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Feuertochter: Roman (German Edition)

Feuertochter: Roman (German Edition)

Titel: Feuertochter: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Iny Lorentz
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»Wie es aussieht, haben wir verdammt viel Glück und können uns in die Büsche schlagen. Nehmt Ihr das Pferd und reitet zu den Damen. Beschützt sie, so gut es geht!«
    »Wir werden sie gemeinsam beschützen. Komm, steig auf! Der Gaul ist kräftig genug, uns beide zu tragen.« Ferdinand schwang sich in den Sattel und streckte Hufeisen fordernd die Hand entgegen.
    Nach kurzem Zögern ließ dieser sich auf das Pferd helfen, warf noch einen kurzen Blick über das Schlachtfeld und schüttelte den Kopf. »Das war bei weitem der am schlechtesten vorbereitete und durchgeführte Angriff, den ich als Soldat mitgemacht habe«, meinte er und hielt sich an Ferdinand fest. Dieser ließ das Pferd antraben, um so rasch wie möglich zu Ciara und Saraid zu gelangen.

8.
    M it dem erbeuteten Pferd erreichten Ferdinand und Hufeisen das Lager vor den meisten anderen. Einige irische Edelleute, die ebenfalls beritten waren, versuchten bereits verzweifelt, Teile ihres Besitzes einzupacken und mitzunehmen. Andere Krieger plünderten die Zelte, um ein wenig Geld oder Nahrung zu finden, bevor sie sich in die Büsche schlugen.
    Hufeisen warf einen Blick auf das Chaos und winkte ab. »Ich glaube nicht, dass es O’Néill gelingt, das Heer noch einmal zu sammeln. Er darf froh sein, wenn er seine Kernschar zusammenhält. Der Rest wird verschwinden und hoffen, sich irgendwann mit den Engländern verständigen zu können.«
    »Du glaubst, der Aufstand ist vorbei?«, fragte Ferdinand erschrocken.
    »Davon bin ich überzeugt. Bei dem, was jetzt noch kommt, werden wir keine Rolle mehr spielen. Am besten, Ihr nehmt Jungfer Ciara mit in die Heimat. Hier werdet Ihr beide kein Glück finden.«
    Es klang so mutlos, dass Ferdinand seinen Gefährten schelten wollte. Dann aber sagte er sich, dass Hufeisen als Kriegsmann weitaus erfahrener war als er und die Situation besser einzuschätzen wusste. Wichtiger, als sich mit ihm zu streiten, war es, die beiden Frauen zu finden.
    Ferdinand lenkte den Gaul zu dem Teil des Lagers, den die Ui’Corra bezogen hatten, und stieg ab. Plötzlich tauchte ein Mann auf, riss Hufeisen vom Pferd und wollte sich selbst in den Sattel schwingen. Doch Hufeisen hielt den Iren fest und versetzte ihm eine so heftige Ohrfeige, dass dem Angreifer das Blut aus der Nase quoll.
    »Wenn du einen Gaul haben willst, dann pflück dir gefälligst selbst einen Engländer herunter, wie Herr Ferdinand es getan hat«, brüllte Hufeisen und holte noch einmal aus.
    Sogleich gab der Ire Fersengeld. Unterdessen rief Ferdinand nach Ciara. Doch niemand antwortete ihm.
    »Wo können sie nur sein?«, fragte er verzweifelt.
    Hufeisen hielt das Pferd am kurzen Zügel, damit es ihnen nicht doch noch verlorengehen konnte, und sah sich um. »Vielleicht sind sie schon geflohen«, meinte er.
    Da entdeckte Ferdinand zwischen den Bäumen eine Gestalt, die ihm heftig zuwinkte. »Dort sind sie!«, rief er und eilte in die Richtung.
    Hufeisen folgte ihm mit dem Pferd, musste aber sein Kurzschwert ziehen, um mehrere Männer daran zu hindern, es ihm abzunehmen.
    »Verschwindet, ihr Kerle! Hättet ihr so gekämpft, wie es sich gehört, müsstet ihr jetzt nicht rennen wie die Hasen!«, brüllte er die Iren an.
    Noch während Hufeisen sich mit einem Mann herumschlug, der einfach nicht aufgeben wollte, erreichte Ferdinand Ciara und schloss sie in die Arme. »Endlich finde ich dich!«
    »Geht es dir gut! Ja? Oh, Heilige Jungfrau, ich danke dir dafür!« Ciara gab ihm einen Kuss, sah sich dann aber suchend um. »Wo sind mein Bruder und die anderen?«
    »Wir wurden getrennt! Ich konnte wenig später einem englischen Reiter den Gaul abnehmen. Die anderen werden etwas länger brauchen.«
    »Herr Ferdinand, wenn Ihr noch länger mit der Jungfer tändelt, anstatt mir zu helfen, ist der Zossen fort, und wir haben das Nachsehen!«, brüllte Hufeisen in höchster Not.
    Ferdinand drehte sich um und sah, dass sein Gefährte von drei Iren bedrängt wurde, die ihm das Pferd abnehmen wollten. Mit zwei Sprüngen war er bei ihm und versetzte den Kerlen Hiebe mit der flachen Klinge.
    »Verschwindet!«, herrschte er sie an und schwang drohend das Schwert.
    Ciara war ihm gefolgt und fasste ihn am linken Arm, nachdem die Iren Fersengeld gegeben hatten. »Ist die Schlacht wirklich so schlecht für uns ausgegangen, wie die Männer sagen?«
    »Schlacht?« Hufeisen lachte bitter auf. »Das war keine Schlacht, Jungfer Ciara, sondern ein Taubenschießen, wobei leider die Engländer die Schützen

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