnell auf die andere Seite und zog sich die Decke über den Kopf.
    »Ich will nicht!«
    Magdalena stand auf, ging zum Fenster und zog das Rollo hoch. Uh, wie hatte sie es gehasst, wenn ihr Vater das gemacht hatte, als sie klein war.
    Maud Pehrsson.
    »Heute besichtigt ihr doch die Schulbibliothek, das wird sicher spannend.«
    Nils rührte sich immer noch nicht. Magdalena sah ihn besorgt an. Würde das jetzt immer so sein?
    »Ich gehe schon mal runter«, sagte sie. »Ich rufe, wenn das Frühstück fertig ist.«
    Aus der Ecke war so etwas wie eine Antwort zu hören.
    Magdalena ließ ihn liegen, wo er lag, und ging nach unten. Im Vorbeigehen nahm sie den Computer vom Sofa und stellte ihn auf die Arbeitsfläche in der Küche. Während er hochfuhr, deckte sie das Frühstück für Nils auf: Milch, Cornflakes und ein Käsebrot. Sich selbst goss sie Dickmilch und Himbeeren in eine Schale.
    Als sie die erste Seite des Värmlandsbladet sah, war sie so schockiert, dass sie fast den Teller fallen ließ.
    »Gemeinderätin Maud Pehrsson aus Hagfors kommt bei Hausbrand ums Leben.«
    »Mama«, sagte Nils in der Tür.
    »Einen Moment, mein Lieber«, sagte sie, ohne den Blick vom Bildschirm zu wenden.
    »Ist was Schlimmes passiert?«, fragte Nils.
    »Fang schon mal an, ich erzähle es dir gleich. Ich muss erst ein bisschen lesen.«
    Magdalena klickte schnell auf den Artikel, der von der Abendschicht in der Zentralredaktion geschrieben worden war. Jens’ Bilder waren natürlich wieder fantastisch.
    »Der Brand in einem Einfamilienhaus am Björnängsvägen brach kurz nach Mitternacht aus und breitete sich explosionsartig aus … Die Gemeinderätin von Hagfors, Maud Pehrsson, wurden schwer verletzt und starb auf dem Weg ins Krankenhaus. … Der dritte Brand in Hagfors innerhalb von kurzer Zeit. Einsatzleiter Viktor Hed sieht Parallelen zu den beiden früheren Bränden, weist aber darauf hin, dass die Techniker der Polizei das letztendlich beurteilen müssen.«
    Als Magdalena vom Bildschirm aufsah, saß Nils da und starrte sie an.
    »Ist was Schlimmes passiert? Hat es wieder gebrannt?«
    Magdalena setzte sich ihm gegenüber und nahm einen Löffel Dickmilch. Man musste so viel Theater spielen, wenn man Kinder hatte.
    »Mach dir keine Sorgen. Jetzt lauf mal und putz deine Zähne, aber flott.«
    Erst als Magdalena abdeckte, sah sie

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