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Feuertod

Feuertod

Titel: Feuertod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniel Isberner
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konnte er für die Aufgabe nicht gebrauchen, die Gefahr war einfach zu groß, dass sie sich verplapperten oder vielleicht sogar von einem anderen Hirachosa übernommen wurden, falls sie Informationen über die Vorkommnisse in der Mine haben wollten.
    Sein größtes Ärgernis sah er aber, als er die Oraschus-Kammer betrat. Am Boden verteilt lagen zwei Dutzend Menschen, gefesselt und geknebelt. All die Leute, die mit dem Wegschaffen des Erzes in Verbindung standen und möglicherweise etwas verraten könnten. Sie würden in der Mine sterben müssen, zum einen, um mögliche Sicherheitslecks zu schließen, aber auch, weil es sehr seltsam wirken würde, wenn es keine Toten gab. Solange er nicht wusste, um wen es sich bei ihrem unbekannten Hirachosa handelte, konnte er sich keine Ungereimtheiten leisten.
    Er hasste es, seine eigenen Regeln zu brechen, aber manchmal war es notwendig. Sein momentaner Wirt war der Beweis dafür.
    Mit dem letzten Kanister an seinem Platz holte er sein Mikrofon aus der Tasche. Ein antikes Gerät mit wenig Leistung, niemand außerhalb der Mine würde ihr Gespräch abhören können – selbst innerhalb der Mine hatten sie schon genug Probleme die Verbindung aufrecht zu halten.
    „Alpha fertig. Status?“
    „Beta am letzten Wegpunkt.“
    Darauf folgte ein dreifaches Klicken.
    Das Klicken bedeutete, dass Gamma sich zu nahe am neu angelegten Ausgang befand, um noch sicher kommunizieren zu können.
    „Charlie… Punkt.“, die Verbindung war von Rauschen überlagert.
    „Charlie, bitte um Wiederholung.“
    „Ch… vorletzt… Punkt.“
    „Verstanden Charlie. Wir warten am Ausgang.“
    Normalerweise bevorzugte er es, wenn er mit den Anderen in ihrer eigenen Sprache kommunizieren konnte, aber auf einem Funkkanal war das zu gefährlich, egal wie tief innerhalb einer Mine sie sich befanden.
    Als er am Ausgang ankam begrüßte Gamma ihn mit einem Grinsen.
    „Dein neuer Körper steht dir gar nicht.“
    „Nicht jeder von uns kann ein großes, zwanzigjähriges, blondes Modell mit festen Brüsten bekommen.“
    Gamma, ihr eigentlicher Name war Ros’eris’reto, lachte.
    „Du musst mehr Zeit auf der Intensivstation des Krankenhauses verbringen. Für eine Chance auf Heilung geben die Leute dort viel auf.“
    Ros hatte seine Wirtin vor dreißig Jahren gefunden. Sie hatte damals unter dem unheilbaren Virus Tetanova gelitten. Ros, damals im Körper eines Arztes hatte seine Chance gesehen, einen Körper zu bekommen, mit dem er praktisch überall hineinkommen könnte und hatte ihr ein Angebot gemacht. Sie würde leben, aber ihn dafür aufnehmen müssen. Ohne Chance auf die Möglichkeit einer Heilung hatte sie das Angebot aus purer Verzweiflung angenommen – wie es so oft der Fall war, wenn ein Hirachosa seinen Wirt wechselte.
    Hätten sie die Infrastruktur der Menschen nicht derart unterwandert, dann hätte die lange Jugend zu Problemen führen können, aber so bekam sie einfach alle sieben Jahre einen neuen Namen und wechselte ihren Wohnort zwischen den verbliebenen Reichen. Thar’ara’tedos bevorzugte daher aber persönlich ältere, männliche Wirte, die weniger derartige Probleme mit sich brachten. Niemandem fiel es auf, wenn ein Mann Mitte vierzig keine großartigen Zeichen von Alterung zeigte – bei einer zwanzigjährigen Blondine fiel es selbst dem letzten Trottel auf.
    Menschen waren da komisch.
     
     
    Sonnenstadt – Orion IV
     
    „Sollten Sie nicht den Eingang überwachen, statt ihm den Rücken zuzudrehen?“, wurde er von hinten angeschnauzt.
    Bereit, dem Störenfried an die Kehle zu springen drehte sich der Wachmann um – und blieb mitten in der Bewegung stecken, als er die Uniform der beiden Besucher sah. Schwarz, streng geschnitten und mit dem Wappen des Heimatschutzes auf der Brust, dem höchsten internen Sicherheitsdiensts des Orion Pakts.
    Ich bin im Arsch.
    „Ja, Sir. Ich… ähm… Was…? Was kann ich für Sie tun?“, stammelte er verängstigt.
    „Uns reinlassen wäre ein Anfang!“
    „Ja, Sir. Sofort, Sir.“
    Er drückte den Knopf zur Entriegelung der Tür und die beiden Sicherheitsdienstmitarbeiter betraten die Forschungsanlage.
    „Bei wem soll ich Sie anmelden?“, mittlerweile hatte er sich wieder halbwegs unter Kontrolle.
    „Uns anmelden? Wir hatten einen Bombenanschlag bei einem der führenden IT-Unternehmen des Paktes und am gleichen Tag verschwindet einer Ihrer Mitarbeiter… Und Sie wollen uns anmelden?“
    „Ich… nein… ähm…“, seine Selbstkontrolle war

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