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Feuertochter: Roman (German Edition)

Feuertochter: Roman (German Edition)

Titel: Feuertochter: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Iny Lorentz
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vorrücken wollte, alle Bäume schlagen und schaffte so breite Schneisen, um den Iren die Möglichkeit zu nehmen, aus dem Hinterhalt anzugreifen. Da die Holzfäller auf seinen Befehl von Soldaten geschützt wurden, gelang es den Aufständischen nur selten, einen dieser Trupps aufzureiben.
    Aodh Mór O’Néill begriff, dass er mit seinen Mitteln nicht in der Lage war, sich gegen Mountjoy zu behaupten, und verstärkte seine Bemühungen, Unterstützung von Englands Feinden zu erhalten.
    Ciara erhielt einen Brief ihres Bruders, in dem Oisin ihr mitteilte, dass er zu einer diplomatischen Mission nach Spanien aufbrechen würde. Zwischen den Zeilen las sie seine Zweifel heraus, ob dieser Auftrag nun eine besondere Ehre darstellte oder ob O’Néill ihm nach dem Misserfolg gegen Haresgill nicht mehr zutraute, mit einem eigenen Kommando erfolgreiche Aktionen gegen die Engländer durchführen zu können.
    Eine Auswirkung der Schlacht am Moyry-Pass berührte das Schicksal der Ui’Corra allerdings direkt. Nachdem es Lord Mountjoy nicht gelungen war, die Iren zu schlagen und in das Herzland von Ulster einzudringen, wagte Simon von Kirchberg es nicht, die Stadt Léana an Richard Haresgill auszuliefern. Dennoch brach er die Verhandlungen nicht ab, sondern erhöhte seinen Preis so lange, bis Sir Richard sich zwei- bis dreitausend Soldaten wünschte, um die Stadt belagern und dem unverschämten Deutschen das Maul stopfen zu können.
    Sein direkter Befehlshaber George Carew billigte ihm jedoch nur den Ersatz für seine Verluste zu und wies ihn an, weiterhin irische Dörfer anzugreifen und dafür Sorge zu tragen, dass deren Bewohner O’Néills Rebellen kein einziges Gerstenkorn mehr liefern konnten.
    Haresgill war nur einer von mehreren Hauptleuten, die diese Befehle erhielten. Mountjoy und Carew erklärten ihren Unteranführern, sie sollten die direkte Konfrontation mit O’Néills Truppen meiden, den Iren aber so viel Schaden zufügen, wie es ihnen möglich war.
    Obwohl Haresgill darauf brannte, seine Besitztümer zurückzugewinnen, auf denen noch immer die Ui’Corra saßen, zögerte er, gegen den Clan vorzugehen. Zum einen hätte er mehr als fünfzig Meilen ins Feindesland vordringen müssen, und zum anderen widerstrebte es ihm, Höfe niederzubrennen, auf denen er wieder eigene Pächter ansiedeln wollte.
    Nicht zuletzt deshalb verlebten Ciara und Ferdinand eine recht unbeschwerte Zeit. Buirre ließ sie in Ruhe, er kümmerte sich allein darum, dass stets genug Met und Bier auf den Tisch kam. Selbst sein Interesse an Saraid hatte sich bald wieder verloren.
    Diese wagte es trotzdem nicht, die gemeinsame Kammer zu verlassen, um ihn nicht zu verärgern. Dafür übernahm sie erneut ihre Pflichten als Wirtschafterin und schaltete und waltete nach ihren Vorstellungen.
    Saraid hätte sich gewünscht, dass auch Ciara wieder Interesse an der Führung des Haushalts zeigen würde, doch ihre Cousine ging in der Aufgabe auf, Ferdinand zu pflegen. Dieser hatte nach der anstrengenden Wanderung von Léana zur Ui’Corra-Burg einen Schwächeanfall erlitten, von dem er sich nur langsam erholte.
    An diesem Abend feierten Buirre und seine fünf Freunde wieder in der großen Halle. Der Met floss in Strömen, und ihre trunkenen Lieder hallten durch die ganze Burg. Diesmal konnte niemand schimpfen, denn Buirre hatte Ionatán als Wächter bestimmt. Um Mitternacht sollte Cyriakus Hufeisen ihn ablösen. Es war ein Befehl, der alle zufriedenstellte. Da er den anderen Männern die unangenehmen Aufgaben abnahm, wurde Ionatán von ihnen nun als Krieger akzeptiert. Auch Hufeisen hatte keine Lust, sich den Saufkumpanen anzuschließen, und es missfiel ihm, ebenso nutzlos herumzulungern wie Buirre, Seachlann und die anderen vier. Deswegen teilte er sich mit Ionatán die Nachtwachen.
    Da Saraid noch in der Küche zu tun hatte, füllte Ciara einen Krug mit leichtem Bier, das nicht so rasch zu Kopf stieg wie süßer Met oder Whiskey, schnitt ein Stück Brot und eine Scheibe Hammelbraten ab und machte sich damit auf den Weg zu Ferdinands Kammer.
    Es waren nur wenige Krieger in der Burg zurückgeblieben, und so hatte sie einen eigenen Raum für ihn bestimmt und Hufeisen und Ionatán im Nebenzimmer untergebracht. Als sie eintrat, schlief Ferdinand. Mittags hatte er nur wenig Appetit gezeigt. Er musste aber etwas essen. Daher stellte sie Krug und Schüssel auf der Truhe ab und berührte ihn an der Schulter.
    Ferdinand zuckte zusammen und gab ein paar brummige Laute von

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