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Feuertochter: Roman (German Edition)

Feuertochter: Roman (German Edition)

Titel: Feuertochter: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Iny Lorentz
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dass sie Kanonen mit sich schleppten.
    Aithil schlug das Kreuz. »Heiliger Pádraig, mach, dass ihr Pulver nass geworden ist!«
    »Und wenn nicht, dann sollen die Schweine wenigstens danebenschießen!«, rief Hufeisen, der die letzten Schritte den Hügel aufwärts keuchend zurücklegte und neben Ferdinand stehen blieb. »Auf alle Fälle müssen die Engländer jetzt bergan gegen uns vorrücken, das gibt uns einen Vorteil«, setzte er nach einem Blick auf den Feind hinzu.
    Ferdinand wischte die Hand an dem gefütterten Wams ab, das ihm als Rüstung diente. Doch der Stoff war ebenso nass wie alles andere an ihm. »Wenigstens können wir ein paar Augenblicke verschnaufen, während die Kerle da unten zu uns hochsteigen müssen.«
    »Langsam sollten die beiden anderen Trupps kampfbereit sein!« Oisin blickte in die Richtung, in die Aodh Ruadh O’Domhnaills Krieger marschiert waren. Doch dort rührte sich nichts. Auch von der dritten Abteilung konnten sie weder etwas sehen noch hören.
    »Sieht so aus, als müssten wir den Tanz allein beginnen!« Hufeisen spie aus und zog sein Kurzschwert, um für den ersten Ansturm der Engländer bereit zu sein.

7.
    A odh Mór O’Néill begriff, dass der Angriff nicht so verlief, wie er es geplant hatte. Obwohl der Gegner dem vereinten irischen Heer gemessen an der Zahl der Krieger unterlegen war, sah er selbst sich einer Übermacht gegenüber. Wie es aussah, hatte Lord Mountjoy sein gesamtes Heer gegen ihn geführt, ohne sich dabei um die Spanier in seinem Rücken oder die beiden anderen irischen Truppenteile zu scheren. Das Schlimme war, dass Mountjoy damit sogar erfolgreich sein mochte.
    Besorgt rief O’Néill seine Offiziere zu sich. »Wo bleiben O’Domhnaill und die anderen? Wenn sie nicht umgehend angreifen, umzingelt uns der Feind, und wir können nicht mehr vor und zurück.«
    Achselzucken und verwirrte Blicke antworteten ihm. »Verdammt!«, schrie er. »Sucht O’Domhnaill und erteilt ihm den Befehl zum Angriff! Ein anderer muss in die Stadt und den verdammten Spaniern sagen, dass sie ihren Ausfall beginnen müssen.«
    Einige Männer eilten sofort los, während die übrigen auf die Engländer starrten, die in dicht gestaffelten Reihen vorrückten. Mit einem Mal blieb die feindliche Front stehen. Die Musketiere traten zwei Schritte vor, legten an und feuerten. Ein Bleihagel schlug in die Reihen der Iren ein, die auf dem Hügel ein leichtes Ziel boten.
    »Verdammt, wo bleiben unsere Musketiere?«, brüllte O’Néill, weil es kein Gegenfeuer gab.
    »Den meisten ist das Pulver nass geworden«, erklärte ein Offizier.
    »Den Engländern aber nicht!« Aodh Mór O’Néill schäumte vor Wut. »Begreift ihr denn nicht? Dies ist die entscheidende Stunde. Wenn wir hier besiegt werden, ist Irlands Freiheit für alle Zeit dahin!«
    »Wir sollten endlich angreifen!«, rief Pater Maitiú dazwischen. »Die Heilige Jungfrau und alle Heiligen des Himmels stehen auf unserer Seite. Mit ihrem Segen werden wir siegen.«
    O’Néill musterte den überlegenen Feind und dessen Musketiere, die eben erneut geladen hatten und eine weitere Salve abschossen. Erneut fielen Iren, ohne selbst dem Feind etwas anhaben zu können. Innerhalb weniger Augenblicke traf er seine Entscheidung.
    »Wir ziehen uns zurück, damit sie uns nicht umzingeln können. Sobald unsere beiden anderen Heersäulen auf den Feind stoßen, rücken wir wieder vor und hauen sie zusammen.«
    »Nein! Wir greifen an! Gott ist mit uns!« Pater Maitiú entriss O’Néills Bannerträger die Fahne, packte sie mit der einen Hand und mit der anderen Hand sein Kreuz. Für die umstehenden Männer war es ein Signal, und sie setzten sich unwillkürlich in Bewegung.
    »Vorwärts, Iren, vernichtet die Ketzer!«, donnerte des Paters Ruf über die Reihen der Iren und der Engländer.
    Ferdinand, Oisin und die anderen Krieger hatten von ihrer Stellung aus nicht den gleichen Überblick wie O’Néill. Als sie sahen, wie der Priester auf die Engländer zumarschierte, und ihm immer mehr Kämpfer folgten, zog auch Oisin sein Schwert.
    »Vorwärts!«, rief er und lief los. Ferdinand und Hufeisen folgten ihm auf dem Fuß.
    »Endlich tut sich was! Ob zum Guten oder zum Schlechten wird sich weisen«, sagte Hufeisen grimmig und zog den Kopf ein, als die nächste englische Musketensalve in die eigene Truppe einschlug und sie erneut dezimierte.
    Um dem englischen Musketenfeuer nicht länger ausgeliefert zu sein, begannen die Iren zu rennen. Doch bevor sie die

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