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Feuerteufel: Roman (German Edition)

Feuerteufel: Roman (German Edition)

Titel: Feuerteufel: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ninni Schulman
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weitergehen soll. Sie organisiert und macht, und ich sehe, wie traurig sie ist, wenn nichts besser wird. Ich mache sie kaputt.«
    »Das tut sie alles, weil sie Sie liebt. Natürlich wäre sie vollkommen am Boden zerstört, wenn Sie sterben würden, das ist Ihnen doch klar, oder?«
    »Eine Zeit lang vielleicht. Bestimmt. Aber auf lange Sicht würde es doch nur gut für sie sein. Das glaube ich.«
    »Das glaube ich nicht. Außerdem gibt es sicher noch mehr Menschen, die sehr traurig wären, wenn es Sie nicht gäbe.«
    »Es fällt mir extrem schwer, das zu glauben.«

7
    Christer sah die Sonne ganz langsam über dem Värmullsåsen aufgehen. Augen und Hals brannten immer noch, an den Händen klebten Reste von Rußflocken. Er sollte duschen, konnte sich aber nicht dazu aufraffen. Als er nach Hause gekommen war, hatte er sich einfach nur auf den Küchenstuhl fallen lassen und war sitzen geblieben.
    Die Küchenuhr zeigte halb fünf. Die Morgensonne wurde im Glas der Uhr reflektiert. Er wusste, auch wenn er es versuchte, würde er jetzt doch nicht schlafen können.
    Warum? Wie konnte jemand etwas so Unmenschliches tun?
    Sowohl Gunde als auch Doris waren tot gewesen, als sie aus dem lichterloh brennenden Haus getragen worden waren, zwei Leichen, jede unter ihrer Decke. Aus einer der Decken hatte ein verkohltes Stück herausgeschaut, und es hatte ein paar Sekunden gedauert, bis Christer begriffen hatte, dass es eine Hand war.
    Er hustete. Es rasselte hörbar in der Luftröhre, und er verzog das Gesicht vor Schmerz. Er konnte genauso gut jetzt gleich arbeiten gehen, nur erst noch schnell duschen, um den Rauchgestank loszuwerden.
    Wir müssen diesen Teufel finden.
    Als Magdalena aufwachte, wollte ihr erst nicht einfallen, wo sie war. Langsam setzte sie sich auf der Matratze auf und sah sich in Ann-Sofies Wohnzimmer um, das im Morgenlicht ganz anders wirkte.
    In der Küche lief ein Radio, und Kaffee lief gurgelnd aus der Maschine. Das klang nach Geborgenheit, als ob sie gegen alles geschützt wäre. Magdalena legte sich wieder hin und schloss die Augen.
    Es brennt schon wieder ein Haus. Ein paar Hundert Meter von deinem entfernt.
    Vorbei war es mit der Ruhe.
    Magdalena stand auf und tappte in T-Shirt und Unterhose in die Küche. Ann-Sofie, die mit ihrem Laptop am Küchentisch saß, sah zu ihr auf.
    »Guten Morgen. Wie geht es dir heute?«
    »Weiß nicht recht.« Magdalena schnitt eine Grimasse, als sie sich an den Ausbruch des gestrigen Abends erinnerte. Die Hysterie. »Darf ich kurz mal deinen Computer ausleihen?«
    »Klar.«
    Ann-Sofie machte ihr Platz.
    »Willst du Kaffee oder Tee?«
    »Tee«, sagte Magdalena zu dem Bildschirm, während sie sich im Stehen noch auf die Website des Värmlandsbladet einklickte.
    Der Brand war auf der ersten Seite ganz oben.
    »Zwei Tote bei Hausbrand – Hagfors wieder von einem Pyromanen heimgesucht?«
    Das Bild zeigte ein Backsteinhaus, aus sämtlichen Fenstern loderten Flammen, und dicker Rauch stieg zum Nachthimmel auf. Magdalena erkannte das Haus sofort.
    »O mein Gott!«, sagte sie und sank auf den Stuhl.
    Gunde und Doris …
    Ann-Sofie kam mit einer Teetasse in jeder Hand um den Tisch und beugte sich über Magdalenas Schulter.
    »Verdammt, sieht das fies aus.«
    Sie stellte die Tassen auf den Tisch und setzte sich auf den anderen Stuhl. Dann lasen sie gemeinsam den Artikel durch. Magdalena scrollte auf der Seite nach unten. Als sie fertig waren, sagte Magdalena:
    »Ich muss nach Hause.«
    »Das verstehe ich«, sagte Ann-Sofie, »das würde ich auch machen.«
    Magdalena ging ins Wohnzimmer zurück, holte das Handy und schrieb eine SMS an Jens. »Krasses Bild im Netz. Du bist der Beste! Fahre jetzt nach Hause, wir hören uns. Magda.«
    Die Antwort kam postwendend: »Danke! Fahr vorsichtig. J.«
    Petra drückte das letzte Handtuch in den übervollen Wäschekorb und trug ihn aus dem Badezimmer. Als sie an Hannes’ Zimmer vorbeikam, klopfte sie symbolisch an die Tür, ehe sie sie aufmachte, um zu hören, ob er Wäsche hatte, die gewaschen werden musste. Doch mitten in der Frage verlor sie den Faden.
    »Wie sieht es denn hier aus?«
    Hannes sah sie verschlafen aus dem Bett an.
    Der Fußboden war mit Kleidern und DVD -Hüllen bedeckt, und das Rollo war immer noch runtergezogen.
    »Du musst hier aufräumen. So geht das nicht, wenn die Schule anfängt. Das sieht ja aus wie in einem Rattenloch.«
    »Reg dich ab. Ich werde schon aufräumen.«
    »Ich werde, ich werde, ich werde. Das hast du jetzt

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