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Feuertochter: Roman (German Edition)

Feuertochter: Roman (German Edition)

Titel: Feuertochter: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Iny Lorentz
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stehen geblieben war. »Ich danke Euch, Bacon, dass Ihr auf mich gewartet habt. Richtet Lord Essex in meinem Namen aus, dass ich niemals sein Feind war und es auch jetzt nicht bin. Ich verstehe seine Enttäuschung über die Entscheidung Ihrer Majestät, ihn vorerst nicht nach Irland zu schicken. Doch sagt ihm auch, dass es, wenn er jetzt gehen und die Rebellen niederkämpfen würde, in ganz Europa hieße, er habe nur ein paar aufständische Wilde besiegt. Das ist gewiss nicht der Ruhm, den er sich wünscht.«
    »Lord Essex würde es nicht dabei belassen, nur Hugh O’Neill zur Räson zu bringen, sondern jedermann in Irland zwingen, sich der Herrschaft Ihrer Majestät zu beugen«, antwortete Bacon in dem Versuch, die Motive seines Herrn so darzustellen, dass es zu dessen Gunsten sprach.
    Auf Robert Cecils Lippen erschien ein spöttisches Lächeln. Er wusste genau, dass Essex nur aus einem einzigen Grund nach Irland wollte, nämlich um seinen eigenen Ruhm zu mehren. Doch ein Krieg war eine zu ernste Angelegenheit, um sie einem jungen und zu sehr von sich eingenommenen Edelmann zu überlassen. Allerdings fürchtete Cecil, dass Elisabeth, wenn Bagenal versagte, nicht anderes übrigbleiben würde, als Essex mit der Expedition nach Irland zu betrauen. Seine Aufgabe war es daher, zu verhindern, dass dieser Kriegszug in einem Fiasko endete. Deshalb legte er den Arm um Anthony Bacon und sprach leise, aber voller Nachdruck auf ihn ein.

7.
    N ach seiner Niederlage bei Clontibret zog Henry Bagenal sich in den Pale zurück, jenen Teil Irlands, den die Engländer um Dublin herum seit Jahrhunderten beherrschten. Dort würde er sich, wie Saraid spöttisch angemerkt hatte, seine Wunden lecken. Die Ui’Corra hatten damit Zeit gewonnen, in der sie die Sperrfestung an der Straße weiterbauen konnten. Dazu erwies Aithil sich als geschickter Verwalter, der wusste, dass er klug beraten war, sich mit Ciara und Saraid gut zu stellen. Die beiden sorgten dafür, dass die Mägde, Knechte und Tagelöhner zuverlässig arbeiteten. Da kein unmittelbarer englischer Angriff drohte, konnten die Bauern wieder auf ihre Höfe zurückkehren, um ihre Schafe zu scheren und die Ernte einzubringen.
    Das Leben in der Ui’Corra-Burg hätte daher friedlich sein können, wäre da nicht die latente Spannung zwischen Buirre und dessen Frau gewesen. Auf Oisins Befehl hin lebte Maeve nicht mehr in der Burg, sondern auf einem abgelegenen Gehöft am Waldrand und arbeitete dort als Magd. Es gefiel ihr wenig, Ställe auszumisten und die Erde umzugraben, und so jammerte sie jedes Mal, wenn Buirre zu ihr kam, über ihr hartes Los.
    Auch an diesem Tag empfing sie ihn mit Klagen. »So kann es nicht weitergehen! Sieh dir meine Hände an. Sie sind ganz zerschunden. Außerdem tut mir mein Rücken vom Unkrautjäten weh. Das mache ich nicht länger mit. Du bist doch der Stellvertreter des Taoiseachs. Also tu etwas!«
    Die Frau sah so missmutig aus, dass Buirre beinahe die Lust verging, sich mit ihr zu vergnügen. Um ihr Gekeife nicht länger mit anhören zu müssen, nickte er widerstrebend. »Ich werde mit dem Bauern reden, damit er dir leichtere Arbeit zuteilt!«
    Damit war Maeve nicht zufrieden. »Ich will weg von diesem elenden Hof! Soll der Bauer sich doch eine andere Magd suchen. Er selbst tut kaum einen Handschlag, der Knecht ist ebenfalls faul und die andere Magd erst recht.«
    Der Knecht und die Magd waren alt und daher froh, dass mit Maeve eine junge, kräftige Frau auf den Hof gekommen war, die zupacken konnte. Das war Buirre klar. Ebenso gut wusste er, dass sowohl der Pächter wie auch dessen Dienstboten die Augen abwandten, wenn er die Frau aufsuchte. Seines Wissens nach musste Maeve nicht mehr arbeiten als jede andere Magd auf den Höfen im Ui’Corra-Tal zu einer Zeit, in der die meisten Männer im Krieg standen. Anstatt damit zufrieden zu sein, dass sie sich satt essen konnte und gelegentlich ein kleines Geschenk von ihm erhielt, quengelte sie wie eine unzufriedene Ehefrau.
    Bei dem Gedanken musste Buirre an Saraid denken, und er verfluchte die Tatsache, dass diese die eheliche Gemeinschaft mit ihm aufgekündigt hatte. Durfte sie das eigentlich?, fragte er sich. Immerhin hatten sie ihren Bund vor dem Priester geschlossen, und was vor Gott zusammengegeben worden war, durfte der Mensch nicht trennen.
    Mit einem Mal war ihm die Lust vergangen, Maeve beizuwohnen, zumal sie sich nach dem Ausmisten ganz offensichtlich nicht gewaschen hatte. Ohne ein weiteres Wort

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