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Feuerteufel: Roman (German Edition)

Feuerteufel: Roman (German Edition)

Titel: Feuerteufel: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ninni Schulman
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ihm, dass du wirklich an ihn glaubst, dann wird er sich in der Rolle sicher fühlen. Vielleicht hat er ja das Gefühl, ständig überprüft zu werden.«
    »Hat er das gesagt?«
    »Nein, nein, überhaupt nicht, aber ich könnte mir denken, dass es so ist. Wenn wir zusammen draußen unterwegs sind, dann ist er immer die Zuverlässigkeit in Person, ein echter Fels in der Brandung.«
    Munther lehnte sich über den Schreibtisch.
    »Denk auf jeden Fall noch mal darüber nach, Wilander.«
    Magdalena saß mit ihrem Mikrowellenessen vor Facebook und schaufelte sich, ohne den Blick vom Bildschirm zu wenden, Pyttipanna in den Mund. Christer Berglund hatte ihr eine Freundschaftsanfrage geschickt, und sie klickte auf »Akzeptieren«. Ann-Sofie hatte im Netz-Flohmarkt eine Stehlampe entdeckt. Petter hatte seine Statusleiste seit der Woche in der Hütte nicht aktualisiert. »Räuchert Barsche« stand da. Fünf Personen, inklusive ihr selbst, gefiel das. »Streitet sich mit seiner Freundin« war natürlich nichts, was man reinschrieb. Auf Facebook war immer alles eitel Sonnenschein.
    Sie probierte ein paar eigene Statusanzeigen aus. Magdalena Hansson ist schwanger. Nein. Magdalena Hansson ist übel. Nein. Magdalena Hansson isst am Schreibtisch. Nein, das ging alles nicht.
    Das Handy piepte. Eine neue SMS von Jens. »Saubere Arbeit! Aber hallo!«
    Magdalena grinste und schrieb eine kurze Antwort. Dann legte sie das Telefon auf einen der Papierstapel. Obwohl sie den Scoop und den Aushänger natürlich genoss, fühlte sie sich erstaunlich leer und wusste nicht so recht, wie sie weitermachen sollte. Wahrscheinlich sollte sie wirklich auf Petter hören und die Polizei ihre Arbeit machen lassen. Das Schicksal nicht herausfordern.
    Ich muss das beschützen, was ich habe. Die Kirsche im Bauch. Das Leben.
    Mama .
    Magdalena konnte sich nicht erinnern, wann sie das letzte Mal auf dem Friedhof gewesen war. Sie sah auf die Uhr. Doch, das würde sie noch schaffen.
    Sie packte die Wasserflasche ein und warf sich die Tasche über die Schulter. Die Sonne brannte unverändert stark vom Himmel.
    Jeanette stand vor ihrem Frisiersalon und rauchte. Magdalena bekam ein schlechtes Gewissen, als sie die Freundin sah. Sie hätte wirklich anrufen sollen.
    »Wie geht’s?«, fragte sie und umarmte Jeanette.
    »Geht so.«
    Sie hatte heute nicht einmal Make-up aufgelegt.
    »Tut mir leid, dass ich nichts von mir habe hören lassen«, sagte Magdalena. »Ich habe an dich gedacht, aber es war zu Hause etwas turbulent. Wie ist es mit Sebastian?«
    Jeanette stampfte die Zigarettenkippe in den Asphalt, bis die Glut verging.
    »Wir waren jetzt beim Jugendamt«, sagte sie. »Der Plan lautet, dass er in eine Klinik gehen soll.«
    »Oje. Aber das ist ja vielleicht ganz gut, oder?«
    Jeanette betrachtete die ausgetretene Kippe.
    »Ja, wahrscheinlich ist es das. Die Hauptsache ist ja schließlich, dass er sich von dem Zeugs befreit. Und die Schande, wie eine verdammte White-Trash-Mama dazusitzen, während die Tanten vom Jugendamt den Kopf schief legen, muss man wahrscheinlich mit Fassung tragen.«
    »Wie steht’s mit dem Job in Afrika?«
    Jeanette zuckte mit den Schultern.
    »Wie konnte ich glauben, dass ich ihn hier zurücklassen und abhauen könnte, kannst du mir das sagen, Magda? Wie konnte ich nur so verdammt blöd sein?«
    »Das heißt, du fährst nicht?«
    »Nein«, erwiderte Jeanette. »Das Abenteuer muss warten.«
    Chef? Sie? Petra schob den Gedanken beiseite.
    Roy jaulte hinter der Tür, als sie aus dem Auto stieg. Der arme Kerl. Es war fast ein Uhr, und er hatte schon viel zu lange auf sein Futter und seinen Mittagsspaziergang warten müssen.
    »Ist ja gut, ist ja gut«, sagte sie, als sie aufschloss. »Jetzt bin ich hier.«
    Sie schüttete Hundefutter in seine Schale in der Küche und wärmte für sich selbst Lachs und Kartoffeln auf, die sie in einer Tupperdose im Kühlschrank fand. Während Roy sein Trockenfutter knusperte, schlang sie den Lachs, stehend an der Arbeitsfläche, in sich hinein.
    Der Spaziergang geriet viel zu kurz, und Roy trödelte beleidigt zu seinem Korb, als sie wieder nach Hause kamen.
    »Heute Abend wird es länger, das verspreche ich dir«, sagte sie. »Im Büro ist einfach so viel los im Moment.«
    Wie immer redete sie mit ihm, als ob er verstehen würde, was sie sagte. Und das tut er auch, dachte sie. Auf seine Art versteht er alles oder jedenfalls mehr als die meisten Menschen.
    Auf dem Weg zur Toilette kam Petra an Hannes’ Zimmer

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