Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Feuertochter: Roman (German Edition)

Feuertochter: Roman (German Edition)

Titel: Feuertochter: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Iny Lorentz
Vom Netzwerk:
weniger Minuten. Zunächst blieb es still, doch plötzlich stürzten mehrere Männer aus einem Gebäude und versuchten, in den nahen Wald zu entkommen.
    Doch es war zu spät. Auf den Wiesen und Feldern, die das Dorf umgaben, waren Haresgills Reiter schneller. Auch behinderten die Hecken sie weniger als die Fliehenden, denn ihre Pferde setzten einfach darüber hinweg.
    Schwerter blitzten auf, und es blieben drei blutige Leichen zurück. Sichtlich zufrieden ritten die Engländer danach auf den Hof zu und umschlossen diesen. Kurz darauf erschienen die Musketiere und drangen mit schussbereiten Musketen in den Hof ein.
    Haresgill umkreiste einmal das Gehöft und ärgerte sich, weil auch hier ein guter Engländer seinen Besitz hatte verlassen müssen, um den irischen Rebellen zu entgehen.
    »Wir haben die anderen Schurken erwischt!«
    Der Ruf seines Sergeanten beendete Haresgills Gedankengang. Er lenkte sein Pferd auf den Hof, der jetzt durch ein rasch entzündetes Lagerfeuer erhellt wurde, und sah zu, wie seine Männer drei abgerissene Iren aus dem Haus trieben.
    »Haben wir euch, ihr Hunde!«, fuhr er die drei an.
    Während zwei sich furchtsam duckten, sah der dritte zwar ängstlich, aber mit einem listigen Ausdruck in den Augen zu ihm auf.
    »Ihr seid es, Sir Richard. Welch ein Glück! Ich habe Rory, Bory und Mory gleich gesagt, dass das nicht O’Néills Rebellen sein können, aber die Brüder wollten nicht auf mich hören. Jetzt sei Gott ihrer Seele gnädig!« Der Mann bekreuzigte sich, ohne Haresgill aus den Augen zu lassen.
    Dieser musterte ihn verwirrt. »Wer bist du, Kerl?«, fragte er.
    »Deasún O’Corraidh, zu Euren Diensten, Euer Lordschaft. Ich bin ein guter Soldat in englischen Diensten, kann ich sagen. Unsere Einheit wurde durch die elenden Rebellen versprengt.«
    »Ihr seid keine O’Corras?«, fragte Haresgill misstrauisch.
    »Bei Gott, nein! Wie kommt Ihr nur auf diesen absurden Gedanken? Die Ui’Corra haben sich vor etlichen Jahrhunderten von uns Ui’Corraidh abgespalten, und das nicht in Frieden, wie ich erwähnen will.«
    Deasún O’Corraidh log, dass sich die Balken bogen. Gleichzeitig verwünschte er die Tatsache, dass er und seine Begleiter ausgerechnet auf Richard Haresgills Truppe hatten stoßen müssen. Der Mann war dafür berüchtigt, dass er nur selten Pardon gab.
    Unterdessen trat der Sergeant näher und musterte Deasún unter zusammengekniffenen Lidern heraus. »Du lügst! Dich Kerl habe ich doch bei den Ui’Corra gesehen, als diese uns angegriffen haben.«
    Der Ire sah sich bereits am nächsten Baum hängen und redete um sein Leben. »Meine Kameraden und ich waren gewiss nicht freiwillig bei den Kerlen. Wir haben zu Sir James Mathisons Schar gehört, die von den Ui’Corra in eine Falle gelockt und gefangen genommen worden ist. Uns gebürtige Iren hat dieser Schurke – ich meine Oisin O’Corra und nicht den ehrenwerten Sir James – unter Drohungen in seine Räuberbande gezwungen. Erst als Euer Lordschaft diesem Gesindel die Hucke vollgehauen hat, haben wir die Chance bekommen, zu verschwinden, und hoffen jetzt auf das gnädige Verständnis Eurer Lordschaft.«
    »Ihr wart mit Oisin O’Corra zusammen?« Richard Haresgills Kiefer bewegten sich, als kaue er Luft. »Was wisst ihr über diesen Schurken?«
    »Ihr habt seine Männer ziemlich zusammengeschlagen, Euer Lordschaft«, erklärte Deasún. »Sie haben viele Verletzte und wollen diese nach Léana bringen. Ich würde sagen, Ihr habt Oisin O’Corra fast alle Zähne gezogen. Mit den Resten seines Clans kann er keinen Angriff mehr wagen.«
    »Oisin O’Corra hat sich also nach Léana zurückgezogen.« Haresgill ärgerte sich, weil seine Truppe zu klein war, um die Stadt belagern und erobern zu können.
    Doch da schüttelte der Ire den Kopf. »Da muss ich widersprechen, Euer Lordschaft. Wir haben die Feinde noch ein wenig beobachtet und gesehen, dass Oisin O’Corra mit einem Teil seiner unverletzten Männer in Richtung Norden aufgebrochen ist. Mir scheint, er will zu Hugh O’Neill. Nur die Verletzten sind nach Léana weitergezogen. Sie werden dort allerdings keine Verstärkung darstellen, sondern sind nur zusätzliche Fresser.«
    »Die Stadt wird von fremdländischen Söldnern gehalten, die im Kriegshandwerk geübt sind, und nicht durch lumpige Iren«, stieß Haresgill hervor.
    Auf Deasún O’Corraidhs Gesicht trat ein wissendes Lächeln. »Ich habe diese Söldner kennengelernt. Es sind harte Burschen, die sich nur ihrem Hauptmann

Weitere Kostenlose Bücher