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Feuerteufel: Roman (German Edition)

Feuerteufel: Roman (German Edition)

Titel: Feuerteufel: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ninni Schulman
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Antwort wartete.
    Als er schließlich antwortete, war sie schon eingeschlafen.
    »Wie läuft es jetzt mit den Medikamenten? Meinen Sie, die richtige Dosis gefunden zu haben?«
    »Schwer zu sagen. Doch, schon. Aber ich glaube, dass ich auch ein paar Schlaftabletten gebrauchen könnte.«
    »Fällt Ihnen das Einschlafen schwer, oder ist das Problem, dass Sie mitten in der Nacht aufwachen?«
    »Beides. Wenn ich mal eingeschlafen bin, schlafe ich nur stückweise. Und zwischen vier und fünf fällt es mir schwer, wieder einzuschlafen.«
    »Ich kann unseren Arzt hier bitten, Ihnen ein bisschen was zu verschreiben. Versuchen Sie es erst mal mit einer halben Tablette am ersten Abend, und warten Sie ab, wie es Ihnen damit geht. Die machen abhängig, deshalb wäre es gut, wenn Sie ab und zu mal aussetzen können.«
    »Okay.«
    »Sie kriegen zehn Stück als Anfang.«
    »Damit ich keine Dummheiten mache, was?«
    »Würden Sie das gern?«
    »Nein.«
    »Was tun Sie, wenn Sie aufwachen und nicht wieder einschlafen können?«
    »Das ist unterschiedlich. Manchmal versuche ich zu lesen. Manchmal gehe ich raus und laufe rum. Manchmal setze ich mich hin und schreibe.«
    »Was schreiben Sie?«
    »Verschiedenes. Gedichte, Lieder. Ja.«
    »Das wusste ich nicht.«
    »Nein.«
    »Das klingt nach einer guten Methode, mit den Dingen ins Reine zu kommen, über die man ins Grübeln kommt.«
    »Vielleicht. Weitergrübeln und Heulen hilft zumindest nicht.«

9
    Als Christer am Montag früh zur Arbeit kam, lag das Polizeirevier genauso menschenleer da wie am Sonntagabend, als er es verlassen hatte. Seine erste Tat bestand darin nachzusehen, ob das Fax aus Helsinki gekommen war. War es nicht.
    Wie lange konnte so was denn dauern? Wahrscheinlich musste er einfach noch mal anrufen, hartnäckig bleiben, ehe Munther kam.
    Während er wartete, ging er ins Besprechungszimmer und setzte eine ordentliche Kanne Kaffee auf. Dann holte er die Morgenzeitungen und die Plastiktüte mit den fertig geschmierten Broten, die er von zu Hause mitgebracht hatte. Er frühstückte oft bei der Arbeit, das war besser, als zu Hause allein am Küchentisch zu sitzen und vor sich hin zu starren. Außerdem war es effektiver.
    Er hatte sich eben hingesetzt und die Zeitungen vor sich gelegt, als Sven Munther braun gebrannt und mit weißen Strichen von der Sonnenbrille auf den Schläfen in der Türöffnung auftauchte.
    »Guten Morgen, Berglund!«
    Er führte die Hand zur Nase, auf der sich die Haut bereits pellte, und kratzte ein wenig zerstreut, während er sich umsah.
    »Guten Morgen«, sagte Christer. »Willkommen. Es gibt frischen Kaffee.«
    Munther ging zur Teeküche, schenkte sich eine Tasse ein und setzte sich dann auf die andere Seite des Tisches.
    »Lass hören«, begann er und schlug die Beine übereinander. »Was ist hier eigentlich los?«
    »Ja, was ist hier los?«, fragte Christer und schob die Zeitungen beiseite. »Gute Frage. Ein Verrückter zündet Häuser an. Möglicherweise auch mehrere Verrückte.«
    Christer berichtete so kurz und sachlich er konnte von den zwei Bränden, den Theorien der Techniker, die Molotowcocktails aus Benzin betreffend, und von den Gesprächen von der Telefonzelle an Mirjam Fransson. Dann kam er auf das erstaunliche Zusammentreffen mit dem Gerichtsverfahren in Finnland zu sprechen.
    »Das ist der Hammer«, sagte Munther, zunächst erfreut.
    Dann skeptischer:
    »Was hast du gesagt, wie viele Tage liegen zwischen den Bränden?«
    »Fünf. Der erste war am späten Sonntagabend und der zweite am Freitag.«
    Christer knotete die Plastiktüte mit den Broten auf und nahm eines heraus.
    Munther trank einen Schluck Kaffee und sagte dann:
    »Du meinst, dieser finnische Mörder würde hier in der Gegend bleiben und fünf Tage warten, bis er wieder zuschlägt? Das klingt ein wenig, na ja, ich weiß ja nicht, aber aus seiner Sicht klingt das nicht gerade optimal.«
    »Nein, ich weiß«, meinte Christer. »Aber vollkommen unwahrscheinlich ist es auch nicht.«
    »Nein, gewiss. Und wenn es die einzige Spur ist, dann muss der natürlich nachgegangen werden. Und sonst? Wie ist es diesen Sommer gelaufen, was meinst du?«
    Christer nahm einen Bissen von dem Brot und dachte nach. Er musste es erzählen, ehe jemand anders ihm zuvorkam:
    »Doch, sehr gut, aber neulich ist was passiert.«
    Munther stellte die Tasse ab und sah ihn ruhig an.
    »Es war mein Fehler. Ich habe Petra allein losgeschickt, um einen ehemaligen Freund oder eher einen Liebhaber von Mirjam

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