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Feuertochter: Roman (German Edition)

Feuertochter: Roman (German Edition)

Titel: Feuertochter: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Iny Lorentz
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Verteidigung der Stadt gegen einen möglichen englischen Angriff unterstützen.
    Pater Maitiú schloss sich Oisin ungefragt an. Da die Ui’Corra durch die Niederlage geschwächt waren, wollte er nicht mehr bei diesem Clan bleiben. Sein Ziel war es, sich Aodh Mór O’Néill anzudienen, um endlich den Einfluss zu erlangen, nach dem er seit seiner Rückkehr nach Irland strebte.
    Obwohl die Verwundeten geistlichen Zuspruch benötigt hätten, sah Ferdinand den Priester erleichtert scheiden. Mit seinem Fanatismus war der Mann ein Ungeist seiner Landsleute geworden und hatte die Köpfe der Männer mit seinen Hetzreden gegen die Engländer vergiftet. Aus diesem Grund schrieb Ferdinand ihm eine Mitschuld an dem so entsetzlich gescheiterten Angriff auf Haresgills Männer zu. Ohne den Pater und dessen Prophezeiungen, der Himmel würde den Iren den Sieg über ihre Feinde schenken, hätte Oisin O’Corra vielleicht auf die sinnlose Attacke verzichtet.
    Mittlerweile glaubten sie eine Rast wagen zu können. Am Ufer eines kleinen Sees hielt der traurige Zug an. Auf der einen Seite reichte der Wald bis ans Ufer, und die Bäume reckten ihre Äste über das Wasser. Auf der anderen Seite bot hohes Schilf Deckung und die dort wachsenden Heilkräuter konnten bei der Versorgung der Wunden helfen.
    Obwohl es Ciara drängte, nach Ferdinands Verletzungen zu sehen, kümmerte sie sich zuerst um die am schwersten Verwundeten. Einige Wunden hatten sich bereits entzündet. Eiter floss heraus, und es stank bestialisch.
    »Die Männer sollen Gräber ausheben, denn ich glaube nicht, dass alle die Nacht überleben«, flüsterte Saraid Ciara zu.
    Diese kämpfte mit den Tränen, schüttelte aber den Kopf. »Es wird nicht gegraben, solange die Männer noch leben. Sollen sie denn ihren letzten Mut verlieren und sich aufgeben, obwohl der eine oder andere von ihnen vielleicht doch überleben könnte?«
    »Ich dachte nur, dass wir dann schneller von hier wegkommen. Wer weiß, ob Haresgill nicht doch unsere Spur aufgenommen hat, um uns endgültig den Garaus zu machen.«
    Ciara blickte in Saraids angstverzerrtes Gesicht und gestand sich erschreckt ein, dass sie ebenfalls innerlich vor Furcht zitterte. Dennoch war sie nicht bereit, Männer in ein für sie vorbereitetes Grab blicken zu lassen.
    »Die Heilige Jungfrau wird uns helfen, ebenso die heilige Brighid und der heilige Pádraig!« Es war die einzige Hoffnung, die ihnen noch blieb, dachte Ciara, während sie den Verletzten Samariterdienste leistete.
    Als sie endlich nach Ferdinand sehen konnte, war dieser bereits von Hufeisen versorgt worden. Er war blass, und als sie ihm die Hand auf die Stirn legte, fühlte diese sich heiß an. Seine Augen waren jedoch klar und blickten sie bewundernd an. »Ich danke dir!«, sagte er leise.
    »Wofür?«
    »Du gibst den Männern Hoffnung, wo sie selbst keine mehr haben. Es werden einige überleben, die ohne dich und Saraid den Tod erleiden würden. In Tagen wie diesen brauchen wir jeden Kämpfer, den Irland noch aufbieten kann.«
    »Selbst wenn er nur noch ein Bein hat oder einen Arm?«, fragte Ciara bitter. »Wir werden mehreren Männern Glieder abnehmen müssen, weil ihre Wunden brandig geworden sind. Doch ich kann es nicht hier tun, sondern muss damit warten, bis wir in Léana sind!«
    »So lange dürft Ihr nicht warten«, wandte Hufeisen ein, »denn mit Wundbrand ist nicht zu spaßen. Wir sollten ein Feuer anzünden und ein Eisen glühend machen, um Wunden und notfalls auch Bein- und Armstümpfe ausbrennen zu können.«
    »Wunden ausbrennen? Das kann ich nicht!« Bereits bei dem Gedanken daran wurde es Ciara übel.
    Hufeisen legte ihr mit einem traurigen Lächeln den Arm um die Schultern. »Dann lasst mich das übernehmen. Ich habe auf meinen Feldzügen dem Feldscher oft genug zugesehen. Wir müssen rasch handeln, sonst lassen wir mehr Tote zurück, als es notwendig ist.«
    »Das ist richtig! Zwar habe ich erst ein Mal einen Kriegszug mitgemacht, doch mein Onkel Franz hat mir mehr als ein Mal gesagt, dass jedes Zögern nur die Zeit des Leidens verlängere. Vielleicht kann ich helfen!« Ferdinand machte Anstalten aufzustehen, doch Hufeisen schob ihn zurück.
    »Ihr bleibt brav hier sitzen, Herr Ferdinand, denn Euch hat das Wundfieber gepackt. Heizt es nicht noch weiter an! Ich tue schon, was nötig ist. Ionatán ist ein geschickter Bursche und wird mir helfen. Ihr, Jungfer Ciara, sorgt für Stoffstreifen, damit wir die armen Kerle verbinden können!«
    »Wir tun, was

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