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Feuertochter: Roman (German Edition)

Feuertochter: Roman (German Edition)

Titel: Feuertochter: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Iny Lorentz
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verpflichtet fühlen und nicht den Ui’Corra. Herr Simon von Kirchberg scheint mir ein Mann zu sein, der mit sich reden lässt. Zudem verachtet er die Ui’Corra als Wilde und ist gewiss nicht bereit, sein Leben für eine verlorene Sache zu opfern.«
    »Du meinst, man könnte mit Kirchberg verhandeln?«, bohrte Haresgill nach.
    »Wenn man ihm einen gewissen Gegenwert dafür bietet, dürfte er gesprächsbereit sein. Er ist ein Söldner und schaut auf seinen Gewinn. Bleibt er auf der Seite der Ui’Corra, wird dieser allerdings sehr mager ausfallen.«
    Deasún spürte Haresgills Interesse und schöpfte Hoffnung, ungeschoren aus dieser Sache herauszukommen. Doch als er die nächsten Worte des Engländers hörte, wünschte er sich, dem Mann nie begegnet zu sein.
    »Ich werde dich laufen lassen, Bursche. Dafür aber wirst du nach Léana gehen und diesen Kirchberg in meinem Namen aufsuchen. Sage ihm, dass ich mit ihm sprechen will.«
    »Aber Euer Lordschaft, wenn die Ui’Corra mich sehen, bin ich ein toter Mann!«, rief der Ire entsetzt.
    »Dann sorge dafür, dass sie dich nicht sehen.«
    Damit war für Haresgill die Sache erledigt. Er erteilte seinem Sergeanten den Befehl, die drei Iren unter Bewachung zu halten, und sah sich nach ihrem irischen Führer um, der noch immer gefesselt und mit dem Strick um den Hals in seiner Nähe stand.
    Der Mann deutete trotz seiner Fesseln eine Verbeugung an. »Wie Ihr seht, Sir, habe ich die Wahrheit gesagt. Auf diesem Hof hielten sich sechs Männer versteckt.«
    Haresgill spürte die Hoffnung des Iren, freigelassen und samt seiner Familie auf seinem Hof bleiben zu können. Doch dazu war er nicht bereit. »Sechs Männer waren hier, das stimmt. Aber es waren keine der verfluchten O’Corras, sondern versprengte Soldaten Ihrer Majestät, der Königin. Drei davon sind jetzt tot, und das ist allein deine Schuld, denn sie haben uns für Rebellen gehalten und sind vor uns geflohen. Damit hast du das Heer Ihrer Majestät um drei tapfere Kämpfer gebracht. Sollen wir dir dafür etwa noch dankbar sein?«
    »Aber Euer Lordschaft!«, rief der Mann ebenso empört wie erschrocken aus.
    Doch Haresgill wandte sich bereits an seinen Sergeanten. »Hängt den Mann auf, stürmt seinen Hof und vergnügt euch mit den Weibern. Anschließend zündet ihr alles an. Eines aber sage ich euch: Morgen früh seid ihr alle marschbereit. Wer es nicht ist, bekommt die Peitsche zu spüren.«
    »Wohin wollt Ihr ziehen, Herr?«, fragte der Sergeant verwundert über die Eile, die Haresgill mit einem Mal an den Tag legte.
    »Nach Léana!«
    »Aber die Stadt ist doch in der Hand des Feindes.«
    Haresgill musterte seinen Untergebenen mit einem überheblichen Blick. »Genau das will ich ändern. Und nun beeilt euch, sonst bleibt euch nicht genug Zeit für die Weiber!«

8.
    C iara verzog das Gesicht, als Simon von Kirchberg auf sie zukam. Sein gerötetes Gesicht und sein Atem, der ihr schwer entgegenschlug, verrieten ihr, dass er betrunken war. Rasch wollte sie an ihm vorbeigehen, doch er riss sie an sich.
    »Wollt Ihr nicht ein wenig mit mir plaudern?«, fragte er mit schleppender Stimme.
    »Saraid erwartet mich! Ich muss mich beeilen.« Ciara wollte sich befreien, doch er hielt sie fest.
    »Das ist nicht der Weg zur Küche. Also wollt Ihr nur wieder zu meinem nichtsnutzigen Verwandten. Doch der ist zu schwach, um Euch von Nutzen sein zu können. Ich hingegen …«
    »Ich weiß nicht, wovon Ihr sprecht!«, rief Ciara aufgebracht.
    »Eine so schöne Frau wie Ihr will nicht wissen, was Liebe ist?« Simons Stimme klang spöttisch. Der Alkohol hatte seine letzten Hemmungen hinweggeschwemmt, und er fürchtete ihren Bruder nicht mehr. Oisin durfte nach seinem letzten Fehlschlag froh sein, wenn Hugh O’Neill ihm einen Offiziersposten in seinem Heer gab. Ein großer Herr, wie Oisin es einmal gehofft hatte, würde der Mann niemals mehr werden.
    »Das, was Ihr Liebe nennt, ist nichts als Geilheit, die jede Hure befriedigen kann. Lasst mich damit in Frieden!« Ciara stemmte sich gegen seine Umarmung, musste es aber hinnehmen, dass seine Lippen über ihre Wangen glitten und ihren Mund suchten.
    »Was schert mich eine Hure, wenn ich Euch haben kann!« Simon versuchte, Ciara in seine Kammer zu ziehen, doch da holte sie aus und versetzte ihm einen heftigen Tritt gegen das Schienbein. Im ersten Schmerz ließ er sie los, wollte aber sofort wieder nach ihr greifen.
    Doch sie war schneller als er und rannte kochend vor Zorn davon. Was fiel

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