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Feuerteufel: Roman (German Edition)

Feuerteufel: Roman (German Edition)

Titel: Feuerteufel: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ninni Schulman
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Flammen.«
    »Also wieder Brandstiftung mit Todesfolge?«, fragte Urban Bratt.
    »Es deutet alles darauf hin. Zwei richtige Volltreffer.«
    Es wurde still. Petra nahm einen Schluck Kaffee. Als sie die Tasse wieder auf den Tisch stellte, war das Geräusch von Porzellan auf Holz das einzige, was zu hören war.
    »Wir müssen natürlich prüfen, ob die Fridhems so wie Mirjam Fransson mitten in der Nacht angerufen worden sind, bevor ihr Haus in Flammen stand«, sagte Christer. »Folke, kannst du bitte ihren Festnetzanschluss, den Anschluss der Kaffestugan und mögliche Handynummern kontrollieren?«
    Folke nickte.
    »Petra, fang du damit an, die Angehörigen von Gunde und Doris zu befragen. Dann ist da noch die Frage des Motivs. Hatten Mirjam, Gunde und Doris eine Gemeinsamkeit?«
    »Wenn es derselbe Täter ist«, gab Urban zu bedenken. »Es könnten ja auch zwei verschiedene sein. Vielleicht hat der Brand bei Mirjam einen anderen zu einer ähnlichen Tat inspiriert.«
    »Das ist natürlich möglich«, sagte Christer, »aber wenn man den Technikern glaubt, dann gibt es viel zu viele Ähnlichkeiten bei der Ausführung der Tat. Beginnen wir mal damit, nach Berührungspunkten zu suchen. Hatten die drei Kontakt? Waren sie in denselben Vereinen? Haben sie am selben Arbeitsplatz gearbeitet? Wenn wir es mit ein und demselben Täter zu tun haben, dann müssen sie eine Gemeinsamkeit haben. Die Frage ist nur, welche.«
    Christer sah die Notizen durch, die er am frühen Morgen gemacht hatte, als er noch allein auf dem Revier gewesen war.
    »Ja, genau. Und dann sind da noch die Tankstellen. Jetzt müssen wir auch die Bänder von den Überwachungskameras aus den letzten Tagen ansehen. Es ist ja nicht ausgeschlossen, dass dieser Brandstifter noch mehr Benzin gekauft hat.«
    Niemand sagte etwas. Drei Tote in weniger als einer Woche. Würden sie das allein schaffen?
    Christer schloss die Sitzung und ging in sein Büro. Er rief Toruns Nummer in seinem Handy auf und schloss die Tür.
    Sie meldete sich sofort.
    »Hallo«, sagte er, »hier ist Christer.«
    »Hallo.«
    Sie klang genauso fröhlich und freundlich wie letztes Mal.
    »Wie geht es dir?«, fragte er.
    »Supergut, danke.«
    Christer meinte, dass Erwartung in ihrer Stimme mitschwang.
    »Du, sag mal«, begann er, »wir können uns heute nicht sehen.«
    »Ehrlich?«
    Sie klang enttäuscht.
    »Ja. Heute Nacht ist hier in Hagfors ein Haus abgebrannt, und zwei Menschen sind ums Leben gekommen.«
    »Du meine Güte. Wie schrecklich.«
    »Ja, ganz furchtbar. Ich muss also arbeiten. Leider.«
    Dann fasste er sich ein Herz:
    »Ich hatte mich darauf gefreut, dich zu sehen.«
    »Und ich hatte mich auch gefreut, dich zu sehen«, sagte Torun leise. »Sehr sogar. Aber schon klar, dass die Arbeit vorgeht.«
    Zum ersten Mal überhaupt wünschte sich Christer, kein Polizist zu sein.
    »Aber wir können trotzdem miteinander reden, am Telefon. Vielleicht heute Abend.«
    »Ja, das machen wir. Pass auf dich auf.«
    Nachdem Christer das Gespräch beendet hatte, legte er das Handy auf den Schreibtisch. Plötzlich war er von neuer Energie und einer neuen Art von Arbeitseifer erfüllt.
    Er hatte fast überhaupt keine Erfahrung mit Brandstiftung. Vor ein paar Jahren hatten es sich ein paar Jugendliche zum Wochenendvergnügen gemacht, im Bezirk um die Asplundschule Schuppen und Container anzuzünden, aber das war etwas ganz anderes gewesen. Das hier war Mord. Was war das für ein Verrückter, nach dem sie suchten?
    Christer nahm den Hörer und wählte die interne Nummer der Bundespolizei. Während es dort klingelte, klemmte er sich den Hörer zwischen Ohr und Schulter, holte sich den Computer ran und schrieb »Pyromanie« in das Suchfeld.
    »Ja, hier ist Christer Berglund von der Polizei in Hagfors. Ich suche einen Experten für Pyromanie, mit wem kann ich da reden?«
    Die Telefonistin klapperte auf einer Tastatur.
    »Am besten wenden Sie sich an Liselott Gellman, Psychiaterin in der Profilergruppe, aber sie hat Ferien. Am Montag zurück.«
    »Gibt es niemand sonst, mit dem ich sprechen könnte?«
    »Niemand mit ihrem Wissen. Und nicht an einem Samstag.«
    Christer legte auf, rief das Telefonbuch auf und suchte Gellman, Stockholm. Ein Treffer – ein Frank Gellman – und eine Handynummer. Jetzt hoffen wir mal, dass wir Glück haben, dachte er und griff wieder nach dem Telefon.
    Magdalena warf Nils einen Blick zu, der neben ihr auf dem Beifahrersitz saß. Wie groß er im Sommer geworden war. Lang und dünn. Die

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