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Feuerteufel: Roman (German Edition)

Feuerteufel: Roman (German Edition)

Titel: Feuerteufel: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ninni Schulman
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Mirjam Fransson auszudenken ist nun wirklich keine Kunst. Und die Buchstaben auf der Treppe, wer sagt uns, dass die nicht hinterher dorthin gemalt wurden, um uns alle in die Irre zu führen?«
    Folke nickte.
    »Das verstehe ich«, sagte er. »Ich finde auch, dass das alles etwas seltsam klingt.«
    »Zumindest hat Hansson gesagt, dass sie keinen Tipp bekommen hat, sondern dass sie selbst auf die Idee gekommen ist, dort zu suchen«, sagte Munther. »In diesem Fall entscheide ich mich dafür, ihr zu vertrauen.«
    »Einer Journalistin vertrauen?«, fragte Urban. »Die gehen doch ziemlich weit für einen Scoop. Das ist zumindest meine Meinung.«
    Er lehnte sich zurück und verschränkte die Arme über der Brust.
    »Diese Meinung teile ich nicht ganz, zumindest nicht, was Lokalredakteure betrifft«, sagte Munther. »Trotzdem bin ich, was diese Sache angeht, deiner Ansicht. Wir sollten vorn liegen, und die Medien sollten über uns schreiben, nicht umgekehrt.«
    »Was ist denn aus Thorbjörn Hermansson geworden?«, fragte Urban.
    »Er war bei seiner Geliebten, einer Frau aus Åmål, die ihm für die ersten beiden Brände ein Alibi gegeben hat.«
    »Aber nicht für den dritten?«
    »Nein. Aber der Staatsanwalt ist der Ansicht, dass sein Hass und seine Anrufe bei ihr weder für eine Untersuchungshaft noch für eine Hausdurchsuchung ausreichen. Und das ist vielleicht auch eine zutreffende Einschätzung.«
    Als die Besprechung zu Ende war, ging Petra in ihr Büro. Das war ohne Frage eine ungewöhnliche Situation, in die sie da geraten waren – eine polizeiliche Ermittlung nach Vorgaben der Medien betreiben zu müssen. Urban konnte einem mit seiner Attitüde wirklich manchmal auf die Nerven gehen, aber diesmal hatte er recht. Woher konnten sie wissen, dass da nicht jemand mit Magdalena sein Spielchen trieb?
    Auf dem Flur schloss sich Munther ihr an.
    »Wilander, hast du Zeit, kurz zu mir reinzukommen?«
    »Klar.«
    Munther ging vor. Irgendetwas in seiner Art, sich zu bewegen, wirkte schicksalhaft, und Petra merkte, wie sich ihre Stirn in Falten legte, als er sich schwer hinter den Schreibtisch fallen ließ.
    »Mach doch bitte die Tür hinter dir zu«, sagte er. »Und bitte, setz dich.«
    Petra tat, wie ihr geheißen, und versuchte, ihre Besorgnis zu verdrängen.
    »Ja«, begann Munther, beugte sich über den Schreibtisch und klappte die Lesebrille zusammen, die er in der Hand hielt. »Wie ich schon gesagt habe, werde ich in Pension gehen. Wenn sich hier alles ein bisschen beruhigt hat, was es hoffentlich bald tun wird, wird meine Stelle ausgeschrieben werden. Doch zuvor wollte ich mal hören …«
    Petra unterbrach ihn mitten im Satz.
    »Also, ich finde, Christer würde einen super Chef abgeben«, sagte sie mit Nachdruck. »Ich habe nichts Schlechtes über ihn zu berichten.«
    »Das wollte ich aber gar nicht fragen, Wilander.«
    Munther sah auf die Tischplatte und dann zu ihr.
    »Ich wollte fragen, ob du Interesse hast, meine Nachfolge anzutreten.«
    »Ich?«
    Sie konnte sich nicht erinnern, wann sie das letzte Mal so erstaunt war. Fast war sie geneigt zu lachen.
    »Ich habe noch nie Chef werden wollen«, sagte sie. »Der Gedanke ist mir noch nie gekommen. Meine spontane Antwort ist nein.«
    »Manchmal ist es so, dass derjenige, der es noch nie zum Ziel hatte, Chef zu werden, am besten für diese Position geeignet ist. Du arbeitest schon lange hier, du hast Routine und gutes Einschätzungsvermögen …«
    »Haha«, sagte sie und lachte jetzt wirklich.
    »Du denkst an Wennlund?«, fragte Munther.
    »Wie kommst du denn darauf?«, gab sie ironisch zurück.
    Munther sah sie freundlich an.
    »Nun ist es aber so, dass du niemals eine Kollegin allein losschicken würdest, um Leute zu verhören. Hingegen gehst du aber selbst, um loyal zu sein.«
    Petra wusste nicht, was sie sagen sollte. Sie hatte wirklich nie daran gedacht, Chef zu werden, sondern fand es eigentlich eher schön, sich auf zugeteilte Aufgaben konzentrieren und dann nach Hause gehen zu können. Keine Personalfragen oder Urlaubspläne, kein Umgang mit den Massenmedien und kein Druck, Ergebnisse vorweisen zu müssen. Wenn sie könnte, würde sie am liebsten jeden Tag die Arbeit im Büro lassen und nichts mit nach Hause nehmen, aber das schaffte sie doch nicht immer.
    »Ich bin überzeugt, dass Christer ein sehr guter Chef wäre, wenn du ihm die Chance gibst«, sagte Petra.
    »Ich habe ihm die Chance schon mehrmals gegeben«, sagte Munther, »aber er will zu viel.«
    »Zeig

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