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Feuertochter: Roman (German Edition)

Feuertochter: Roman (German Edition)

Titel: Feuertochter: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Iny Lorentz
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Stoß. »Jetzt nimm Platz und schwätze kein unnützes Zeug. Du kannst der Tochter der Ui’Corra doch nicht vorschreiben, wen sie zu ihrem Leibwächter ernennen darf.«
    Dieser Einwand ernüchterte Buirre etwas, und er begriff, dass es Grenzen gab, die er nicht überschreiten durfte. Wenn er Saraid aufforderte, ihm zu Willen zu sein, so war dies eine Sache. Sie war sein angetrautes Weib, und da standen seine Männer auf seiner Seite. Doch wenn er die Schwester ihres Clanoberhaupts bedrohte oder ihr gegenüber gar handgreiflich wurde, musste er damit rechnen, dass sich seine Freunde gegen ihn stellten.
    Innerlich fluchte er, weil es nicht möglich war, sich so durchzusetzen, wie er es für richtig hielt. Daher kehrte er Ciara den Rücken zu und nahm wieder Platz. Erst als er Seachlanns mahnendes Räuspern hörte, begriff er, dass er sich angewöhnt hatte, auf dem Platz des Clanoberhaupts zu sitzen. Auch wenn Oisin in der Ferne weilte, so beleidigte er damit dessen Ansehen und stellte sich mit diesem gleich.
    Ein Becher Met, in einem Zug hinuntergegossen, minderte seinen Ärger, und er beschloss, Ciara einfach nicht mehr zu beachten. Stattdessen ließ er seinen Becher erneut füllen und trank seinen Freunden zu. Diese erwiderten seinen Trinkspruch jedoch nicht mehr so begeistert wie vorher. Die Kritik, sie hätten das Burgtor unbewacht gelassen, nagte an ihnen, und im Gegensatz zu Buirre schämten sie sich dafür.

12.
    U nterdessen hatte Saraid ihre und Buirres alte Kammer erreicht. Zwar graute ihr davor, das Bett mit ihrem mittlerweile verhassten Mann teilen zu müssen, doch um Ciaras Sicherheit und der von Ferdinand und Ionatán willen war sie zu diesem Opfer bereit. Allerdings schwor sie Buirre in Gedanken finsterste Rache.
    Kurz nachdem sie ihr Bündel auf das Bett geworfen hatte, ging die Tür auf, und sie erschrak. Es war jedoch nicht ihr Mann, sondern Bríd, die sie als ihre Stellvertreterin auf der Burg zurückgelassen hatte. Die hübsche Magd lächelte listig, als sie einen vollen Metkrug und eine Flasche Whiskey auf die Truhe stellte, die Buirres Besitztümer barg.
    »Ich glaube, das wirst du brauchen«, sagte sie.
    Zuerst dachte Saraid, Bríd wolle sie auffordern, sich selbst so zu betrinken, dass sie nicht mehr mitbekam, wie Buirre sich ihrer bediente.
    Doch da sprach die junge Frau weiter. »Buirre will jeden Abend einen Krug Met in seiner Kammer haben. Wenn du dem Met einen Schuss Whiskey beigibst, wird dich in dieser Nacht vielleicht Buirres Schnarchen stören, aber gewiss nicht mehr seine Lust.«
    »Danke!« Saraid sah das Funkeln in Bríds Augen und fragte nach. »Ich denke, du hast hier Erfahrung, was?«
    Die junge Magd nickte verkniffen. »So kann man es sagen. Als Buirre zum ersten Mal nach Met verlangte, war ich so dumm und habe ihm diesen gebracht. Es gelang mir leider nicht, ihm zu entgehen. Seitdem tue ich alles, um eine Wiederholung zu verhindern. Dafür bespringt er jetzt einige der Burgmägde, deren Moral fadenscheiniger ist oder die zu viel Angst haben, ihn abzuweisen.«
    Zuletzt klang Bríd bitter, denn mit dem moralischen Verfall auf der Burg hatten überall Disziplinlosigkeit und Vernachlässigung Einzug gehalten.
    Saraid fragte Bríd verwundert, woher der Met kam. Denn als sie die Burg verlassen hatten, waren die Fässer fast leer gewesen.
    Die junge Magd lachte freudlos auf. »In den ersten Wochen haben Buirre und seine Männer noch Streifzüge zu den verlassenen Dörfern der Engländer unternommen und von dort alles an Met und Whiskey angeschleppt, was aufzutreiben war. Jetzt haben sie genug, um den ganzen Tag saufen zu können. Aber jetzt muss ich fort, sonst kommt Buirre noch herein und fällt über uns beide her!« Mit diesen Worten verabschiedete Bríd sich und verließ die Kammer.
    Saraid wartete, bis sich die Tür hinter der Magd geschlossen hatte, dann nahm sie die Whiskeyflasche und goss ein Viertel des Inhalts in den Met. Anschließend setzte sie sich auf ihr Bett, suchte Nadel und Faden heraus und begann, einen Riss an ihrem Kleid zu flicken. Sie wusste, dass sie Buirre auf Dauer nicht würde entkommen können. Doch solange er so viel trank wie jetzt, würde sich sein Verlangen in Grenzen halten.

13.
    D ie Bealach na mhaighre, die von den Engländern die Schlacht am Moyry-Pass genannt wurde, änderte nichts am Status quo in Irland. Charles Blount, Lord Mountjoy, hielt seine Truppen in bester Ordnung und ließ rechts und links neben den Straßen, auf denen er nach Ulster

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